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Entwicklungsministerin Schulze besucht Mauretanien und ECOWAS in Nigeria

SID Blog - 14. August 2023 - 12:32
Im Einsatz für die Sahel-Allianz

Entwicklungsministerin Svenja Schulze bricht heute zu einer viertägigen Reise nach Mauretanien und Nigeria auf. Es ist ihre erste Reise in die Region, nachdem sie vor einem Monat zur Präsidentin des internationalen Geberbündnisses Sahel-Allianz gewählt wurde. Schulze wird in Mauretanien, das auch den Vorsitz der G5 Sahel innehat, mit hochrangigen Regierungsmitgliedern und Entwicklungsakteuren besprechen, welche Vorstellungen und Prioritäten die Sahelländer selbst für ihre Entwicklung haben und in welchen Bereichen die Sahel-Allianz am effektivsten unterstützen kann. Dabei setzt Schulze drei inhaltliche Schwerpunkte: neue Jobs für die riesige junge Generation im Sahel, soziale Sicherung und Ernährungssicherheit sowie Daseinsvorsorge, etwa der Zugang zu Wasser. In Nigerias Hauptstadt Abuja trifft Schulze hochrangige Vertreter*innen der ECOWAS-Kommission, um sich darüber auszutauschen, wie Deutschland die Bemühungen von ECOWAS für eine friedliche Lösung der Krise im Nachbarland Niger unterstützen kann. Schulze wird begleitet von einer Abgeordnetendelegation des Deutschen Bundestages.

Schulze: „Die jüngsten Entwicklungen im Sahel haben einmal mehr deutlich gemacht: Es sind Lösungen erforderlich, die an den eigentlichen Ursachen der Probleme in der Region ansetzen: Perspektiven für junge Menschen durch mehr Beschäftigung, soziale Sicherung, die hilft, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu wahren und ein weiteres Abgleiten breiter Bevölkerungsschichten in die Armut zu verhindern. So können stabilere Gesellschaften entstehen – und der zunehmenden Gewalt terroristischer Gruppen zugleich der Nährboden entzogen werden. Deutschland engagiert sich im Sahel nicht, weil es leicht wäre. Wir engagieren uns gerade deshalb so stark, weil die Lage schwierig und fragil ist."

Mauretanien ist mit seinem Vorsitz der G5, einem Bündnis der zentralen Sahel-Staaten, erster Ansprechpartner für die Sahel-Allianz. In der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott kommt Schulze daher zunächst mit Außenminister Ould Merzoug und Wirtschaftsminister Saleh zusammen, um über eine mögliche Verzahnung des Sahel-Allianz-Arbeitsprogramms (https://www.bmz.de/de/laender/sahel-allianz) mit dem Programm der G5-Präsidentschaft und über die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit zu sprechen. Anschließend wird sie Staatspräsident Mohamed Ould Ghazouani treffen und dabei auch die Lage in Niger und die Konsequenzen für die Zusammenarbeit erörtern.

Anschließend wird bei Projektbesuchen die Frage im Vordergrund stehen, wie Arbeits- und Ausbildungsplätze für die große Jugendgeneration des Landes gesichert und geschaffen werden können. Potenziale bietet etwa die Kleinfischerei, um die es beim Besuch des Fischereihafens von Nouakchott gehen wird. Bei einem Besuch der von Deutschland unterstützen Berufsschule Riad wird sich Ministerin Schulze über die Chancen informieren, die durch berufliche Bildung in aussichtsreichen Branchen wie dem Handwerk oder den erneuerbaren Energien entstehen können.

Mauretanien, ein Land mit rund 4,6 Millionen Einwohner*innen, leistet sehr viel bei der Aufnahme von rund 100.000 Flüchtlingen aus den Nachbarländern, vor allem aus Mali. Die mauretanische Regierung engagiert sich sehr dafür, Geflüchtete in die sozialen Sicherungssysteme aufzunehmen. Geflüchtete können so arbeiten, ihre Kinder in die Schulen schicken oder werden bei Krankheit versorgt. Ministerin Schulze wird ein Registrierungszentrum des UNHCR für Geflüchtete in Nouakchott besuchen. Die positiven Effekte sozialer Sicherungssysteme stehen auch beim Besuch eines Unicef-Projekts in Dar Naim im Mittelpunkt, einem armen Stadtteil von Nouakchott. Auch hier sichern Cash-Transfers nicht nur das Überleben vieler Familien, sondern beugen auch weiteren Krisen vor oder ermöglichen den Start in größere Eigenständigkeit – etwa als Startkapital für Kleinunternehmer*in oder in der Landwirtschaft.

Ab Mittwoch besucht Schulze dann Nigerias Hauptstadt Abuja. Sie trifft dort hochrangige Repräsentant*innen der ECOWAS-Kommission. Das wichtigste westafrikanische Staatenbündnis mit 15 Mitgliedsstaaten hat sich bei seiner Sondersitzung am vergangenen Donnerstag für eine friedliche Lösung des Niger-Konflikts möglichst auf diplomatischem Wege und mit zivilen Mitteln ausgesprochen. Schulze wird in ihren Gesprächen Deutschlands Unterstützung für ECOWAS bekräftigen und Möglichkeiten erörtern, wie eine Rückkehr zur Demokratie in Niger mit den Instrumenten der Entwicklungszusammenarbeit vorangebracht werden kann.

Schulze: „Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS spielt die entscheidende Rolle bei der Suche nach einer friedlichen Lösung im Niger-Konflikt. Diese Bemühungen werden wir als Sahel-Allianz, aber auch im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit nach Kräften unterstützen."

Das Entwicklungsministerium (BMZ) arbeitet seit fast 40 Jahren mit ECOWAS zusammen. Es unterstützt das Bündnis intensiv in den Bereichen Frieden und Sicherheit. ECOWAS hat Ihr Engagement in diesen Bereichen in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut und eine starke Position gegen die Putsche in der Region eingenommen (vor Niger in Guinea, Mali und Burkina Faso). ECOWAS hat eine aktive Vermittlerrolle übernommen und gegenüber den Putschisten klare Fortschritte im Übergangsprozess zur Demokratie eingefordert. Weiterhin unterstützt das BMZ ECOWAS bei der wirtschaftlichen Entwicklung in den Mitgliedsländern, dem Ausbau eines grenzüberschreitenden Stromverbundes und der Gesundheitsversorgung, um so die Integration in der Region zu fördern. 

 


The impact of local financial development and corruption control on firm efficiency in Vietnam: evidence from a geoadditive stochastic frontier analysis

IDOS - 14. August 2023 - 10:30

In this paper, we use a geoadditve Bayesian stochastic frontier analysis to empirically assess the impact of provincial-level financial development, corruption control, and their interaction on firm efficiency in Vietnam. Using panel data from more than 40,000 Vietnamese firms during 2006-2013, we find that financial development decreases firm efficiency, while corruption control promotes it. Moreover, financial development and corruption control interact positively in affecting firm efficiency. Our results imply that corruption control not only enhances firm efficiency directly by reducing unnecessary regulatory burdens, costs, and delays, but it also offsets potential inefficiencies that arise from increased financial development.

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Gebäudewende: Das CO2-Schwergewicht braucht eine schnelle Transformation

reset - 14. August 2023 - 3:24

Ein Haus als sich selbst regulierendes Ökosystem, das sich mit Energie versorgt und die Räume im Sommer kühlt und im Winter wärmt. Das sich mit den Bedürfnissen seiner Bewohner*innen wandelt und in dessen Grün Tiere ein Zuhause finden. Und das, eingebunden in ein Netzwerk mit den Nachbarhäusern, Wärme und Energie teilt und speichert. Wird es nicht mehr gebraucht werden seine Bestandteile wieder Baustoff für neue Häuser oder kompostieren sich selbst. Sehen so die nachhaltigen Gebäude der Zukunft aus?

Warum wir Gebäude neu denken müssen

Der Klimawandel stellt uns vor große Herausforderungen: Einerseits gilt es, unsere CO2-Emissionen radikal zu reduzieren, um das weitere Aufheizen unseres Planeten aufzuhalten. Gleichzeitig müssen wir resilienter gegen die schon jetzt spürbaren Auswirkungen werden.

Die CO2-Emissionen gehen nur runter, wenn neben der Energie-, Mobilitäts- und Agrarwende auch der CO2-Fußabdruck unserer Gebäude auf ein neues, niedrigeres Niveau schrumpft. Der Gebäudesektor ist dabei, neben der Industrie und dem Verkehr, einer der größten Konsumenten von Energie in Deutschland: rund ein Drittel des Endenergieverbrauchs wird hier benötigt. Der Großteil des Energieverbrauchs – rund 90 Prozent – fließt dabei in die Heizung und Warmwassererzeugung – und diese basiert nach wie vor auf fossiler Primärenergie wie Gas und Öl. Ein Drittel dieses Endenergiebedarf wird dabei von Nicht-Wohngebäuden und zwei Drittel von Wohngebäuden verursacht.

Die CO2-Emissionen erhöhen sich noch weiter, wenn auch sämtliche Vorketten einbezogen werden, also die Emissionen, die durch die bei der Produktion von Baustoffen, der Anlagentechnik und dem Bau selbst anfallen. Damit hat allein der Gebäudesektor einen Anteil von rund 40 Prozent an den gesamten CO2-Emissionen Deutschlands – und auch weltweit ist das Bild ähnlich. Dazu kommt: Der Bausektor ist in Deutschland für fast die Hälfte des nationalen Abfallaufkommens verantwortlich.

RESET Errichtung und Nutzung von Gebäuden sind laut UN weltweit für etwa 37 % der CO2-Emissionen verantwortlich. 9 % der Emissionen entstehen durch die Nutzung fossiler Brennstoffe, 19 % indirekt bei der Erzeugung von Strom und Wärme, die in Gebäuden genutzt wurden. Die übrigen 9 % wurden im Bausektor ausgestoßen.

Was diese Zahlen deutlich machen: Der Gebäudesektor ist ein emissionsintensives Schwergewicht, das seinen ökologischen Fußabdruck zur Erreichung der Klimaziele massiv verringern muss.

Im Gebäudebereich stehen große Transformationen an

Laut der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) sollen alle neuen Gebäude ab 2028 emissionsfrei sein. Bei Neubauten, die Behörden nutzen, betreiben oder besitzen, soll das sogar schon ab 2026 gelten. Bestehende Gebäude sollen schrittweisen bis 2050 zu Nullemissionsgebäuden werden.

Verbindlich ist der Beschluss des EU-Parlamentes allerdings noch nicht; die finale Ausgestaltung der europäischen Richtlinie wird noch festgelegt. Doch wie auch immer die konkreten Formulierungen der Gebäuderichtlinie lauten werden: Je schneller die CO2-Emissionen im Gebäudebereich runter gehen desto besser, denn die Zeit zur Erreichung der Klimaziele ist knapp.

Wo also mit der Transformation anfangen? Deutschland verfügt über einen sehr großen Gebäudebestand, der trotz teilweiser energetischer Sanierung noch immer einen zu hohen Wärmebedarf besitzt. Gleichzeitig überdauern unsere Häuser Jahrzehnte bis Jahrhunderte. Daher ist der Energieverbrauch in der Nutzungsphase eine wesentliche Stellschraube, um die Emissionen des Sektors zu reduzieren. Der größte Hebel ist hier die energetische Sanierung bestehender Gebäude, denn so muss weniger Energie für Wärme und Kühlung aufgewandt werden. Außerdem ist die Wärmepumpe in nahezu allen vorliegenden Szenarien zur Klimaneutralität die zentrale Technologie, um Gebäude zu beheizen. In urbanen Gebieten sind zudem die Verdichtung bestehender Wärmenetze als auch umfassende Lösungen auf Quartiersebene wesentlich.

Um in Deutschland Klimaneutralität zu erreichen, ist zusätzlich unverzichtbar, nicht nur die Betriebsphase von Gebäuden, sondern auch Neubauten in den Blick zu nehmen. Hier gilt es, sämtliche Emissionen im Lebenszyklus eines Gebäudes zu senken, also von der Herstellung der Baustoffe, dem Bau selbst, den Reparaturen, der Sanierung und dem Abriss oder Rückbau.

Gefragt sind dabei auch neue Materialien und Verfahren bzw. die Wiederbelebung altbekannter. „Jahrtausend alte Gebäude aus Lehm, wie im Jemen oder Westafrika, sind nachhaltig und vernakulär, also den regionalen Anforderungen eines Ortes entsprechend angepasst. Auch der Beton des alten Roms wurde mit viel weniger Hitze gebrannt als der moderne, und ist wesentlich stabiler und langlebiger. Wenn wir Hochhäuser bauen, dann muss sich deren Konstruktion und Material ebenfalls aus den klimatischen und geografischen Bedingungen ergeben. Mit zukünftiger Technik werden wir vielleicht ,lebendige‘ Hochhäuser sehen, aus Materialien wie Lehm oder Mycelium, also Pilzfäden“, sagt Hubert Klumpner, Professor für Architektur und Städtebau an der ETH Zürich und Gründer des Büros Urbanthinktank_next.

Außerdem ist es dringend nötig, dass die im Bau verwendeten Materialien kreislauffähig werden, denn aktuell werden nur knapp sieben Prozent des Abfallaufkommens im Gebäudebereich wiederverwendet.

Erneuerbare Energien und Digitalisierung machen neuartige Gebäude möglich

Innerhalb der vorrangig zentralistisch geprägten Energiesysteme der Vergangenheit wurden Gebäude vor allem als Abnehmer von Wärme und Strom gesehen. Doch mit der Energiewende und neuen, dezentralen Versorgungs- und Erzeugungsstrukturen – wie Photovoltaik, Solarthermie und Wärmepumpen – wandelt sich das. Und mit Elektromobilität, neuartige Batterien und Speicherlösungen werden Gebäude auch zu Produzenten und Selbstversorgern.

Dazu kommt noch eine weitere Entwicklung: Die fortschreitende Digitalisierung des Energiesystems und des Gebäudesektors, angefangen bei intelligenten Stromzählern bis hin zu Smart-Home und Smart-Building-Lösungen.

Unter digitalen Gebäudetechnologien werden dabei verschiedene Anwendungen verstanden, die den Energieverbrauch beziehungsweise die Emissionen von Gebäuden entlang ihres Lebenszyklus senken. Das können zum Beispiel digitale Lösungen sein, die bei der nachhaltigen Planung in der Bauphase unterstützen, den Energieverbrauch in der Nutzungsphase steuern oder neuartige Sharing-Ansätze ermöglichen oder bei der Rücklaufführung der Materialien beim Rückbau helfen. In der Digitalisierung von Daten und dem Zugang zu verschiedenen Datensätzen steckt außerdem das Potenzial, den Bausektor in Bezug auf seine Auswirkungen auf das Klima besser zu messen und verstehen, konkrete Lösungsstrategien abzuleiten und Fortschritte zu messen.

Das Potenzial digitaler Technologien für einen nachhaltigeren Gebäudesektor wird als groß eingeschätzt. So gehen Simon Hinterholzer und Severin Beucker vom Borderstep-Institut in der Studie „Klimaschutz und Energieeffizienz durch digitale Gebäudetechnologien“ davon aus, dass alleine durch „einen ambitionierten Ausbau von Gebäudeautomation kurz- bis mittelfristig (2030) bis zu 14,7 Millionen Tonnen CO2-Emissionen im Gebäudesektor eingespart werden können.“ Das würde fast 30 Prozent des im Klimaschutzgesetz formulierten Reduktionsziels für den Gebäudesektor bedeuten. Gleichzeitig haben auch digitale Technologien sowohl in der Produktion und dem Training als auch im Betrieb und der Entsorgung einen großen Energie-und Ressourcenverbrauch. Daher sollte aus Nachhaltigkeitsperspektive auch die Frage nach der Verhältnismäßigkeit des Einsatzes digitaler Technologien nicht ungestellt bleiben.

Im neusten von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Greenbook „Gebäudewende – Häuser und Quartiere intelligent transformieren“ begeben wir uns daher auf die Suche nach Häusern und Quartieren, die wie Ökosysteme funktionieren. Wir stellen nachhaltig-digitale Lösungen vor und befragen Expert*innen, wo schon heute digitale Technologien im Gebäudesektor eingesetzt werden, um CO2-Emissionen zu senken, wie es um deren Potenzial und den nachhaltigen Einsatz steht, und welche Schritte nötig sind, um die Transformation zu beschleunigen.

Dieser Artikel gehört zum Dossier „Gebäudewende – Häuser und Quartiere intelligent transformieren“. Das Dossier ist Teil der Projekt-Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), in deren Rahmen wir vier Dossiers zum Thema „Mission Klimaneutralität – Mit digitalen Lösungen die Transformation vorantreiben“ erstellen.

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„Sonst wäre ich schon Vater geworden“ – Emmanuelys Geschichte

DSW - 13. August 2023 - 8:00

Emmanuely Yusuph Mphalimbega (19) ist Student und lebt bei seiner Adoptivgroßmutter im Dorf Lupiro, Ulanga, Region Morogoro. Ein typischer Tag beginnt für ihn mit seinen Hausarbeiten und dem Gang zur Farm. Emmanuel nimmt die Angebote des Gesundheitszentrums von Lupiro, einer von Youth 4 Health (Y4H) unterstützten Einrichtung in Tansania, in Anspruch. Hier erzählt er seine Geschichte. 

„Früher wusste ich wenig über Kondome oder wie ich mich vor sexuell übertragbaren Krankheiten und anderen Infektionen schützen kann. Ein Freund von mir arbeitet als Gesundheitsdienstleister im Lupiro-Gesundheitszentrum und ich lernte das Y4H-Projekt kennen. Er erzählte mir, wie ich zum Beispiel Geschlechtskrankheiten vorbeugen kann und weshalb ich keine Drogen nehmen sollte – auch nicht unter Gruppenzwang. Nach einer Weile ermutigte er mich, ins Gesundheitszentrum zu kommen, um dort weitere Informationen zu erhalten.  Als ich das erste Mal dort war, hatte ich Angst, doch der Empfang war sehr freundlich. Mein Kumpel nahm sich Zeit, um mich über die Sexualität und verschiedene Verhütungsmethoden aufzuklären, und zeigte mir, wie man ein Kondom richtig benutzt. Seitdem nehme ich immer Kondome, wenn ich Sex habe. Wenn ich diese Informationen nicht bekommen hätte, wäre ich wahrscheinlich schon Vater geworden.

Als Student bin ich noch nicht bereit, eine Familie zu gründen. Doch weil meine Partnerin und ich Verhütungsmittel verwenden, können wir sicher sein, uns gegen Schwangerschaft und Krankheiten zu schützen. Immer wenn mir die Kondome ausgehen, gehe ich zum Gesundheitszentrum und hole mir neue. Ich finde es sehr wichtig, dass wir jungen Menschen über Sexualität und Gesundheit aufgeklärt werden, denn das ist der sicherste Weg, um Teenager-Schwangerschaften und Abtreibungen zu verhindern. Um dies zu erreichen, ist es wichtig, dass Jugendliche und Heranwachsende eine aktive Rolle übernehmen und ihre Freunde und Gleichaltrige informieren, aufklären und das Bewusstsein für diese Themen schärfen. Bisher habe ich sechs meiner Freunde dazu gebracht, das Lupiro-Gesundheitszentrum aufzusuchen.“

 

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Dezentral und dreifach nützlich – das Potenzial von Agri-Photovoltaik in Afrika

Welthungerhilfe - 12. August 2023 - 15:58
Neue Projekte in Mali und Gambia wollen Solarstrom mit Ackerbau kombinieren – und so Ernährung, Energie- und Wasserwirtschaft zusammenführen. Herausforderungen - und mögliche Lösungen.
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Internationaler Tag der Jugend: Auf den Spuren von Youth 4 Health in Tansania

DSW - 12. August 2023 - 8:00

Zum Internationalen Tag der Jugend am 12. August stellen wir unser Projekt Youth for Health in den Fokus. Es richtet sich an junge Menschen, denen es  neue Möglichkeiten geben soll, ihren zukünftigen Weg selbst zu bestimmen. Esther Kariuki, Projekt- und Kommunikationsbeauftragte für das von der EU kofinanzierte Projekt Youth for Health, war gerade in Tansania, um sich aus erster Hand über das Projekt zu informieren. Sie berichtet, wie sich MSI Reproductive Choices, die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) und weitere Partner vor Ort engagieren, und die Jugendlichen in den Bereichen Sexualaufklärung und Gesundheit unterstützen.

„Die Reise aus Tansanias Hauptstadt Dar-es-Salaam dauerte etwa zehn Stunden und ich war voller Vorfreude! Die Region Morogoro ist ein ländliches Gebiet mit engen, steilen Straßen, umgeben von Wäldern, Flüssen und Bergen. Sie ist dicht besiedelt und verfügt über riesige Anbauflächen, denn die Menschen hier sind auf die Landwirtschaft als Hauptnahrungs- und Einkommensquelle angewiesen. Hier traf ich eine junge Mutter, die 19-jährige Zawada, die mir erzählte, dass sie die Schule abbrechen musste, nachdem sie schwanger geworden war. Rückblickend sagte sie mir, dass sie eine andere Entscheidung hätte treffen können, wenn sie Zugang zu den richtigen Informationen über Familienplanung gehabt hätte.

Kein Einzelfall

Ihre Geschichte ist kein Einzelfall. Deshalb arbeitet MSI hier mit dem Gesundheitsministerium und den Partnerorganisationen DSW und Sikika zusammen, um junge Menschen bei den Themen Familienplanung und Sexualaufklärung zu unterstützen. Gemeinsam wollen wir das Bewusstsein für diese Themen unter Jugendlichen zu schärfen und zugleich das Wissen und die Fähigkeit des Gesundheitspersonals verbessern, damit sie jugendgerechte Dienste anbieten können. Darüber hinaus versuchen wir, das politische und wirtschaftliche Umfeld zu beeinflussen, um die Hindernisse zu beseitigen, die junge Menschen beim Zugang zur Gesundheitsversorgung haben.

Das ist keine leichte Aufgabe. In den Gesprächen mit jungen Menschen habe ich erfahren, dass das Wissen über Sexualität und Gesundheit – einschließlich Geschlechtskrankheiten und Schwangerschaft – begrenzt ist. Es mangelt oft an Kommunikation, insbesondere zwischen Eltern und Kindern. Wenn junge Menschen über Sex sprechen, gilt das als Tabu – es wird oft mit gedämpfter Stimme besprochen und ist mit viel Scham behaftet. Und wenn Heranwachsende und Jugendliche untereinander reden, sind die Informationen, die sie weitergeben, oft voller Mythen und falscher Vorstellungen. Viele dieser Gespräche erinnerten mich an meine eigenen Erfahrungen, die ich in Kenia gemacht habe, wo ich aufgewachsen bin.

Klingt schockierend, ist aber Realität

Viele Jugendliche, die sich informieren und Hilfe suchen, werden abgewiesen. Eine der Berater*innen erzählte mir: „Immer, wenn ich einen jungen Menschen im Gesundheitszentrum empfing, der sich über Familienplanung oder andere Themen aus dem Bereich Sexualität und Gesundheit informieren wollte, brachte ich ihn sofort mit Promiskuität in Verbindung. Ich hatte einer Menge Vorurteile. Ich war der Meinung, dass Familienplanung nur für Erwachsene gedacht ist.“ Das klingt zwar schockierend, ist für viele junge Menschen in Afrika aber die Realität. Unsere Gesellschaften haben sich lange geweigert, anzuerkennen, dass Jugendliche und junge Erwachsene sexuell aktiv sind. Teile der Politik ignorieren das Thema, da es sehr emotional besetzt und in vielen Gegenden auch tief in moralischen, religiösen und kulturellen Normen verwurzelt ist. Das Projekt Y4H setzt hier an, indem es Gesundheitspersonal in jugendfreundlichen Diensten schult und eng mit Gemeinden und Führungspersönlichkeiten zusammenarbeitet.

Während meines Besuchs wuchs mein Verständnis dafür, was es bedeutet, die ärmsten und am stärksten marginalisierten heranwachsenden Mädchen und Jugendlichen in ländlichen und schwer zugänglichen Gebieten zu erreichen. Die meisten der von diesem Projekt unterstützten Gesundheitszentren befinden sich in sehr abgelegenen Gebieten mit schlechten Straßen und schlechter Infrastruktur. Manchmal sind diese Straßen nicht befahrbar, insbesondere während der Regenzeit. Doch trotz dieser Hindernisse ist die Wirkung des Projekts bereits spürbar.

Es war sehr ermutigend, die Geschichten der jungen Menschen zu hören, die bereits von unserer Arbeit profitieren konnten. Das Team von Y4H Tansania sorgt dafür, dass die jungen Menschen eine aktive Rolle im Projekt und hinsichtlich ihrer eigenen Gesundheitsversorgung spielen. Diese Beteiligung und das Gefühl der Eigenverantwortung werden für den Fortschritt und nachhaltigen Erfolg von Youth 4 Health entscheidend sein. In dieser Woche, in der wir die Jugend weltweit feiern, sollten wir auch an die Schwächsten und Ausgegrenzten denken. Junge Menschen sind unsere Zukunft – es ist an der Zeit, auch auf ihre Stimmen und Hoffnungen zu hören.

Youth 4 Health – Informationen und Hintergründe

Das Projekt Youth for Health (Y4H) ist eine von der Europäischen Union kofinanzierte Initiative, die darauf abzielt, die Möglichkeiten zu einer selbstbestimmten Sexualität und den Zugang zu Informationen über Aufklärung im Leben von Jugendlichen zu verbessern. Y4H ist bislang auf drei Jahre angelegt und konzentriert sich auf junge Mädchen, einschließlich derjenigen, die mit Behinderungen leben, sowie auf ländliche und schwer zugängliche Gebiete in Äthiopien, Ghana, Kenia, Sierra Leone, Tansania und Sambia.  Das Projekt wird von MSI Reproductive Choices gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), dem Centre for the Study of Adolescence (CSA) Kenia, Health Alert Sierra Leone (HASiL), Youth Advocates Ghana (YAG), Sikika in Tansania, Restless Development Sambia und Youth Network for Sustainable Development (YNSD) in Äthiopien umgesetzt.

Der Beitrag Internationaler Tag der Jugend: Auf den Spuren von Youth 4 Health in Tansania erschien zuerst auf DSW.

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5th UN Conference on LDC5: Highlights from High-Level Roundtable discussions at LDC5

Global Policy Watch - 12. August 2023 - 1:27

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This GPW Round Up – 5th UN Conference on Least Developed Countries (LDC5): Highlights from High-Level Roundtable discussions at LDC5 – features a selection of perspectives from different groups of participants at the LDC5 Conference held in March 2023.

LDC5 was the first major high-level event of 2023, a crucial year of decision-making at UN headquarters. Deputy Secretary-General Amina Mohammed said that “the 2030 Agenda will fail if we fail least developed countries”. The principle of Leaving No One Behind is being tested as the negative impacts of delayed progress on the implementation of SDGs are compounded in LDCs. The conference itself had to be held in two parts due to the COVID-19 pandemic, a reminder of the external vulnerabilities every country faces, and especially damaging to LDCs. The Doha Programme of Action (DPoA) was adopted at UN headquarters in March 2022 and the main conference held in Doha, Qatar in March 2023.

According to the Secretary-General, some of whose conference remarks are included in the Round Up, the September 18-19 SDG Summit is the “centrepiece moment to demonstrate a global commitment for action”. Ground-breaking commitments made at the Summit will have multiple benefits including for the implementation of the Doha Programme of Action for LDCs.

This Round Up #5 features statements from Member States, UN agencies, and intergovernmental organizations, as well as from the CSOs. The selection is focused on the economic and sustainable develoment challenges in LDCs, with emphasis on the systemic hindrances and the difficult path to graduation from the LDC category.

This Round Up has been prepared by GPF in collaboration with students from Julien J. Studley Graduate Programs in International Affairs at The New School.

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Klimagase weltweit: die Lebensmittelkette pustet etwa ein Drittel aus

Welthungerhilfe - 11. August 2023 - 15:59
Vom Feld bis zum Teller tragen Ernährungssysteme durch Tierhaltung, Energieverbrauch und Rodungen erheblich zu den weltweiten Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase bei.
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UNFSS+2: Wie können lokale Stakeholder ihre wichtige Rolle erfüllen?

Welthungerhilfe - 11. August 2023 - 14:51
Bei der Gestaltung von Ernährungssystemen mitzureden, ist für Organisationen der Zivilgesellschaft unterschiedlich schwer. Zwei Aktivistinnen aus Afrika und Asien berichten im Interview über ihre Erfahrungen.
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Migration: „Es gibt Dinge, die nicht verhandelbar sind“

Welthungerhilfe - 11. August 2023 - 12:47
Rainer Tetzlaff über reguläre und irreguläre Zuwanderung aus Afrika und Anforderungen an die deutsche und europäische Asyl- und Migrationspolitik.
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Handwerksnachwuchs aus NRW in Namibia

Engagement Global - 11. August 2023 - 12:08

Zum internationalen Tag der Jugend am 12. August machen die Vereinten Nationen jährlich nicht nur auf den Schutz der Jugendlichen weltweit aufmerksam, sondern fordern auch, dass sie in die Entwicklung von Gemeinschaften und Partnerschaften auf der ganzen Welt einbezogen werden.

Globaler Wissensaustausch

Das Programm Konkreter Friedensdienst der Landesregierung Nordrhein-Westfalen (NRW) ermöglicht jungen Berufstätigen, Erwerbslosen und Auszubildenden zwischen 18 und 27 Jahren mit Wohnsitz in NRW in einem Land des Global Südens an einem Projekt mitzuarbeiten, ihre Kenntnisse weiterzugeben und selbst Neues zu lernen.

Mehr als 10.000 junge Engagierte aus NRW waren seit 1985 in Entwicklungsprojekten des Konkreten Friedensdienstes rund um den Globus aktiv. Straßenkinder in Brasilien betreuen, in einem ländlichen Krankenhaus in Indien assistieren oder mit behinderten Kindern in Kenia arbeiten: Im Mittelpunkt steht die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen in Ländern des Globalen Südens auf Augenhöhe. Durch die beruflichen und persönlichen Erfahrungen gewinnen die Teilnehmenden einen neuen Blick auf das weltweite Entwicklungsgefälle. Mit ihrem Engagement tragen sie dazu bei, globale Partnerschaften aufzubauen.

Die jungen Engagierten haben bei der Planung ihres ein- bis dreimonatigen Auslandseinsatzes freie Hand. Ob als Einzelperson oder in Kleingruppen – Teilnehmende bereiten „ihr“ Projekt in eigener Initiative vor und sind sowohl für die inhaltliche Ausgestaltung als auch für die Organisation von Anreise und Unterkunft selbst verantwortlich. Voraussetzung sind bereits vorhandene Kontakte zu einer Organisation im Zielland. Die Außenstelle Düsseldorf von Engagement Global führt das Programm durch und begleitet die Engagierten von der Antragstellung bis zur Nachbereitung. Denn die Möglichkeit, sich nach dem Projekteinsatz mit anderen auszutauschen über die neuen Erfahrungen, gehört zum Angebot des Konkreten Friedensdienstes:

Handwerksnachwuchs renoviert namibisches Begegnungszentrum

In den vergangenen Jahren entstand eine enge Kooperation zwischen dem Konkreten Friedensdienst, der Handwerkskammer Münster, einigen Handwerksbetrieben und dem gemeinnützigen Verein Intercultural Relations e.V. in Münster. Der Verein unterstützt mit sozialen Projekten wie dem Bau von Suppenküchen und der Instandhaltung von Kindergärten Kinder und Jugendliche in Namibia.

Seit Beginn der 2000er Jahre stand eine Berufsschule in Baumgartsbrunn bei Windhoek leer. Im Rahmen des Konkreten Friedensdienstes reiste eine Gruppe junger Handwerkerinnen und Handwerker aus dem Münsterland im vergangenen Jahr nach Namibia, um bei der Renovierung des Gebäudes zu unterstützen. „Ich bin über die Handwerkskammer Münster auf das Projekt aufmerksam geworden und war direkt begeistert. Ich wollte schon immer mal bei einem Auslandsprojekt mitmachen und sah darin meine Chance nach der Meisterprüfung“, erzählt die Teilnehmende Johanna. Im neuen Begegnungszentrum „The German-Namibian-Center of Friendship“ entstehen Veranstaltungs- und Ausstellungsräume sowie Übernachtungsmöglichkeiten. Johanna setzte ihr Fähigkeiten im Malerhandwerk bei der Renovierung vielseitig ein: „Wir waren für rund dreieinhalb Wochen in Namibia. Ich bin Malermeisterin und habe somit hauptsächlich Malerarbeiten übernommen, wie zum Beispiel streichen, versiegeln und verputzen der Bäder sowie spachteln und verschließen von Setzrissen. Ich habe Dachuntersichten gestrichen, aber auch das Verkitten von Fensterscheiben gehörte zu meinen Aufgaben.“ Die deutschen Handwerkerinnen und Handwerker gaben ihr Wissen angepasst an die lokalen Begebenheiten an namibische Jugendliche weiter.

Johanna reflektiert ihren Auslandsaufenthalt in Namibia: „Ich war beeindruckt von den Menschen vor Ort. Trotz ihrer zum Teil für uns schweren Lebensumstände und Lebensbedingungen waren sie so fröhlich und herzlich. Besonders die Kinder in der Schule haben mich mit ihrer fröhlichen und dankbaren Art begeistert. Da wusste ich, es war definitiv die richtige Entscheidung, an diesem Projekt teilzunehmen. Ich würde es immer wieder machen und jedem empfehlen.“

Der Konkrete Friedensdienst ist ein Angebot von ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH – Service für Entwicklungsinitiativen im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen

Zur Website des Konkrenten Friedensdienstes

Zur Website von Intercultural Relations e.V.

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„Ich bin noch nicht bereit, ein weiteres Kind zu bekommen“ – Zawadas Geschichte

DSW - 11. August 2023 - 12:00

Im Rahmen des von der Europäischen Union mitfinanzierten Projekts Youth for Health (Y4H) arbeitet die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) mit MSI Tansania, dem Gesundheitsministerium und der Partnerorganisation Sikika  zusammen, um junge Menschen bei ihren Entscheidungen im Bereich Sexualität und Gesundheit zu unterstützen und das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen. Eine der Einrichtungen, in denen Jugendliche sich in einem geschützten Raum treffen können und geschult werden, ist das Kivukoni-Gesundheitszentrum in Ulanga in der Region Morogoro. Eine der Teilnehmer*innen ist die 19-jährige Zawada Kassimu Zangamela. Hier, am Internationalen Tag der Jugend am 12. August, erzählt sie ihre Geschichte:

 „Ich musste die Schule abbrechen, nachdem ich in der zweiten Klasse schwanger wurde. Auch wenn es keine Komplikationen gab, war es eine schwierige Zeit für mich. Als ich anfing, zur Schwangerschaftsvorsorge ins Kivukoni-Gesundheitszentrum zu gehen, hatte ich Angst davor, was die Mitarbeiter des Gesundheitszentrums sagen würden. Doch überraschender Weise waren sie sehr aufgeschlossen, freundlich und hilfsbereit. Während meiner gesamten Schwangerschaft klärten sie mich über Familienplanung auf, über die verschiedenen Methoden und ihre Vorteile auf.

Nach der Geburt meines Sohnes entschied mich für ein Implantat, um zu verhüten. Mein Sohn ist jetzt drei Monate alt; ich möchte eine bessere Zukunft für ihn. Die Familienplanung wird mir helfen, nicht so schnell wieder schwanger zu werden. Ich bin noch nicht bereit, ein weiteres Kind zu bekommen, da ich finanziell nicht abgesichert bin. Außerdem ist es nicht einfach, eine junge Mutter zu sein. Ich habe viele Verpflichtungen, die ich schon jetzt nur schwer unter einen Hut bringen kann. Ich habe mich dafür entschieden, nicht zur Sekundarschule zurückzukehren. Stattdessen habe ich einen Nähkurs belegt und stehe kurz vor dem Abschluss. Das ist die einzige Möglichkeit, zu arbeiten und für meinen Sohn zu sorgen.

In der Vergangenheit kannte ich nur das, was ich von Freunden und Gleichaltrigen in der Schule über Familienplanung gelernt hatte. Ich wusste nicht viel über die Methoden oder darüber, was Verhütung mit sich bringt. Aber jetzt bin ich mit dem nötigen Wissen ausgestattet und kann diese Dienste im Gesundheitszentrum auch problemlos in Anspruch nehmen. Rückblickend betrachtet hätte ich mich anders entscheiden können, wenn ich Zugang zu den richtigen Informationen und zur Familienplanung gehabt hätte. Mit diesem Wissen hätte ich mich bemüht, meine Ausbildung abzuschließen und eine Arbeit zu finden, bevor ich darüber nachdenke, Mutter zu werden.“

 

Der Beitrag „Ich bin noch nicht bereit, ein weiteres Kind zu bekommen“ – Zawadas Geschichte erschien zuerst auf DSW.

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