Weltverhütungstag & Tag für das Recht auf sichere Abtreibung
Knapp jedes zehnte Mädchen in Afrika bekommt ihr erstes Kind im Alter zwischen 15 und 19 Jahren. Grund dafür ist auch, dass eine große Zahl von ihnen zwar nicht schwanger werden möchte, aber keine moderne Verhütungsmethode nutzen kann – etwa 7 Millionen junge Frauen in diesem Alter. Im Alter zwischen 20 und 49 Jahren betrifft dies 51 Millionen Frauen. Anlässlich einer Aktionswoche zum Weltverhütungstag (26. September) und zum Internationalen Tag für das Recht auf sichere Abtreibung (28. September) weisen die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) und das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung darauf hin, dass dieser ungedeckte Verhütungsbedarf allein in der Afrikanischen Union jedes Jahr geschätzt zu 27 Millionen unbeabsichtigten Schwangerschaften führt. Davon werden 8 Millionen unter medizinisch unsicheren Bedingungen abgebrochen, was jährlich für 15.000 Frauen tödlich endet.
Berlin, 25.9.2023. „Jede Frau muss selbstbestimmt entscheiden können, ob und wie sie verhütet und eine unbeabsichtigte Schwangerschaft sicher beenden können“, fordert Angela Bähr, stellvertretende Geschäftsführerin der DSW. Das Recht auf körperliche Selbstbestimmung ist ein Kernelement der Geschlechtergerechtigkeit. Die unbeabsichtigten und insbesondere auch die viel zu frühen Schwangerschaften haben meist zur Folge, dass die Mädchen die Schule abbrechen und auf lange Sicht kein selbstbestimmtes Leben führen können. „Es braucht altersgerechte Verhütungsmittel, in deren Erforschung und Weiterentwicklung dringend investiert werden muss“, erklärt Bähr. In Afrika südlich der Sahara, wo 40 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre alt sind, ist aber nicht nur der Bedarf an altersgerechten Verhütungsmethoden, sondern auch an Sexualaufklärung enorm hoch. Neben der entsprechenden, jugendfreundlichen Beratung bedarf es vor allem Gesundheitsdiensten zur Behandlung sexuell übertragbarer Krankheiten, zur Mütter- und Neugeborenenversorgung und zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen.
„Wie sich die Region in Zukunft entwickelt, ist auch davon abhängig, wie selbstbestimmt Frauen und Mädchen Entscheidungen über ihre Familienplanung treffen können“, betont die Direktorin des Berlin-Instituts, Catherina Hinz. „Zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen, dass Geschlechtergerechtigkeit einer der Schlüsselfaktoren für die Entwicklung von Staaten ist.“ Im Sinne einer feministischen Außen- und Entwicklungspolitik ist nicht nur in Afrika ein stärkeres politisches und gesellschaftliches Engagement im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte dringend erforderlich. „Körperliche Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht, das weltweit zunehmend wieder in Frage gestellt wird“, mahnt Hinz. Die verschärften Gesetzgebungen gegen die LGBTQIA-Community in mehreren afrikanischen Staaten weisen ebenso in diese Richtung, wie die Einschränkungen des Rechts auf Schwangerschaftsabbruch in den USA und Entwicklungen bei europäischen Nachbarn wie Polen, Ungarn oder Malta. Nicht zuletzt geht es hier um ein Kernthema im Kampf für mehr Geschlechtergerechtigkeit, bei dem die Bundesregierung eine führende Rolle einnehmen sollte.
Aktuelle Zahlen und Fakten finden Sie in dem heute gemeinsam von Berlin Institut und DSW veröffentlichten ↗ Factsheet
Weitere Informationen
↗ Fünf Fragen – 5 Antworten zum Thema Verhütung
Grafiken
↗ Ungedeckter Bedarf an Familienplanung bei verheirateten Frauen
↗ Geburtenrate bei Jugendlichen
Über das Berlin-Institut
Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung ist ein unabhängiger Thinktank, der sich mit Fragen regionaler und globaler demografischer Veränderungen beschäftigt. Das Institut wurde 2000 als gemeinnützige Stiftung gegründet und hat die Aufgabe, das Bewusstsein für den demografischen Wandel zu schärfen, nachhaltige Entwicklung zu fördern, neue Ideen in die Politik einzubringen und Konzepte zur Lösung demografischer und entwicklungspolitischer Probleme zu erarbeiten. In seinen Studien, Diskussions- und Hintergrundpapieren bereitet das Berlin-Institut wissenschaftliche Informationen für den politischen Entscheidungsprozess auf. Weitere Informationen, wie auch die Möglichkeit, den kostenlosen regelmäßigen Newsletter „Demos“ zu abonnieren, finden Sie unter www.berlin-institut.org.
Über die DSW
Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) ist eine international tätige Entwicklungsorganisation, mit dem Ziel, das Potenzial der größten Jugendgeneration aller Zeiten zu fördern, um damit zu einer zukunftsfähigen Bevölkerungsentwicklung beizutragen. Sie ermöglicht jungen Menschen in Ostafrika den Zugang zu jugendgerechten Gesundheitsinformationen und modernen Verhütungsmitteln, und setzt sich auch auf politischer Ebene für das Recht auf körperliche Selbstbestimmung ein, insbesondere für junge Frauen und Mädchen. Darüber hinaus arbeiten die Büros in Europa und Ostafrika für die gendergerechte Förderung von Forschung und Innovation zur Bekämpfung armutsassoziierter Krankheiten.
Nele Disselkamp (sie/ihr)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung
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Nicole Langenbach (sie/ihr)
Pressesprecherin –
Abteilungsleitung Kommunikation
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Der Beitrag Ungedeckter Verhütungsbedarf in Afrika – Eine Frage der Selbstbestimmung erschien zuerst auf DSW.
Hannover, 27. September 2023.
Die Frage nach sicheren und legalen Schwangerschaftsabbrüchen bleibt ein kontroverses und oft emotional aufgeladenes Thema. Doch unabhängig von persönlichen Überzeugungen und Standpunkten gilt: Der Zugang zu medizinisch sicheren und legalen Schwangerschaftsabbrüchen ist für die Gesundheit von Müttern von entscheidender Bedeutung.
Weltweit sind Komplikationen bei Schwangerschaft und Entbindung die häufigste Todesursache bei 15- bis 19-jährigen Mädchen, oft in Folge eines unsicheren Schwangerschaftsabbruchs. Jedes Jahr unterziehen sich fast 4 Millionen Mädchen in dieser Altersgruppe unsicheren Schwangerschaftsabbrüchen; über alle Altersgruppen hinweg sind es 19 Millionen Frauen, ein Großteil davon im globalen Süden, wo 13 Prozent einen solchen Eingriff nicht überleben. Weltweit sterben Schätzungen zufolge jedes Jahr rund 22.000 Schwangere an den Folgen eines unsicheren Abbruchs. Dabei liegt die Müttersterblichkeit in Ländern, in denen der Abbruch einer Schwangerschaft verboten oder nur sehr eingeschränkt möglich ist, erheblich höher, als in Ländern, die ihn legalisiert haben. In Äthiopien beispielsweise ist die Müttersterblichkeit seit der Legalisierung im Jahr 2005 von 31 auf ein Prozent gesunken.
Jede Frau hat das Recht, selbst zu entscheiden, ob, wann und in welchen Abständen sie eine Schwangerschaft austragen möchte. Dies wurde bereits an der Uno-Weltbevölkerungskonferenz (Kairo-Konferenz) von 1994 auf internationaler Ebene festgeschrieben. Neun Jahre später konkretisierte die Afrikanische Union im sogenannten Maputo-Protokoll (auch bekannt unter „Protocol to the African Charter on Human and Peoples’ Rights on the Rights of Women in Africa”) dieses Recht: Schwangerschaftsabbrüche müssen unter bestimmten Bedingungen legal sein. Zu diesen Bedingungen zählen der Schutz des Lebens der Mütter und ihre physische und psychische Gesundheit sowie Schwangerschaften infolge von Vergewaltigungen und nachgewiesene schwere Schädigungen des Ungeborenen. Bis heute haben 44 der 55 Mitgliedsstaaten das Protokoll unterschrieben und ratifiziert. Zwischen 2003 und 2021 erweiterten auf dieser Basis 22 afrikanische Länder ihre rechtlichen Grundlagen für Abtreibungen. Sechs Länder – Kap Verde, Südafrika, Tunesien, Mosambik, São Tomé und Príncipe (bis zur 10. Schwangerschaftswoche in Angola) – erlauben die Abtreibung auf Wunsch der Frau sogar während des ersten Schwangerschaftsdrittels. Immer mehr Länder haben Richtlinien für die Versorgung nach Schwangerschaftsabbrüchen entwickelt und eingeführt, um den Zugang für Frauen und Mädchen zu verbessern, darunter Äthiopien mit diesbezüglich inzwischen einer der liberalsten Gesetzgebungen. Dennoch leben viele afrikanische Frauen (93 Prozent im Jahr 2018) im reproduktiven Alter in Ländern, die Schwangerschaftsabbrüche gänzlich verbieten oder nur zulassen, wenn das Leben der Frau in akuter Gefahr ist. In diesen Ländern ist nur einer von vier Schwangerschaftsabbrüchen sicher. In Ländern, in denen ein Abbruch weitgehend legal ist, sind es neun von zehn.
Die häufig als Begründung für die Aufrechterhaltung strafrechtlicher Verfolgung von Schwangerschaftsabbrüchen angeführte Befürchtung, eine Legalisierung trüge zu steigenden Abbrüchen bei, ist statistisch nicht haltbar: In Ländern, die den Abbruch einer Schwangerschaft aus irgendeinem Grund verbieten oder nur zur Rettung des Lebens der Frau zulassen, liegt die Rate bei 37 pro 1.000 Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren, verglichen mit einer Rate von 34 pro 1.000 Frauen in Ländern, in denen die Abtreibung ohne Einschränkung hinsichtlich des Grundes erlaubt ist. Der wesentliche Unterscheid ist allerdings folgender: Die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen macht sie sicherer, kontrollierbarer und schützt dadurch das Leben der Frauen. Der Zugang zu qualifizierten Fachleuten und guten medizinischen Einrichtungen verringert das Risiko von Komplikationen und Todesfällen erheblich.
Viele Staaten haben in den letzten Jahren reagiert und Schwangerschaftsabbrüche legalisiert. darunter Irland, dass sich innerhalb kurzer Zeit von einer der restriktivsten hin zu einer der progressivsten Gesetzgebungen zum Schwangerschaftsabbruch innerhalb der Europäischen Union entwickelt hat. Allerdings wurde in der jüngsten Vergangenheit in verschiedenen Ländern der Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen auch wieder erschwert, wie beispielsweise durch den Entschluss des obersten Gerichtshofes der Vereinigten Staate im Fall Roe v. Wade im Juni 2022, der Millionen US-Amerikanerinnen das Recht auf einen sicheren Schwangerschaftsabbruch genommen hat. Solche Entscheidungen senden ein fatales Signal, dass auch auf dem afrikanischen Kontinent Bewegungen bestärkt, die junge Frauen in einen unsicheren Schwangerschaftsabbruch mit erheblichen gesundheitlichen Risiken treiben.
Der uneingeschränkte Zugang zu sicheren und legalen Schwangerschaftsabbrüchen ist von entscheidender Bedeutung, nicht nur für die Gesundheit von Müttern, sondern auch für die Stärkung der sexuellen und reproduktiven Rechte weltweit. Es ist nicht nur ein grundlegendes Menschenrecht, sondern auch ein Schritt in Richtung einer gerechteren und gesünderen Zukunft für alle. Wir müssen uns weiterhin gemeinsam für die Förderung dieser Rechte und die Beseitigung von Hindernissen einsetzen, damit alle Frauen die Möglichkeit haben, selbstbestimmte Entscheidungen über ihren Körper und ihre Gesundheit zu treffen. Nur so können wir eine Welt schaffen, in der jede Mutter die bestmögliche Unterstützung erhält, die sie verdient.
Die Zahlen entstammen der Broschüre des Population Reference Bureau: „Abortion. Facts & Figures“ sowie dem UNFPA-Weltbevölkerungsbericht 2022
Der Beitrag Schwangerschaftsabbruch – das Recht auf Sicherheit, Selbstbestimmung und Entkriminalisierung weltweit erschien zuerst auf DSW.
Am 26. September ist Weltverhütungstag. Auch bekannt als „World Contraception Day,“ wurde er erstmals im Jahr 2007 ins Leben gerufen. Dieser jährliche internationale Tag hat das Ziel, das Bewusstsein für Verhütungsmethoden zu schärfen und Informationen über sexuelle Gesundheit und reproduktive Rechte weltweit zu verbreiten. Der Weltverhütungstag zielt darauf ab, auf die Bedeutung der Verhütung hinzuweisen, um ungewollte Schwangerschaften zu verhindern, die Gesundheit von Frauen zu schützen und die Entscheidungsfreiheit in Bezug auf Familienplanung zu fördern. Er soll den Blick darauf lenken, wie wichtig Sexualaufklärung und Verhütung für uns alle ist – und darauf, dass viele Frauen in Entwicklungsländern ihr Recht auf Verhütung noch immer nicht wahrnehmen können.
1. Wie verhüten die meisten Menschen weltweit?Während in Deutschland die Antibabypille unangefochten an der Spitze steht, ist die weltweit gängigste Verhütungsmethode mit 24 Prozent die Sterilisation der Frau, gefolgt von dem Kondom für den Mann mit 21 Prozent. Spiralen und die Pille landen im weltweiten Durchschnitt lediglich auf den Plätzen 3 und 4. Etwa 8 Prozent nutzen traditionelle Methoden – darunter der Coitus Interruptus oder die Zykluskontrolle.
Wenn Frauen die Wahl zwischen verschiedenen Verhütungsmethoden haben, gibt es mehrere Faktoren, die ihre Entscheidung beeinflussen. Dazu zählen gesundheitliche Nebenwirkungen, die einfache Anwendbarkeit und die Präferenz des Partners. In Entwicklungsländern, in denen Frauen häufig gesellschaftlich schwächer gestellt sind, können Frauen die Anwendung von Verhütung gegenüber ihrem Partner oft nicht durchsetzen. Daher sind „unsichtbare“ Methoden wie die Dreimonatsspritze besonders wichtig.
Eine Übersicht über 17 Verhütungsmittel mit Hinweisen zur Anwendung und zu Vor- und Nachteilen bietet die Seite Your Life.
2. Welche Verhütungsmethoden sind besonders wirksam?Die meisten modernen Verhütungsmethoden sind sehr wirksam, um eine Schwangerschaft zu vermeiden. Das setzt jedoch voraus, dass man sie korrekt und regelmäßig anwendet. Es genügt also nicht, Verhütungsmittel bereitzustellen. Vielmehr müssen auch Informationen darüber vermittelt werden, wie sie anzuwenden sind.
Die Wirksamkeit der verschiedenen Verhütungsmethoden lässt sich daran messen, wie viele Schwangerschaften es pro 100 Frauen im ersten Jahr der Nutzung gibt. Die wenigsten Schwangerschaften (nämlich nicht einmal eine pro 100 Frauen) gibt es bei Implantaten, Spiralen und der weiblichen Sterilisierung, womit diese als die sichersten Verhütungsmethoden gelten. Die meisten Schwangerschaften gibt es bei den beiden traditionellen Methoden Coitus Interruptus (22) und Zyklusmethoden (24) sowie bei Spermiziden (28). Allerdings schützt selbst die am wenigsten wirksame Methode noch um ein Vielfaches besser vor einer Schwangerschaft als keine Methode. Denn: Von 100 sexuell aktiven Frauen, die auf Verhütung verzichten, werden innerhalb eines Jahres 85 schwanger.
3. Ist Verhütung für jeden selbstverständlich?In Entwicklungsländern kann jede vierte Frau, die eine Schwangerschaft vermeiden möchte, nicht verhüten. Das sind 218 Millionen Frauen! Während Verhütung für die meisten Frauen in Industrieländern eine Selbstverständlichkeit und leicht zugänglich ist, können Frauen in Afrika südlich der Sahara davon nur träumen. Dort hat jede zweite Frau, die verhüten möchte, keine Möglichkeit dazu. Dabei ist Verhütung ein Menschenrecht.
Ob jemand Verhütungsmittel verwendet oder nicht, ist unter anderem eine Frage der Bildung und des Einkommens. Wenn Frauen keine Verhütungsmittel verwenden, kann es aber auch daran liegen, dass sie mit den verfügbaren Verhütungsmethoden unzufrieden sind oder sie Angst vor den Nebenwirkungen haben. Sexualaufklärung, gute Beratungsangebote und ein hochwertigeres Verhütungsmittelangebot sind nötig, um dem entgegenzuwirken.
Vor allem für junge Frauen in Entwicklungsländern ist der Zugang zu Verhütungsmethoden, die ihren Bedürfnissen entsprechen, (über-)lebenswichtig, denn sie sind besonders den Auswirkungen fehlender Familienplanungsmöglichkeiten und zugleich sehr hohen Risiken bei einer zu frühen Schwangerschaft ausgesetzt.
4. Welche Folgen hat fehlende Verhütung?In Entwicklungsländern werden mehr als 300.000 Mädchen und Frauen ungewollt schwanger – jeden Tag. Pro Jahr sind das 111 Millionen ungewollte Schwangerschaften.
Was hinter diesen Zahlen steckt: Vor allem bei Mädchen und jungen Frauen und bei denjenigen, die einen unsachgemäßen Schwangerschaftsabbruch durchführen lassen, bedeutet eine ungewollte Schwangerschaft häufig gravierende, teilweise lebenslange gesundheitliche Einschränkungen oder sogar den Tod. So zählen Komplikationen infolge von Schwangerschaft oder Geburt für Mädchen im Alter von 15 bis 19 Jahren zu den häufigsten Todesursachen. Hinzu kommt, dass Mädchen in Entwicklungsländern, die schon im Teenageralter schwanger werden, häufig die Schule oder Ausbildung abbrechen müssen. Ein Kreislauf aus Armut und Not beginnt. Gerade deshalb sind Aufklärung und Familienplanung so wichtig. Investitionen in Familienplanungsmöglichkeiten helfen nicht nur, ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden und Leben zu retten. Mit jedem zusätzlich in Familienplanung investierten US-Dollar können 3 US-Dollar für schwangerschaftsbezogene Gesundheitsdienste eingespart werden.
Wenn alle Frauen verhüten könnten und Schwangere und Neugeborene eine gute medizinische Versorgung bekämen,
Da ist ein ganzer Strauß von Maßnahmen zu nennen: von der Entwicklung neuer Verhütungsmethoden, die auf bessere Akzeptanz bei allen Zielgruppen stoßen und deren Bedürfnisse besser befriedigen, über den Ausbau an Aufklärungs- und Verhütungsangeboten – besonders auch für junge Menschen – bis hin zur Stärkung von Gesundheitssystemen allgemein.
Das alles kostet Geld, aber der Rahmen ist überschaubar. Um den Bedarf an sexuellen und reproduktiven Gesundheitsdiensten in Entwicklungsländern zu decken, sind insgesamt 69 Mrd. US-Dollar notwendig. Das sind 31 Milliarden US-Dollar mehr, als gegenwärtig in Verhütungsmittel und Gesundheitssysteme investiert wird. Gefordert sind dabei sowohl die Entwicklungs- als auch die Industrieländer. Mehr Mittel für Verhütung ist gut investiertes Geld und zahlt sich mehrfach aus – sowohl aus menschenrechtlicher als auch aus wirtschaftlicher Sicht.
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Dieser Beitrag ist erstmals erschienen am 24.09.2015 und wird jährlich mit neuen Zahlen überarbeitet.
Der Beitrag Verhütung: Ein Recht für alle, ein Privileg für wenige. 5 Fragen – 5 Antworten erschien zuerst auf DSW.
Das Gefühl sein Kind das erste Mal in den Armen zu halten, gehört mit zu den Schönsten im Leben einer Frau. Die Vorfreude auf das Kind beginnt schon lange vor der Geburt. Die werdenden Eltern verkünden die frohe Botschaft engen Freunden und Verwandten und zeigen stolz die ersten Ultraschallfotos des ungeborenen Kindes. Der Haushalt wird neu ausgerichtet, das Kinderzimmer liebevoll geschmückt. Werdende Mütter suchen sich ihren Kreißsaal aus, können sich passende Musik zur Geburt auswählen, und der Geburtsvorbereitungskurs klärt letzte Fragen und Unsicherheiten, sodass sich die Mütter voll und ganz auf den Familienzuwachs freuen können.
Dass sich Frauen so sehr auf ihr Kind freuen können, liegt vor allem an der guten Gesundheitsversorgung der Mütter hierzulande. Vom Beginn der Schwangerschaft bis hin zur Geburt des Kindes betreuen Ärztinnen und Ärzte die Frauen. Diese können zudem selbst über den Zeitpunkt ihrer Schwangerschaft entscheiden.
Eine Krankenschwester eine Mutter und ihr neugeborenes Kind in der Mukujju Klinik in Tororo, Uganda. Solche Einrichtungen und entsprechend ausgebildetes Personal sind wichtig für die Verbesserung der Müttergesundheit in Entwicklungsländern.
(Foto: Jonathan Torgovnik)
Für viele Frauen in Entwicklungsländern ist die Schwangerschaft und die Geburt des Kindes jedoch häufig eine Tortur – für einen nicht unerheblichen Teil endet sie tödlich. Der aktuelle Goalskeeper Report der Gates Foundation von 2023 zieht keine positive Bilanz: Vor zwei Jahrzehnten hatten positive Entwicklungen eine viel stärkere Dynamik. In den frühen 2000ern errang die Weltgemeinschaft große Fortschritte hinsichtlich Armutsraten, Bildungserfolgen oder Lebenserwartungen – vieles verbesserte sich stark. Doch nirgends war dieser Fortschritt umfangreicher als bei der Gesundheit von Müttern und ihren Kindern. Eine bemerkenswerte Entwicklung – bis sie endete. Als sich COVID-19 zu einer globalen Gesundheitskrise entwickelte, überforderte das Virus viele Gesundheitsstrukturen, die Frauen helfen, sicher zu entbinden. Nun droht uns der Verlust jahrzehntelangen Fortschritts. Jedes Jahr sterben etwa 5 Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. Weitere 2 Millionen Neugeborene machen nie ihren ersten Atemzug. Obwohl diese Todesfälle seit Mitte der 2010er Jahre weiter zurückgegangen sind, geschieht dies nicht schnell genug, insbesondere bei Säuglingen. Die meisten Kindertodesfälle – 74 Prozent – ereignen sich im ersten Lebensjahr.
Doch der Fortschrift stockt nicht erst seit der Pandemie. Weltweit sind die Müttersterberaten in den letzten acht Jahren hartnäckig gleich geblieben, und in einigen Ländern, von den USA bis Venezuela, sind sie sogar leicht gestiegen. Zwar ist die Zahl der Frauen, die infolge von Komplikationen während Schwangerschaft oder Geburt starben, laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Vergleich zu 1990 stark gesunken und betrug im Jahr 2020 jährlich ca. 223 Todesfälle pro 100.000 Lebendgeburten. Doch gegenüber 2016 (233 Todesfällen pro 100 000 Geburten) ist der Fortschritt fast vollständig stagniert. Solch erschreckende Zahlen sollten im 21. Jahrhundert eigentlich der Vergangenheit angehören.
2023 markiert die Halbzeit der Nachhaltigen Entwicklungsziele der UN. Das Ziel war, alle vermeidbaren Kindertodesfälle bis 2030 zu beenden und die Müttersterberate auf weniger als 70 von 100.000 Geburten zu senken. Wir sind von beiden Zielen weit entfernt – aber das muss nicht so sein. Zu Beginn der 2010er Jahre, gerade als das Problem schlimmer zu werden drohte, wurde es auch lösbarer. Ärztinnen und Ärzte machten große wissenschaftliche Fortschritte, die zur Gesundheit von Müttern und Kindern beitrugen – von den exakten Krankheitsbildern, die Neugeborene töten; die Rolle von Anämie bei erhöhtem Blutverlust während der Geburt; bis hin zu bisher unbekannten Zusammenhängen zwischen der Gesundheit eines Ungeborenen und der seiner Mutter. Forscherinnen und Forscher haben in den letzten 10 Jahren mehr über die Gesundheit von Müttern und ihren Neugeborenen gelernt als im gesamten Jahrhundert zuvor. Verstärkte Investitionen in Müttergesundheit weltweit sind also keine Option, sondern ein Muss – gerade für Mütter und Kinder, die sie am dringendsten brauchen: 99 Prozent der Müttersterblichkeitsfälle treten nach wie vor in Entwicklungsländern auf. Auf Subsahara-Afrika entfallen allein zwei Drittel der Todesfälle. Dabei ist ein Großteil vermeidbar. Durch freiwillige Familienplanung, die Ausbildung von Hebammen und Gesundheitspersonal sowie einer besseren Gesundheitsversorgung können Leben von Mutter und Kind geschützt und gerettet werden.
Müttersterblichkeit (Begriff)Als Müttersterbefall gilt der Tod einer Frau während der Schwangerschaft oder innerhalb von 42 Tagen nach Beendigung der Schwangerschaft aufgrund von Ursachen, die in Beziehung zur Schwangerschaft oder deren Behandlung stehen oder durch diese verschlechtert werden.
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Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Ziel unserer Arbeit ist es, zur Umsetzung des Menschenrechtes auf Familienplanung und zu einer zukunftsfähigen Bevölkerungsentwicklung beizutragen. Jugendliche sind daher die wichtigste Zielgruppe unserer Projekte in Ostafrika. In den Jugendclubs vor Ort klären wir Jugendliche über ihre sexuelle Gesundheit auf und bieten Beratung und Verhütungsmittel an. Auf nationaler und internationaler Ebene bringen wir uns in politische Entscheidungsprozesse in den Bereichen globale Gesundheit, sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte, Gleichstellung der Geschlechter sowie Forschung und Entwicklung zu armutsassoziierten und vernachlässigten Krankheiten ein.
Die DSW sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n
Referent*in Finanzen im Projektcontrolling (m/w/d)
in Voll- oder Teilzeit mit Dienstort Hannover oder Berlin.
Sie werden an der erfolgreichen Umsetzung der Zielsetzungen der Stiftung mitwirken und insbesondere die finanzielle Entwicklung, Begleitung und Abrechnung von Projekten und Programmen übernehmen. Sie werden als Mitglied der Abteilung Finanzen eng mit den Kolleg*innen aus der Abteilung Projekte und Programme und den Kolleg*innen in unseren ostafrikanischen Länderbüros zusammenarbeiten.
Ihre Aufgaben:
Ihr Profil:
Wir bieten:
Bewerbungsverfahren:
Sind Sie interessiert? Dann senden Sie uns Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Anschreiben, Zeugnisse und Gehaltsvorstellung) bitte mit dem Verweis “Referent*in Finanzen” per E-Mail an jobs.deutschland@dsw.org
Das Arbeitsverhältnis ist zunächst befristet auf zwei Jahre mit Aussicht auf eine unbefristete Übernahme.
Bewerbungsschluss ist der 10. September 2023.
Wir freuen uns über Vielfalt und Diversität in unserem Team und möchten motivierte Personen zur Bewerbung ermuntern – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer und sozialer Herkunft, Religion/Weltanschauung, Behinderung, Alter sowie sexueller Orientierung und Identität.
Für inhaltliche Rückfragen zur Ausschreibung können Sie gerne eine E-Mail an jobs.deutschland@dsw.org schreiben. Wir freuen uns auf Ihre Zusendungen! Für mehr Informationen besuchen Sie uns auf www.dsw.org.
Der Beitrag Referent*in Finanzen im Projektcontrolling in Hannover oder Berlin gesucht erschien zuerst auf DSW.
Im Rahmen des von der Europäischen Union kofinanzierten Projekts „Jugend für Gesundheit“ arbeitet die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) mit MSI Tansania und Sikika zusammen, um junge Menschen darin auszubilden, sich für ihre sexuelle und reproduktive Gesundheit und ihre Rechte einzusetzen und Regierungen und Entscheidungsträger zur Rechenschaft zu ziehen. Mbuya Abass Ngwega, 19 Jahre alt, lebt im Dorf Mwaya, Ulanga, Region Morogoro. Hier erzählt sie ihre Geschichte.
„Ich hatte einen schwierigen Start. Ich verlor meinen Vater, als ich in der Grundschule war und meine Mutter musste die Erziehung und die Verantwortung für mich und meine drei Brüder übernehmen. Das Leben war nicht einfach. Ich wurde oft von der Schule nach Hause geschickt, weil das Schulgeld fehlte. Meine Mutter arbeitet als Kleinbäuerin. Leider war ich gezwungen, die Schule abzubrechen. Das war eine harte Zeit für mich, denn das bedeutete, dass ich meine Träume nicht mehr verwirklichen konnte. In der Zwischenzeit fand ich eine Anstellung als Verkäuferin. Doch mein Traum, eine eigene Karriere aufzubauen, war immer noch da und ich suchte nach Möglichkeiten, ihn zu verwirklichen.
Als ich hörte, dass das Y4H-Projekt Jugendchampions in meiner Region suchte, habe ich mich sofort beworben. Das Auswahlverfahren war nicht einfach: Neben Allgemeinbildung war Wissen und Interesse an Aufklärung, Familienplanung, Sexualität sowie den Rechten von Jugendlichen gefragt. Glücklicherweise wurde ich als einer der Jugendchampions ausgewählt, der das Dorf Mwaya vertritt. Meine Aufgabe besteht jetzt unter anderem darin, mich zwei Mal pro Woche mit Gleichaltrigen zu treffen, um über verschiedene Gesundheitsthemen zu diskutieren. Ich nehme auch regelmäßig an Wochenend-Sprechstunden im Mwaya-Gesundheitszentrum teil und leite Sitzungen zu verschiedenen Themen wie etwa Geschlechtskrankheiten und HIV/Aids. Außerdem verweise ich Jugendliche an die Gesundheitszentren, damit sie Zugang zu Verhütungsmitteln bekommen und sich über Sexualität informieren können.
„Eine von ihnen versuchte abzutreiben, dabei kam sie ums Leben“
Zu den Themen, die mir besonders am Herzen liegen, gehören unbeabsichtigte Schwangerschaften. In meiner Schulzeit hatte ich zwei Freundinnen in meiner Klasse, die beide schwanger wurden. Infolgedessen mussten sie die Schule abbrechen. Eine von ihnen versuchte, abzutreiben, dabei kam sie ums Leben. Das war sehr schwer für mich, denn sie war meine beste Freundin. Dass ich Jugendchampion geworden bin, hat mein Leben verändert. Erstens hat sich mein Selbstvertrauen verbessert. Zweitens hatte ich die Möglichkeit, einflussreiche Menschen zu treffen und mit ihnen in Kontakt zu treten. Ich hatte auch die Chance, das Parlament zu besuchen, wo wir einige unserer Themen vorgestellt haben, das war ein großer Tag für mich.
Ich bin sehr dankbar für dieses Projekt, denn es bietet jungen Menschen wie mir eine Plattform, auf der wir einige unserer Probleme offen diskutieren und austauschen konnten. Das führt auch zu Fortschritten und Lösungen – zumindest teilweise. So wurden zum Beispiel in einem Gesundheitszentrum im Dorf Mwenge jugendfreundliche Räume eingerichtet, in denen Jugendliche und junge Erwachsene vertraulich und ohne Vorurteile behandelt werden können.“
Youth 4 Health – Informationen und Hintergründe
Das Projekt Youth for Health (Y4H) ist eine von der Europäischen Union kofinanzierte Initiative, die darauf abzielt, die Möglichkeiten zu einer selbstbestimmten Sexualität und den Zugang zu Informationen über Aufklärung im Leben von Jugendlichen zu verbessern. Y4H ist bislang auf drei Jahre angelegt und konzentriert sich auf junge Mädchen, einschließlich derjenigen, die mit Behinderungen leben, sowie auf ländliche und schwer zugängliche Gebiete in Äthiopien, Ghana, Kenia, Sierra Leone, Tansania und Sambia. Das Projekt wird von MSI Reproductive Choices gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), dem Centre for the Study of Adolescence (CSA) Kenia, Health Alert Sierra Leone (HASiL), Youth Advocates Ghana (YAG), Sikika in Tansania, Restless Development Sambia und Youth Network for Sustainable Development (YNSD) in Äthiopien umgesetzt.
Der Beitrag „Ich suchte nach Möglichkeiten, meinen Traum zu verwirklichen“ – Mbuyas Geschichte erschien zuerst auf DSW.
Im Jahr 2022 führte das Y4H-Projekt eine einwöchige Schulung für Gesundheitspersonal zum Thema sexuelle und reproduktive Gesundheit, einschließlich Familienplanung und Bereitstellung jugendfreundlicher Dienste, durch. Sophia Emmanuel Magombana, 38, ist eine Mitarbeiterin des Kivukoni Health Centre in Ulanga, Region Morogoro. Sofia gehörte zu den Fachkräften, die für die Schulung ausgewählt wurden. Hier erzählt sie ihre Geschichte.
„Früher, wenn junge Menschen zu uns ins Gesundheitszentrum kamen, um sich über Familienplanung oder Sexualität zu informieren, hatte ich oft Vorurteile und dachte schnell an Promiskuität. Aber seit ich die Schulung absolviert habe, hat sich meine Einstellung komplett geändert und ich habe verstanden, warum es wichtig ist, dass sie Zugang zu diesen Diensten haben.
Vor der Fortbildung habe ich zwar junge Menschen in Sachen Sexualität und Gesundheit beraten, aber oft mit einer Menge Vorurteilen. Ich stand ihnen ziemlich kritisch gegenüber, weil ich dachte, Verhütung sei nur etwas für Erwachsene. Aber nach der Schulung, in der wir auch über Familienplanung und jugendfreundliche Dienstleistungen informiert wurden, änderte sich das. Ich begann, mich in die Lage der Jugendlichen zu versetzen und versuchte, ihre Probleme und Perspektiven zu verstehen. Ich beschloss meine Einstellung zu ändern, und ihnen entgegenzukommen. Heute haben die Jugendlichen und jungen Erwachsenen Vertrauen zu mir und sprechen ohne Angst und Hemmung über ihr Sexleben.
„Oft sehen wir neue Gesichter“
Wir haben Wochenend-Sprechstunden eingeführt, um die Jugendlichen besser erreichen zu können. Wir bieten neben Gesundheitstipps und Familienplanung auch Spiele und Sport an. Bislang war die Resonanz sehr ermutigend. Oft sehen wir neue Gesichter, oft werden Freunde mitgebracht. Ich würde sagen, dass die Wochenend-Seminare die meisten Jugendlichen ansprechen, weil sie ihnen viel Wissen über Sexualtät vermitteln. Dieses Thema ist in den meisten Haushalten ein Tabu. Meine Aufgabe ist es, Informationen weiterzugeben, wie man sicheren Sex praktiziert.
Was mich motiviert, ist zu sehen, welche Auswirkung unsere Arbeit auf Gemeindeebene haben kann. Früher haben viele Jugendliche die Schule wegen unbeabsichtigter Schwangerschaften abgebrochen. Die Folge war eine hohe Zahl unsicherer Abtreibungen. Einige Jugendliche lehnen unsere Angebote ab, oft wegen falscher Infos, z.B. dass Verhütungsmittel Unfruchtbarkeit verursachen können. Früher hatte ich keine Erfahrung, wie man in solchen Fällen reagiert. Heute bin ich entgegenkommender und verständnisvoller. Ich bin in der Lage, mich auf die Jugendlichen einzustellen und mit ihnen zu kommunizieren, indem ich ihnen die richtigen Informationen und Tipps gebe.“
Youth 4 Health – Informationen und Hintergründe
Das Projekt Youth for Health (Y4H) ist eine von der Europäischen Union kofinanzierte Initiative, die darauf abzielt, die Möglichkeiten zu einer selbstbestimmten Sexualität und den Zugang zu Informationen über Aufklärung im Leben von Jugendlichen zu verbessern. Y4H ist bislang auf drei Jahre angelegt und konzentriert sich auf junge Mädchen, einschließlich derjenigen, die mit Behinderungen leben, sowie auf ländliche und schwer zugängliche Gebiete in Äthiopien, Ghana, Kenia, Sierra Leone, Tansania und Sambia. Das Projekt wird von MSI Reproductive Choices gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), dem Centre for the Study of Adolescence (CSA) Kenia, Health Alert Sierra Leone (HASiL), Youth Advocates Ghana (YAG), Sikika in Tansania, Restless Development Sambia und Youth Network for Sustainable Development (YNSD) in Äthiopien umgesetzt.
Der Beitrag „Ich hatte eine Menge Vorurteile“ – Sophias Geschichte erschien zuerst auf DSW.
Emmanuely Yusuph Mphalimbega (19) ist Student und lebt bei seiner Adoptivgroßmutter im Dorf Lupiro, Ulanga, Region Morogoro. Ein typischer Tag beginnt für ihn mit seinen Hausarbeiten und dem Gang zur Farm. Emmanuel nimmt die Angebote des Gesundheitszentrums von Lupiro, einer von Youth 4 Health (Y4H) unterstützten Einrichtung in Tansania, in Anspruch. Hier erzählt er seine Geschichte.
„Früher wusste ich wenig über Kondome oder wie ich mich vor sexuell übertragbaren Krankheiten und anderen Infektionen schützen kann. Ein Freund von mir arbeitet als Gesundheitsdienstleister im Lupiro-Gesundheitszentrum und ich lernte das Y4H-Projekt kennen. Er erzählte mir, wie ich zum Beispiel Geschlechtskrankheiten vorbeugen kann und weshalb ich keine Drogen nehmen sollte – auch nicht unter Gruppenzwang. Nach einer Weile ermutigte er mich, ins Gesundheitszentrum zu kommen, um dort weitere Informationen zu erhalten. Als ich das erste Mal dort war, hatte ich Angst, doch der Empfang war sehr freundlich. Mein Kumpel nahm sich Zeit, um mich über die Sexualität und verschiedene Verhütungsmethoden aufzuklären, und zeigte mir, wie man ein Kondom richtig benutzt. Seitdem nehme ich immer Kondome, wenn ich Sex habe. Wenn ich diese Informationen nicht bekommen hätte, wäre ich wahrscheinlich schon Vater geworden.
Als Student bin ich noch nicht bereit, eine Familie zu gründen. Doch weil meine Partnerin und ich Verhütungsmittel verwenden, können wir sicher sein, uns gegen Schwangerschaft und Krankheiten zu schützen. Immer wenn mir die Kondome ausgehen, gehe ich zum Gesundheitszentrum und hole mir neue. Ich finde es sehr wichtig, dass wir jungen Menschen über Sexualität und Gesundheit aufgeklärt werden, denn das ist der sicherste Weg, um Teenager-Schwangerschaften und Abtreibungen zu verhindern. Um dies zu erreichen, ist es wichtig, dass Jugendliche und Heranwachsende eine aktive Rolle übernehmen und ihre Freunde und Gleichaltrige informieren, aufklären und das Bewusstsein für diese Themen schärfen. Bisher habe ich sechs meiner Freunde dazu gebracht, das Lupiro-Gesundheitszentrum aufzusuchen.“
Der Beitrag „Sonst wäre ich schon Vater geworden“ – Emmanuelys Geschichte erschien zuerst auf DSW.
Zum Internationalen Tag der Jugend am 12. August stellen wir unser Projekt Youth for Health in den Fokus. Es richtet sich an junge Menschen, denen es neue Möglichkeiten geben soll, ihren zukünftigen Weg selbst zu bestimmen. Esther Kariuki, Projekt- und Kommunikationsbeauftragte für das von der EU kofinanzierte Projekt Youth for Health, war gerade in Tansania, um sich aus erster Hand über das Projekt zu informieren. Sie berichtet, wie sich MSI Reproductive Choices, die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) und weitere Partner vor Ort engagieren, und die Jugendlichen in den Bereichen Sexualaufklärung und Gesundheit unterstützen.
„Die Reise aus Tansanias Hauptstadt Dar-es-Salaam dauerte etwa zehn Stunden und ich war voller Vorfreude! Die Region Morogoro ist ein ländliches Gebiet mit engen, steilen Straßen, umgeben von Wäldern, Flüssen und Bergen. Sie ist dicht besiedelt und verfügt über riesige Anbauflächen, denn die Menschen hier sind auf die Landwirtschaft als Hauptnahrungs- und Einkommensquelle angewiesen. Hier traf ich eine junge Mutter, die 19-jährige Zawada, die mir erzählte, dass sie die Schule abbrechen musste, nachdem sie schwanger geworden war. Rückblickend sagte sie mir, dass sie eine andere Entscheidung hätte treffen können, wenn sie Zugang zu den richtigen Informationen über Familienplanung gehabt hätte.
Kein Einzelfall
Ihre Geschichte ist kein Einzelfall. Deshalb arbeitet MSI hier mit dem Gesundheitsministerium und den Partnerorganisationen DSW und Sikika zusammen, um junge Menschen bei den Themen Familienplanung und Sexualaufklärung zu unterstützen. Gemeinsam wollen wir das Bewusstsein für diese Themen unter Jugendlichen zu schärfen und zugleich das Wissen und die Fähigkeit des Gesundheitspersonals verbessern, damit sie jugendgerechte Dienste anbieten können. Darüber hinaus versuchen wir, das politische und wirtschaftliche Umfeld zu beeinflussen, um die Hindernisse zu beseitigen, die junge Menschen beim Zugang zur Gesundheitsversorgung haben.
Das ist keine leichte Aufgabe. In den Gesprächen mit jungen Menschen habe ich erfahren, dass das Wissen über Sexualität und Gesundheit – einschließlich Geschlechtskrankheiten und Schwangerschaft – begrenzt ist. Es mangelt oft an Kommunikation, insbesondere zwischen Eltern und Kindern. Wenn junge Menschen über Sex sprechen, gilt das als Tabu – es wird oft mit gedämpfter Stimme besprochen und ist mit viel Scham behaftet. Und wenn Heranwachsende und Jugendliche untereinander reden, sind die Informationen, die sie weitergeben, oft voller Mythen und falscher Vorstellungen. Viele dieser Gespräche erinnerten mich an meine eigenen Erfahrungen, die ich in Kenia gemacht habe, wo ich aufgewachsen bin.
Klingt schockierend, ist aber Realität
Viele Jugendliche, die sich informieren und Hilfe suchen, werden abgewiesen. Eine der Berater*innen erzählte mir: „Immer, wenn ich einen jungen Menschen im Gesundheitszentrum empfing, der sich über Familienplanung oder andere Themen aus dem Bereich Sexualität und Gesundheit informieren wollte, brachte ich ihn sofort mit Promiskuität in Verbindung. Ich hatte einer Menge Vorurteile. Ich war der Meinung, dass Familienplanung nur für Erwachsene gedacht ist.“ Das klingt zwar schockierend, ist für viele junge Menschen in Afrika aber die Realität. Unsere Gesellschaften haben sich lange geweigert, anzuerkennen, dass Jugendliche und junge Erwachsene sexuell aktiv sind. Teile der Politik ignorieren das Thema, da es sehr emotional besetzt und in vielen Gegenden auch tief in moralischen, religiösen und kulturellen Normen verwurzelt ist. Das Projekt Y4H setzt hier an, indem es Gesundheitspersonal in jugendfreundlichen Diensten schult und eng mit Gemeinden und Führungspersönlichkeiten zusammenarbeitet.
Während meines Besuchs wuchs mein Verständnis dafür, was es bedeutet, die ärmsten und am stärksten marginalisierten heranwachsenden Mädchen und Jugendlichen in ländlichen und schwer zugänglichen Gebieten zu erreichen. Die meisten der von diesem Projekt unterstützten Gesundheitszentren befinden sich in sehr abgelegenen Gebieten mit schlechten Straßen und schlechter Infrastruktur. Manchmal sind diese Straßen nicht befahrbar, insbesondere während der Regenzeit. Doch trotz dieser Hindernisse ist die Wirkung des Projekts bereits spürbar.
Es war sehr ermutigend, die Geschichten der jungen Menschen zu hören, die bereits von unserer Arbeit profitieren konnten. Das Team von Y4H Tansania sorgt dafür, dass die jungen Menschen eine aktive Rolle im Projekt und hinsichtlich ihrer eigenen Gesundheitsversorgung spielen. Diese Beteiligung und das Gefühl der Eigenverantwortung werden für den Fortschritt und nachhaltigen Erfolg von Youth 4 Health entscheidend sein. In dieser Woche, in der wir die Jugend weltweit feiern, sollten wir auch an die Schwächsten und Ausgegrenzten denken. Junge Menschen sind unsere Zukunft – es ist an der Zeit, auch auf ihre Stimmen und Hoffnungen zu hören.
Youth 4 Health – Informationen und Hintergründe
Das Projekt Youth for Health (Y4H) ist eine von der Europäischen Union kofinanzierte Initiative, die darauf abzielt, die Möglichkeiten zu einer selbstbestimmten Sexualität und den Zugang zu Informationen über Aufklärung im Leben von Jugendlichen zu verbessern. Y4H ist bislang auf drei Jahre angelegt und konzentriert sich auf junge Mädchen, einschließlich derjenigen, die mit Behinderungen leben, sowie auf ländliche und schwer zugängliche Gebiete in Äthiopien, Ghana, Kenia, Sierra Leone, Tansania und Sambia. Das Projekt wird von MSI Reproductive Choices gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), dem Centre for the Study of Adolescence (CSA) Kenia, Health Alert Sierra Leone (HASiL), Youth Advocates Ghana (YAG), Sikika in Tansania, Restless Development Sambia und Youth Network for Sustainable Development (YNSD) in Äthiopien umgesetzt.
Der Beitrag Internationaler Tag der Jugend: Auf den Spuren von Youth 4 Health in Tansania erschien zuerst auf DSW.
Im Rahmen des von der Europäischen Union mitfinanzierten Projekts Youth for Health (Y4H) arbeitet die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) mit MSI Tansania, dem Gesundheitsministerium und der Partnerorganisation Sikika zusammen, um junge Menschen bei ihren Entscheidungen im Bereich Sexualität und Gesundheit zu unterstützen und das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen. Eine der Einrichtungen, in denen Jugendliche sich in einem geschützten Raum treffen können und geschult werden, ist das Kivukoni-Gesundheitszentrum in Ulanga in der Region Morogoro. Eine der Teilnehmer*innen ist die 19-jährige Zawada Kassimu Zangamela. Hier, am Internationalen Tag der Jugend am 12. August, erzählt sie ihre Geschichte:
„Ich musste die Schule abbrechen, nachdem ich in der zweiten Klasse schwanger wurde. Auch wenn es keine Komplikationen gab, war es eine schwierige Zeit für mich. Als ich anfing, zur Schwangerschaftsvorsorge ins Kivukoni-Gesundheitszentrum zu gehen, hatte ich Angst davor, was die Mitarbeiter des Gesundheitszentrums sagen würden. Doch überraschender Weise waren sie sehr aufgeschlossen, freundlich und hilfsbereit. Während meiner gesamten Schwangerschaft klärten sie mich über Familienplanung auf, über die verschiedenen Methoden und ihre Vorteile auf.
Nach der Geburt meines Sohnes entschied mich für ein Implantat, um zu verhüten. Mein Sohn ist jetzt drei Monate alt; ich möchte eine bessere Zukunft für ihn. Die Familienplanung wird mir helfen, nicht so schnell wieder schwanger zu werden. Ich bin noch nicht bereit, ein weiteres Kind zu bekommen, da ich finanziell nicht abgesichert bin. Außerdem ist es nicht einfach, eine junge Mutter zu sein. Ich habe viele Verpflichtungen, die ich schon jetzt nur schwer unter einen Hut bringen kann. Ich habe mich dafür entschieden, nicht zur Sekundarschule zurückzukehren. Stattdessen habe ich einen Nähkurs belegt und stehe kurz vor dem Abschluss. Das ist die einzige Möglichkeit, zu arbeiten und für meinen Sohn zu sorgen.
In der Vergangenheit kannte ich nur das, was ich von Freunden und Gleichaltrigen in der Schule über Familienplanung gelernt hatte. Ich wusste nicht viel über die Methoden oder darüber, was Verhütung mit sich bringt. Aber jetzt bin ich mit dem nötigen Wissen ausgestattet und kann diese Dienste im Gesundheitszentrum auch problemlos in Anspruch nehmen. Rückblickend betrachtet hätte ich mich anders entscheiden können, wenn ich Zugang zu den richtigen Informationen und zur Familienplanung gehabt hätte. Mit diesem Wissen hätte ich mich bemüht, meine Ausbildung abzuschließen und eine Arbeit zu finden, bevor ich darüber nachdenke, Mutter zu werden.“
Der Beitrag „Ich bin noch nicht bereit, ein weiteres Kind zu bekommen“ – Zawadas Geschichte erschien zuerst auf DSW.
Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Ziel unserer Arbeit ist es, zur Umsetzung des Menschenrechts auf Familienplanung und zu einer zukunftsfähigen Bevölkerungsentwicklung beizutragen. Jugendliche sind daher die wichtigste Zielgruppe unserer Projekte in Ostafrika. In den Jugendclubs vor Ort klären wir Jugendliche über ihre sexuelle Gesundheit auf und bieten Beratung und Verhütungsmittel an.
Auf nationaler und internationaler Ebene bringen wir uns in politische Entscheidungsprozesse in den Bereichen globale Gesundheit, sexuelle und reproduktive Gesundheit, Rechte, Gleichstellung der Geschlechter und Forschung und Entwicklung zu armutsassoziierten und vernachlässigten Krankheiten ein.
Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n
Referent*in Entwicklungspolitik (m/w/d) für den fachlichen Schwerpunkt „parlamentarischer Beirat“mit Dienstort Berlin.
Sie arbeiten an der erfolgreichen Umsetzung der Zielsetzungen der Stiftung und unterstützen das Referat Entwicklungspolitik Deutschland bei der Entwicklung und Implementierung politischer Aktivitäten im Bereich globale Gesundheit, sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte, Gleichstellung der Geschlechter und Forschung und Entwicklung zu armutsassoziierten und vernachlässigten Krankheiten. Sie arbeiten mit entwicklungspolitischen Entscheidungsträger*innen, insbesondere mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages zusammen und sind das Gesicht der DSW beim Parlamentarischen Beirat für Bevölkerung und Entwicklung.
Ihre Aufgaben:Sind Sie interessiert? Dann senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf und Anschreiben) bitte mit dem Verweis “Referent*in Entwicklungspolitik Beirat” per E-Mail an jobs.deutschland@dsw.org.
Es handelt sich um ein unbefristetes Anstellungsverhältnis.
Bewerbungsschluss ist der 03. September 2023.
Wir freuen uns über Vielfalt und Diversität in unserem Team und möchten motivierte Personen zur Bewerbung ermuntern – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer und sozialer Herkunft, Religion/Weltanschauung, Behinderung, Alter sowie sexueller Orientierung und Identität.
Wir freuen uns auf Ihre Zusendungen! Für mehr Informationen besuchen Sie uns auf www.dsw.org.
Der Beitrag Referent*in Entwicklungspolitik (m/w/d) für den fachlichen Schwerpunkt „parlamentarischer Beirat“ erschien zuerst auf DSW.
Hannover, 13.07.2023 | Jede Woche infizieren sich weltweit 4.000 junge Frauen und Mädchen mit HIV, 3.200 davon in Subsahara-Afrika. Für die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) ist der heute veröffentlichte UNAIDS-Report ein Weckruf, konsequent gegen Geschlechterungerechtigkeit und Stigmatisierung vorzugehen.
Trotz aller Fortschritte im Kampf gegen die HIV/Aids-Epidemie weltweit sind junge Frauen und Mädchen (15-24 Jahre) in vielen Teilen von Subsahara-Afrika nach wie vor einem bis zu dreimal höheren Infektionsrisiko ausgesetzt als ein gleichaltriger Mann. Geschlechts- und andere Ungleichheiten, Gewalt, Stigmatisierung, Diskriminierung sowie ultrakonservative Gesetze beeinträchtigen ihre Möglichkeiten, sich umfassend vor HIV zu schützen.
„Die HIV/Aids-Epidemie in Subsahara-Afrika trägt eine deutlich weibliche Prägung und es ist von entscheidender Bedeutung dies anzuerkennen und gezielte Maßnahmen zu ergreifen“, betont Angela Bähr, stellvertretende Geschäftsführerin der DSW. „Seit mehr als zehn Jahren wird die besondere Betroffenheit von Mädchen in den UNAIDS-Reports deutlich – nun muss endlich gehandelt werden, wenn wir eine Welt ohne HIV/Aids erreichen wollen.“
Gerade der niedrige soziale Status von Frauen und Mädchen ist einer der wichtigsten Gründe für die rasante Ausbreitung von HIV/Aids in Subsahara-Afrika. In sechs Ländern der Region mit besonders hohen Infektionszahlen, wie Uganda und Tansania, waren Frauen, die im vergangenen Jahr physische oder sexuelle Gewalt durch ihren Partner erfahren hatten, 3,2-mal häufiger von einer kürzlich erfolgten HIV-Infektion betroffen als jene, die keine derartige Gewalt erfahren hatten. In diesem Zusammenhang mahnt Bähr: „Wir müssen endlich ausreichend Mittel bereitstellen, um umfassende Aufklärung und Prävention vor Ort voranzutreiben, statt die Übertragungswege zu verschweigen und zu verurteilen.“
Nur durch gezielte Maßnahmen, den Abbau von Ungleichheiten und die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit könne der Fortschritt in Richtung einer Welt ohne HIV/Aids beschleunigt werden. „Vor diesem Hintergrund ist der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM) heute wichtiger denn je und es ist bedauerlich zu sehen, dass dessen Finanzierung auf den Stand von 2013 zurückgefallen ist“, betont Bähr und verweist auf Deutschland: Das sei mit seinem feministischen entwicklungspolitischen Ansatz mit gutem Beispiel vorangegangen und habe seine Mittel im letzten Jahr auf 1,3 Mrd. erhöht, dürfe angesichts der jetzt angekündigten Kürzungen im Haushalt aber nicht hinter die eigenen Zielvorgaben zurückfallen.
Weitere Informationen
↗ Zum vollständigen Report (en)
↗ Fünf Fragen – 5 Antworten zu HIV und Aids
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Hannover, 11. Juli 2023. Heute, am Tag der Weltbevölkerung, leben geschätzt 8.047.085.972
Menschen auf der Welt, davon fast vier Milliarden Frauen. Die Hälfte der Weltbevölkerung ist
weiblich und kämpft seit Jahrzehnten für die volle Anerkennung und Umsetzung ihrer
Gleichstellung. Die Vereinten Nationen haben im Jahr 2015 in ihrer Agenda 2030 die
Geschlechtergerechtigkeit zwar als eines der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) ausgemacht
‐ doch leider hat es in den vergangenen Jahren nicht nur in Folge der Covid‐Pandemie, sondern
auch durch diverse nationale Gesetzgebungen alarmierende Rückschritte in der Umsetzung
gegeben.
Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) stellt zum heutigen Tag der Weltbevölkerung fest:
Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung von Frauen sind zwei der entscheidenden
Faktoren für eine nachhaltige Bevölkerungsentwicklung. Nach wie vor leidet weltweit ein Viertel
aller Frauen und Mädchen unter Fremdbestimmung und geschlechtsspezifischer Gewalt. Eines von
fünf Mädchen wird verheiratet, bevor es das 18. Lebensjahr vollendet (Stand 2021) ‐ in Afrika
südlich der Sahara erreicht dieser Wert den weltweit höchsten Stand. Damit verbunden ist der
Anteil der Teenagerschwangerschaften: Die absolute Zahl der Geburten von Mädchen im Alter von
15 bis 19 Jahren sinkt zwar, doch in Süd‐ und Ostafrika liegt sie laut UN immer noch bei 100
Geburten je 1.000 Mädchen (Stand 2020). Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation
sterben weltweit täglich fast 800 Frauen an Komplikationen während der Schwangerschaft und
Geburt, fast 90 Prozent davon im Globalen Süden.
„Geschlechtergerechtigkeit über das Kindesalter hinaus ist auch ein wesentlicher Schritt zur
Armutsbekämpfung”, sagt Angela Bähr, stellvertretende Geschäftsführerin der DSW.
„Frühverheiratungen und Teenagerschwangerschaften bedeuten für Mädchen meist das Ende ihrer
Schulausbildung und vermindern ihre Chancen auf eine Berufsausbildung und ein eigenes
Einkommen deutlich. Die selbstbestimmte Entscheidung darüber, wann und mit wem ich wie viele
Kinder bekomme, ist ein Menschenrecht”, betont Bähr. Sexualaufklärung, Bildung und eine stärkere
politische Teilhabe von Frauen seien zwar Kernelemente der von der Ampelkoalition proklamierten
feministischen Entwicklungspolitik, allerdings braucht dieser dringend nötige Paradigmenwechsel
auch eine entsprechende Finanzierung. Diese steht aber aufgrund der gerade verkündeten
drastischen Kürzungen erheblich in Frage. „Wir fordern daher den Deutschen Bundestag
nachdrücklich auf, die für das Bundesentwicklungsministerium geplante Einsparung von 5,3 Prozent
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Du meinst, du bist aufgeklärt zum Thema HIV und Aids? Dann teste doch dein Wissen in unserem Quiz!
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Berlin, 05. Juli 2023. Trotz Selbstverpflichtung im Koalitionsvertrag plant die Bundesregierung in ihrem Kabinettsbeschluss, dem Bundesentwicklungsministerium (BMZ) im kommenden Jahr rund 5,3 Prozent weniger und dem Auswärtigen Amt (AA) rund 17,7 Prozent weniger zur Verfügung zu stellen als noch im Vorjahr. Im Hinblick auf die starken Kürzungen im kommenden Jahr, wie auch in den Folgejahren, findet das Bekenntnis der Ampelregierung zum UN-Ziel, 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung in die Entwicklungszusammenarbeit zu investieren, offenbar keine Berücksichtigung mehr.
In einem gemeinsamen Statement kritisieren Aktion gegen den Hunger, die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, Global Citizen, IRC Deutschland, ONE, Oxfam, Save the Children und die Welthungerhilfe unter dem Hashtag #LuftNachOben die vorgesehenen Kürzungen im Etat des Entwicklungsministeriums und in den ODA-relevanten Ausgaben des Auswärtigen Amtes: „Nichts ist so teuer wie das Kürzen am falschen Ende. Das Wohlergehen von Millionen von Menschen weltweit steht auf dem Spiel, wenn wichtige Entwicklungsprogramme gestrichen werden müssen. Nicht zuletzt drohen wir derzeit, die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, zu denen auch Deutschland sich verpflichtet hat, zu verfehlen. Sollte der zweitgrößte Geber der Welt Kürzungen beschließen, könnte dies zu einem Dominoeffekt führen und weitere starke Gebernationen ermutigen, ebenfalls Kürzungen vorzunehmen. Was Deutschland tut, hat Signalwirkung. Das Signal sollte lauten: Die UN-Ziele sind keine Ziele unter vielen, sondern haben absolute Priorität. Hier ist noch Luft nach oben.”
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe haben in den letzten Jahrzehnten entscheidend dazu beigetragen, Armut und Hunger zu bekämpfen, Bildung zu fördern und sowohl die öffentliche Gesundheit als auch die Lebensbedingungen der Menschen in vielen Ländern zu verbessern. Diese Maßnahmen sind auch in Zukunft von entscheidender Bedeutung, um die vielfältigen globalen Herausforderungen, wie den Klimawandel, bewaffnete Konflikte oder Pandemien, zu bewältigen. Die geplanten Kürzungen senden ein völlig falsches Signal an die internationale Gemeinschaft und untergraben die gemeinsamen Anstrengungen gegen Umweltzerstörung und Ungerechtigkeit.
Die Organisationen fordern unter dem Motto #LuftNachOben eine strategische und langfristige Politik zur Stärkung des humanitären Systems und der globalen nachhaltigen Entwicklung. Statt Einschnitten ist dafür eine stabile und ausreichend hohe Finanzierung erforderlich. Die Bundesregierung muss Investitionen in eine gerechtere und nachhaltigere Welt einen angemessenen Stellenwert einräumen.
#LuftNachOben: Hinter dem #LuftNachOben steht eine Gruppe entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen, die sich gemeinsam für eine Stärkung des entwicklungspolitischen und humanitären Systems und dringend benötigte Investitionen zur Bekämpfung von Armut, Hunger und Ungleichheit einsetzen.
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Es ist fast genau Halbzeit: Die Agenda 2030 der UN für eine nachhaltige Entwicklung ist im Jahr 2016 in Kraft getreten. Sie benennt 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Doch wie ist der aktuelle Stand? Ein Gespräch mit dem Nachhaltigkeitsexperten Professor Daniel Fischer.
Professor Fischer, die dringendste Frage zuerst: Wo stehen wir derzeit, nachdem etwa die Hälfte der Zeit bis zur geplanten Umsetzung der Agenda 2030 und der Ziele für nachhaltige Entwicklung verstrichen ist?
Das Bild ist eher düster: Im weltweiten Durchschnitt ist keines der Ziele auf Kurs. Der Fortschritt bei der Zielerreichung zwischen 2015 und 2019 war bereits zu langsam und ist mit der Pandemie fast zum Erliegen gekommen. In Zahlen gesprochen standen wir bereits 2015 bei 64 Prozent Zielerreichung und waren 2022, sieben Jahre später, gerade einmal bei 67 Prozent. Unschwer zu erkennen, dass sich bei diesem Tempo die Ziele nicht werden erreichen lassen. Das ist der ernüchternde Blick auf den globalen Durchschnitt. Wenn wir auf Deutschland schauen, sind wir mit einer Zielerreichung von 83 Prozent in der Spitzengruppe der Länder. Das klingt zunächst sehr positiv. Allerdings ist anzumerken, dass Deutschland 2015 bereits bei fast 82 Prozent stand. Der Fortschritt ist also auch bei uns viel zu langsam. Dazu zeigt sich eine generelle Tendenz: Die Unterschiede zwischen Ländern mit hohem gegenüber denen mit niedrigem Einkommen wachsen eher, als dass sie sich verringern – eine Entwicklung, die für die globale Nachhaltigkeit und das Ziel, allen Menschen auf der Welt, heute und in Zukunft, ein gutes Leben zu ermöglichen, höchst problematisch ist. Allerdings müssen wir die Genauigkeit, die diese Zahlen suggerieren, auch mit Vorsicht betrachten, denn es gibt zwei grundsätzliche Probleme: Erstens sind die Indikatoren oft nicht danach ausgewählt, was die Ziele am besten abbildet, sondern danach, was an statistischen Daten ohnehin verfügbar ist. Und zweitens ist die Datenverfügbarkeit an vielen Stellen sehr unbefriedigend. Datenpunkte liegen oft nur unregelmäßig vor, viele Länder oder Jahre fehlen oft vollständig. Das macht es sehr schwer, belastbare Aussagen darüber zu machen, ob und wie wir wo vorankommen.
Wo sieht es aus Ihrer Sicht besonders gut aus und wo besteht vermutlich der größte Handlungsbedarf?
Wenn wir wissen wollen, wo wir stehen, müssen wir zuerst bedenken, wie die Sustainable Development Goals (SDGs, d. Red.) aufgebaut sind: Es gibt 17 Ziele und jedes dieser Ziele ist durch Unterziele, sogenannte Targets, konkretisiert, insgesamt 169. Für die gibt es wiederum Indikatoren, die man konkret messen kann. Insgesamt gibt es 231 Indikatoren. Das alles ist frei zugänglich in der weltweiten SDG-Datenbank. Allgemein positive Entwicklungen sind auf globaler Ebene in den Bereichen Gesundheit, Geschlechtergerechtigkeit, Wasser, Energie, Infrastruktur und Konsum und Produktion festzustellen. In Bezug auf die Zielerreichung der SDGs besteht bei Zielen wie Gesundheitsversorgung, Bekämpfung von Hunger oder der Friedenssicherung sicherlich weiterhin großer Handlungsbedarf. Die größte akute Herausforderung besteht darin, die Funktionsfähigkeit des Systems Erde zu erhalten. Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Ressourcenausbeutung, Eingriffe in Stoffkreisläufe und Landnutzungsweisen dürfen nicht nicht isoliert, sondern nur integriert betrachtet werden, was allerdings unseren noch immer territorial und sektoral organisierten Entscheidungsstrukturen grundlegend widerspricht. Hier braucht es intensive und unkonventionelle Formen der Zusammenarbeit zwischen Staaten, aber auch innerhalb davon.
Welche Ziele unter den 17 der Agenda sind aus Ihrer Sicht mehr Absichtserklärungen, weil sie höchstwahrscheinlich sowieso nie erreicht werden können? Oder trifft das auf alle zu?
Es gibt hier durchaus eine große Vielfalt: Viele Ziele sind extrem ambitioniert formuliert, zum Beispiel das Unterziel 4.7 im Bereich Bildung: Alle Lernenden weltweit sollen bis 2030 Fähigkeiten haben, einen nachhaltigen Lebensstil zu führen. Andere sind eher schwach formuliert, etwa das Unterziel 14 von Ziel 17, das die Politikkohärenz zugunsten nachhaltiger Entwicklung verbessern will. Es wäre wünschenswert, wenn weitere wichtige und aussagekräftige Indikatoren wie Gewalt gegen Frauen, der Gender Pay Gap, die Resilienz von Gesundheitssystemen angesichts globaler Gesundheitskrisen oder durch Schulbildung von Lernenden erworbene Nachhaltigkeitskompetenzen in die Berichterstattung aufgenommen würden. Auch sollte in die Erfassung von Daten investiert werden, denn ohne eine Datengrundlage, die belastbar ist und auf die wir uns als aussagekräftig verständigen können, kann Steuerung nur im Blindflug stattfinden.
Welchen Einfluss hatte oder hat die weltweite Corona-Pandemie auf die Umsetzung der Agenda? Ist hier eine Art Nachspielzeit fair, um eventuell verlorene Zeit wieder gutmachen zu können?
Insgesamt hat die Pandemie die Fortschritte an vielen Stellen verlangsamt oder sogar wieder zunichtegemacht. Wesentliche Bereiche, die von der Pandemie betroffen waren, sind Armut und Hunger: Die Pandemie hat dazu geführt, dass Millionen von Menschen in extreme Armut geraten sind. Gesundheitssysteme weltweit waren und sind überlastet und viele essenzielle Gesundheitsdienstleistungen wurden eingeschränkt. Die langen Schulschließungen haben Millionen von Kindern den Zugang zu Bildung erschwert. Dies hat Auswirkungen auf ihre Fähigkeiten und ihr Wohlbefinden. Frauen waren von den sozioökonomischen Auswirkungen der Pandemie überproportional betroffen. Sie hatten mit dem Verlust von Arbeitsplätzen, einer erhöhten Belastung durch unbezahlte Pflegearbeit und einer zunehmenden häuslichen Gewalt zu kämpfen. Die Pandemie hat auch Auswirkungen auf die Umwelt, da beispielsweise der Einsatz von Einwegplastik und medizinischem Abfall zugenommen hat.
Viele Menschen fühlen sich hilflos, ohnmächtig angesichts solch mächtiger globaler Herausforderungen. Aber wo kann ich als Individuum in Mitteleuropa einen Unterschied machen, der auch spürbar ist? Was hat einen nachhaltigen Effekt?
Als Individuum in Mitteleuropa, insbesondere in Deutschland, gibt es tatsächlich Möglichkeiten, einen spürbaren Unterschied zu machen und einen nachhaltigen Effekt zu erzielen. Es ist verständlich, dass viele Menschen sich hilflos oder ohnmächtig vorkommen. Doch wir dürfen nicht in Ohnmacht verfallen oder in Zynismus verharren, denn das können wir uns schlichtweg nicht leisten. Es ist wichtig, die positive Kraft der Nachhaltigkeitsidee lebendig zu halten. Es geht nicht darum, nur die nächste Katastrophe zu vermeiden oder sich selbst zu geißeln. Vielmehr geht es darum, unser Leben und das Leben zukünftiger Generationen dauerhaft so gut wie möglich zu gestalten. Das ist eine grundweg positive Idee, die auch viel Energie freisetzen kann, was mir aber viel zu oft vergessen wird. Auch ist es wichtig, dass wir Nachhaltigkeit nicht nur als Aufgabe für unser privates Handeln sehen, sondern darüber nachdenken, wo wir in verschiedenen Rollen Einfluss nehmen können. Beginnen wir damit, unseren Beruf zu betrachten: Wie können wir dazu beitragen, dass das, was wir als Organisation tagtäglich tun, Menschen heute und in Zukunft ein gutes Leben auf diesem Planeten ermöglicht? Wie kann dies Teil des Selbstverständnisses, ja sogar der Mission eines sinnhaften Wirtschaftens werden? Auch als Bürger haben wir die Möglichkeit, uns in Initiativen einzubringen und politischen Vertretern und Vertreterinnen unsere Anliegen zu kommunizieren. Wir können uns bewusstmachen, dass unsere Konsumentscheidungen einen Einfluss haben. Statt uns mit unwesentlichen Kleinigkeiten aufzuhalten, sollten wir uns im privaten Verhalten auf Bereiche konzentrieren, in denen wir wirklich etwas bewirken können – etwa beim Wohnen, der Ernährung und der Mobilität. Die Aufgabe unserer Zeit ist es, gemeinsam zu lernen, den Weg aus der Nicht-Nachhaltigkeit zu finden. Dabei sollten wir ideologische Gefechte vermeiden und stattdessen Offenheit, Authentizität und Respekt an den Tag legen. Der Weg einer nachhaltigen Entwicklung ist kein idealistisches Harmonieprojekt. Es beinhaltet viele Interessenskonflikte und schwierige Abwägungen. Wir müssen lernen, diese Konflikte mit Respekt zu führen – Respekt für die Konfliktparteien, aber vor allem auch Respekt vor den Menschen, denen wir heute kein gutes Leben ermöglichen, den zukünftigen Generationen, die unsere Welt erben werden, und der Vielfalt der belebten und unbelebten Natur, die unseren Planeten zu einem einzigartigen Ort des Lebens macht und deren Teil wir sind.
Wie hoch schätzen Sie den Einfluss derartiger Zielvereinbarungen ein? Wie viele Menschen weltweit wissen überhaupt, dass es die Agenda 2030 gibt?
Wenn wir es mit anderen Initiativen vergleichen, sind die SDGs ein einmaliges Experiment und eine ziemliche Erfolgsgeschichte: Nie zuvor gab es so viel Input und Beteiligung in der Entwicklung dieser Ziele, gerade auch für zivilgesellschaftliche Organisationen. Selbst die Bildsprache hat es in den öffentlichen Raum geschafft, Politiker und Politikerinnen haben sich kleine SDG-Nadeln angesteckt. Doch bei der Frage, wer bei der Umsetzung eigentlich welche Verantwortung trägt, bleiben die SDGs sehr offen. Das war der Preis dafür, alle mit ins Boot zu nehmen. Die SDGs sind ein Kompass mit Zielsetzungen, der übersetzt und umgesetzt werden muss durch Politik, Unternehmen und Verbraucher. Die SDGs sollten nicht vorschnell als zahnloser Tiger abgetan werden. Sie haben es geschafft, den politischen und öffentlichen Diskurs deutlich zu beeinflussen und die Idee der Nachhaltigkeit zu schärfen und konkret zu machen. Darin liegt aber zugleich auch die Gefahr: Es kommt ja eben nicht allein auf eine rein technische Betrachtung einzelner Indikatoren an, sondern auf das große Ganze – nämlich die Bedingungen zu schaffen und zu wahren, allen Menschen auf diesem Planeten ein gutes Leben zu ermöglichen, heute und in Zukunft.
Wie könnte man diesen Bekanntheitsgrad steigern und welche (positiven) Auswirkungen hätte dies zur Folge?
Ein Weg ist die Förderung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). BNE zielt darauf ab, nicht nur Bewusstsein und Wissen über nachhaltige Prozesse und Hintergründe zu schaffen, sondern auch Menschen dazu zu befähigen, am Diskurs teilzunehmen und kritisches Denken zu entwickeln. Es ist erfreulich, dass BNE mittlerweile auch bildungspolitisch anerkannt ist. Auf politischer Ebene ist eine Nachhaltigkeitsstrategie als Querschnittsthema von großer Bedeutung. Es gibt inzwischen mit dem Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung eine Art Prüfstelle im Bundestag, um die Kohärenz von Gesetzesvorhaben mit Nachhaltigkeitszielen zu prüfen – diese Institution kann und sollte jedoch weiter gestärkt werden. Auch auf unternehmerischer Ebene müssen wir Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt des Handelns rücken. Es geht darum, Bedingungen zu schaffen, die eine verlässliche Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen gewährleisten. Das Lieferkettengesetz ist ein Beispiel dafür, wie Transparenz für Verbraucher geschaffen werden kann. Die Medien spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Es ist entscheidend, dass sie kontinuierlich über Fortschritte berichten, aber auch darüber informieren, wer welche Fortschritte verhindert. Es ist von Bedeutung, einen vermeintlichen Konsens bezüglich der Nachhaltigkeitsziele zu hinterfragen. Wo sind wir uns über die Ziele und Richtung einig, aber nicht über den Weg? Hier sind angesichts von Polarisierungstendenzen wichtige Aufgaben zu leisten, um von einer Empörungskultur zum Wettstreit der Ideen zu kommen. Insbesondere vor Wahlen ist es wichtig zu erfahren, wie die verschiedenen Parteien zu den Zielen stehen und wie sie sie umsetzen wollen.
Daniel Fischer ist derzeit Associate Professor für Konsumentenkommunikation und Nachhaltigkeit an der Universität Wageningen (Niederlanden), ab August 2023 doziert er als Professor für Bildung für nachhaltige Entwicklung und Sachunterricht an der Leuphana Universität Lüneburg.
Der Beitrag Interview zu nachhaltigen Entwicklungszielen: „Von Empörungskultur zu Wettstreit der Ideen“ erschien zuerst auf DSW.
Erfolg durch Kooperation am Beispiel TeamUp Uganda
Wie können kollaborative Ansätze in der Entwicklungszusammenarbeit
eigentlich erfolgreich sein? Das war die Frage, über die Susanne Salz (GIZ), Leona Henry (Universität
Witten/Herdecke) und Monica Basemera (TeamUp Uganda) jetzt in Hamburg debattiert haben. Bei der
Podiumsdiskussion „Ich. Du. Wir. Effizienz in der Entwicklungszusammenarbeit“ ging es unter anderem
um das Projekt TeamUp in Uganda, das Monica Basemera als Programmkoordinatorin leitet. „Als wir
anfingen, mussten wir die Parameter sehr klar festlegen“, erinnert sie sich. „Die Besonderheiten jedes
einzelnen Partners mussten ebenso berücksichtigt werden, wie die Überschneidungen der
verschiedenen Arbeitsbereiche“. Aber auch die Organisationsstruktur einer Partnerschaft ist
entscheidend. „Die demokratischen Prozesse innerhalb der Partnerschaft sind von größter Bedeutung“,
sagte Leona Henry. „Gute Absichten und hohe Ambitionen sind keine Garantie für den Erfolg.“
Einzigartige Kooperation aus drei NRO und dem BMZ
Das Beispiel TeamUp war natürlich nicht ohne Grund gewählt: Es handelt sich dabei um eine einzigartige
Kooperation zwischen der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), der Hanns R. Neumann Stiftung
(HRNS) und der Siemens Stiftung sowie dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung, die die Expertise, Netzwerke und Ressourcen der einzelnen Partner zusammenführt.
Das Programm wird von der DSW‐Tochter Action for Health Uganda gemeinsam mit Whave Solutions
und der Hanns R. Neumann Stiftung Afrika umgesetzt. Ziel ist es, Jugendliche im ländlichen Uganda
dabei zu unterstützen, ein gesundes und selbstbestimmtes Leben zu führen und ihre Chancen auf
Arbeitsplätze, Unternehmertum und Teilhabe am öffentlichen und politischen Leben zu nutzen.
Susanne Salz, Leona Henry und Monica Basemera waren sich einig, dass eine solche Erfolgsgeschichten
nur mit lokalisierten Strukturen, guter Planung, einer gemeinsamen Vision und klaren Führungs‐ und
Kommunikationslinien erreicht werden kann – echter Kooperation eben. Susanne Salz nannte die
wichtigsten Voraussetzungen für Respekt und Fairness zwischen verschiedenen Akteuren: „Gemeinsame
Ziele, Vertrauen, Transparenz, Kommunikations‐ und Governance‐Strukturen ‐ all das ist wichtig“, sagte
sie. In ihrem Abschlussstatement erinnerte Monica Basemera daran, dass auch eine solche
Zusammenarbeit nur ein Mittel zum Zweck ist: „Unser Ziel ist es, dass wir nicht mehr gebraucht
werden.“
Hier gibt es die gesamte Diskussion auf dem Youtube-Kanal von TeamUp.
Der Beitrag Entwicklungszusammenarbeit: „Gute Absichten und hohe Ambitionen sind keine Garantie“ erschien zuerst auf DSW.
Aids gehört mit Malaria und Tuberkulose zu den drei großen Armutskrankheiten. Die Krankheit verbreitete sich in den 1980er Jahren rasend schnell und ist heute eine der drängendsten Herausforderungen für die globale Gesundheit. Darauf wird jedes Jahr insbesondere am 1. Dezember – dem Welt-Aids-Tag – aufmerksam gemacht. Durch die aktuelle Corona-Pandemie, die zu Versorgungsengpässen bei Medikamenten und Gesundheitsservices sowie weniger HIV-Tests führt, erfahren die großen Fortschritte der vergangenen Jahre in der Bekämpfung von Aids und HIV aktuell einen Rückschlag. Es darf jedoch nicht zugelassen werden, dass die Eindämmung von HIV und Aids auf das Abstellgleis gerät.
HIV ist das Virus, das die Krankheit Aids auslösen kann. HIV steht dabei für die Abkürzung Human Immunodeficiency Virus, also das menschliche Immunschwäche-Virus. Wer sich mit dem HI-Virus angesteckt hat, ist nicht sofort krank. Ein gesundes Immunsystem kann das Virus anfangs meist noch erfolgreich bekämpfen und der Infizierte bleibt beschwerdefrei. Doch das Virus verschwindet nicht, sondern vermehrt sich weiter und schwächt das Immunsystem bis zu dem Punkt, an dem es den Körper nicht mehr vor anderen Infektionen schützen kann und die Krankheit ausbricht. Dann kann selbst eine harmlose Erkältung zur tödlichen Bedrohung werden. Ab diesem Moment spricht man von Aids (Acquired Immune Deficiency Syndrome), dem erworbenen Immundefektsyndrom.
2. Wo ist das Virus verbreitet und wer ist besonders gefährdet?HIV ist mittlerweile weltweit verbreitet. Im Jahr 2022 trugen 39 Millionen Menschen das HI-Virus in sich, rund 1,3 Millionen Menschen weltweit haben sich neu mit dem Virus angesteckt. Das Vorurteil, dass HIV und Aids vor allem homosexuelle Männer betreffen, ist widerlegt: 46 Prozent der Neuansteckungen betreffen Frauen. Rund zwei Drittel der mit HIV Infizierten leben in Afrika südlich der Sahara, vor allem die junge Bevölkerung ist betroffen. Sexualaufklärung ist in Entwicklungsländern oftmals nicht im Lehrplan vorgesehen und außerschulische Aufklärungsangebote sind Mangelware. Es fehlt auch an frühzeitiger und altersgerechter Aufklärung. Zudem ist das Thema in der Gesellschaft ein Tabu. Dadurch entstehen teils gefährliche Mythen zu Sexualität und Verhütung. Außerdem fehlt Jugendlichen oft der Zugang zu entsprechenden Verhütungsmitteln. Das ist für die jungen Menschen lebensgefährlich: Aids ist die häufigste Todesursache bei Jugendlichen in Afrika. Für Mädchen und Frauen in Afrika südlich der Sahara ist das Risiko, sich mit HIV anzustecken, besonders groß. In der Altersgruppe der 15-19jährigen betreffen sechs von sieben Neuansteckungen Mädchen. In der Altersgruppe 15 bis 24 Jahre ist die Wahrscheinlichkeit, das HI-Virus in sich zu tragen, bei Frauen doppelt so hoch wie bei ihren männlichen Altersgenossen. Einer der Hauptgründe: Durch geschlechtsbasierte und sexualisierte Gewalt, Frühverheiratungen und die Ungleichheit der Geschlechter ist es für viele Mädchen und Frauen schwieriger Sex zu verweigern oder die Verwendung von Kondomen einzufordern.
3. Wie kann man sich vor einer Ansteckung schützen?Am häufigsten wird HIV durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Deshalb ist es auch so wichtig, ein Kondom zu benutzen. Außerdem erhielt vor einigen Jahren ein Vaginalring eine positive Stellungnahme der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und steht somit nach 16 Jahren Forschung kurz vor der Markteinführung. Durch den Ring, der ein Mikrobizid auf antiretroviraler Basis mit dem Wirkstoff Dapivirine enthält, lässt sich das HIV-Infektionsrisiko beim Geschlechtsverkehr um 35 Prozent senken. Im nächsten Schritt soll der Ring durch ein Kontrazeptivum ergänzt werden. So können sich Frauen – vor allem in Entwicklungsländern – auch mit dem Vaginalring vor einer ungewollten Schwangerschaft und einer HIV-Infektion schützen. Bisher gibt es keine Möglichkeit, sich gegen HIV impfen zu lassen. Es wird an verschiedenen Impfstoffen geforscht, die teilweise bereits an Menschen getestet wurden, doch der durchschlagende Erfolg steht noch aus. Umso wichtiger ist es, die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffs voranzutreiben. Ganz vorne mit dabei ist die Produktentwicklungspartnerschaft International AIDS Vaccine Initiative (IAVI). Derzeit gibt es eine sogenannte Präexpositionsprophylaxe (PrEP). Das sind Medikamente, mit denen sich gefährdete Personen vor einer Ansteckung schützen können. In einigen Ländern sind die Medikamente bereits verfügbar, allerdings sind sie extrem teuer.
4. Ist Aids behandelbar?Die Behandlungsmöglichkeiten für HIV-positive Menschen haben sich in den letzten Jahren sehr verbessert. Dennoch bekamen im Jahr 2022 nur 76 Prozent der HIV-Infizierten eine sogenannte antiretrovirale Therapie (ART). Damit haben Betroffene fast so eine lange Lebenserwartung wie Menschen, die nicht von HIV betroffen sind.
5. Was ist zu tun, damit HIV und Aids bald der Vergangenheit angehören?Um die Verbreitung des Virus einzudämmen und Aids zu beseitigen, muss dringend in weitere Forschung und Entwicklung investiert werden. Und zwar in allen Bereichen, welche die Diagnose, Vorbeugung und Behandlung einer HIV-Infektion und der Krankheit Aids betreffen: Dazu gehören umfassende Aufklärung, HIV-Schnelltests, Verhütungsmöglichkeiten, Prophylaxen, Medikamente und Impfstoffe. Besonders Investitionen in die Vorbeugung zahlen sich für die Gesundheitssysteme der Länder aus. Denn wenn Neuinfektionen reduziert werden, entfallen die Kosten für langwierige und teure Therapien.
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Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) analysiert Ausgaben der Geberländer für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte weltweit
Weltweit ist jede zweite Schwangerschaft unbeabsichtigt, jede vierte Frau kann nicht selbstbestimmt über ihren Körper entscheiden: Der Einsatz für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte (SRGR) ist essenziell, um Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen.
„Die feministische Entwicklungspolitik, die das Bundesministerium für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) im März 2023 vorstellte, hebt SRGR als Kernelement hervor. Mit dieser Priorisierung von körperlicher Selbstbestimmung und sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte wurde ein wichtiger Meilenstein gelegt“, sagt die stellvertretende Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), Angela Bähr. „Doch muss sich dies nun auch in deren Finanzierung widerspiegeln.“
Von Deutschlands Gesamtausgaben für Entwicklungszusammenarbeit flossen bislang nur rund drei Prozent in SRGR-Projekte. Das belegt der von der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) vorgestellte „Donors Delivering Report“, der den Zeitraum von 2019 bis 2021 analysiert. „Aktuell ist Deutschland bei den Gesamtausgaben für Entwicklungszusammenarbeit mit 0,83 Prozent zwar weltweit zweitgrößter Geber, muss sich nach dem gendertransformativen Paradigmenwechsel in der Entwicklungszusammenarbeit nun allerdings an seinen Ausgaben hinsichtlich SRGR messen lassen“, stellt Bähr klar.
Die geplanten Kürzungen im Bundeshaushalt insbesondere für das BMZ stünden nicht nur im diametralen Gegensatz zur proklamierten feministischen Entwicklungspolitik, sie wären auch im Kontext des Ukraine-Krieges, der Postpandemie und der mannigfaltigen Krisen in den Ländern des globalen Südens nicht zu rechtfertigen: „Sexualisierte Gewalt ist anerkanntermaßen eine der schrecklichsten Kriegswaffen“, betont Bähr. „Also bedarf es einer Aufstockung der Mittel für die Umsetzung einer feministischen Entwicklungspolitik und nicht der Reduzierung.“
Der jährlich herausgegebene „Donors Delivering Report“ analysiert und vergleicht die Ausgaben der Geberländer für SRGR anhand der neuesten verfügbaren Zahlen (2021) des Fachausschusses für Entwicklungszusammenarbeit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD DAC). Diese Ausgaben werden in Bezug zu den Mitteln gesetzt, die insgesamt für Entwicklungszusammenarbeit (Official Development Assistance, ODA) ausgegeben wurden, sodass der Bericht Rückschlüsse zulässt, welchen Stellenwert die Länder SRGR beimessen. Im europäischen Vergleich rangiert die Bundesregierung danach im unteren Mittelfeld. An der Spitze stehen die Niederlande und Schweden, die ca. sechs Prozent ihres Entwicklungsbudgets SRGR widmen, dicht gefolgt von Island, Luxemburg und Norwegen mit 5 Prozent. Schlusslichter sind Polen und Griechenland mit knapp 0,1 Prozent.
Konkret fordert die DSW die Bundesregierung und den Bundestag auf, das Budget für die BMZ-Initiative „Selbstbestimmte Familienplanung und reproduktive Gesundheit für alle“ auf jährlich 200 Millionen Euro zu verdoppeln und den Beitrag für die Global Financing Facility auf 100 Millionen Euro für die nächsten zwei Jahre zu erhöhen. Zudem müssten die Kürzungen für den Weltbevölkerungsfond der Vereinten Nationen (UNFPA) von rund 10 Millionen Euro zurückgenommen werden.
Weitere Informationen
↗ Zum vollständigen Report (en)
↗ Deutschland im Europäischen Vergleich (dt)
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Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Ziel unserer Arbeit ist es, zur Umsetzung des Menschenrechts auf Familienplanung und zu einer zukunftsfähigen Bevölkerungsentwicklung beizutragen. Jugendliche sind daher die wichtigste Zielgruppe unserer Projekte in Ostafrika. In den Jugendclubs vor Ort klären wir Jugendliche über ihre sexuelle Gesundheit auf und bieten Beratung und Verhütungsmittel an.
Auf nationaler und internationaler Ebene bringen wir uns in politische Entscheidungsprozesse in den Bereichen globale Gesundheit, sexuelle und reproduktive Gesundheit, Rechte, Gleichstellung der Geschlechter und Forschung und Entwicklung zu armutsassoziierten und vernachlässigten Krankheiten ein.
Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n
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