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Aktuelle Meldungen der Engagement Global gGmbH - Service für Entwicklungsinitiativen
Aktualisiert: vor 11 Stunden 23 Minuten

Song gegen Rassismus

21. März 2023 - 15:37

Es ist 75 Jahre her, dass die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet haben. Mit dieser internationalen Resolution wurde festgeschrieben, dass „alle Menschen frei und gleich an Würde und Rechten geboren“ werden. Doch noch immer gibt es Menschen weltweit, die aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Religion diskriminiert, ausgeschlossen und verfolgt werden. Der Internationale Tag zur Beseitigung von Rassendiskriminierung am 21. März richtet den Scheinwerfer auf diese Problematik – und ruft die Öffentlichkeit dazu auf, gegen Rassismus vorzugehen.

Stop Racism

Schülerinnen und Schüler der Stadteilschule Wilhelmsburg in Hamburg haben sich im Musikunterricht dieses Thema ausgesucht, auch um ihre eigenen Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung durch die Musik zu verarbeiten. Entstanden ist die Band „The RS (Racism Stop)“, bestehend aus sieben Mitgliedern im Alter von 14 und 15 Jahren.

Mit ihrem Song „Aus demselben Blut“ hat „The RS (Racism Stop)“ am Song Contest „Dein Song für EINE WELT!“ 2021/2022 teilgenommen. Das Lied mit Bezug zur Black Lives Matter-Bewegung lenkt den Blick aber nicht nur auf das Problem, sondern fordert mit Zeilen wie „Los steht auf, wir machen Krach – Dann werden endlich alle wach!“ auch Solidarität und Engagement von Zuhörerinnen und Zuhörern ein. Den Bandmitgliedern war es wichtig, auch den respektvollen Umgang miteinander und Gleichberechtigung in den Text zu integrieren.

Der Song Contest hat der Band die Möglichkeit gegeben, sich Gehör zu verschaffen und ihre Botschaft zu verbreiten: „In unserem Song geht es um Rassismus, aber irgendwo auch um Gleichberechtigung. Und es geht auch einfach darum, dass man uns hört.“

Über den Song Contest

Der Song Contest „Dein Song für EINE WELT!“ ist eine Begleitmaßnahme zum Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik „alle für EINE WELT für alle“ und wird von Engagement Global gGmbH – Service für Entwicklungsinitiativen im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung durchgeführt.

Auch zur fünften Runde des Song Contest sind junge Menschen zwischen 10 und 25 Jahren erneut dazu aufgerufen, ihre Songs für die EINE WELT einzureichen und zu zeigen, welche globalen Themen sie beschäftigen. Einsendeschluss ist der 15. Juni 2023.

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Kampf gegen Abfall

17. März 2023 - 15:19
Community Event für Frauen zum Thema Müllvermeidung und Auswirkungen von Plastik auf die Umwelt. Foto: Michelle Rohmann

Der Weltrecyclingtag am 18. März erinnert seit 2018 daran, dass Ressourcen endlich sind. Der Aktionstag ruft aber auch dazu auf, einen Beitrag zu Lösungen zu leisten. Ein Weg der Ressourcenknappheit zu begegnen ist es, zu recyceln. Wenn wiederverwertet wird statt neu zu produzieren, trägt das zur Schonung und zum Schutz des Planeten bei. Eine Gruppe von Schülerinnen und Schüler aus Namibia und Deutschland haben sich diesem Thema im Rahmen ihrer Schulpartnerschaft angenommen, um gemeinsam die globalen Aspekte rund um Konsumverhalten zu beleuchten.

Ressourcenschutz versus Konsum

Klimaschutz ist in den letzten Jahren zunehmend wichtiger geworden – auch für junge Menschen. Die Schülerinnen und Schüler der Oberschule am Leibnizplatz in Bremen und des Augustineums in Windhoek (Namibia) haben sich darum bewusst das Thema „Overconsumption and its effects on the world“ ausgesucht, um es zukünftig im Zuge ihrer Schulpartnerschaft gemeinsam zu erforschen. Sie wollen einerseits in den Blick nehmen, wie Konsum sich auf die Umwelt auswirkt. Andererseits soll es auch um die sozialen Bereiche gehen, etwa ungleiche Ressourcenverteilung und unterschiedliches Konsumverhalten im Globalen Süden und Norden.

Die Schulpartnerschaft erlaubt es den Schülerinnen und Schüler neue Perspektiven kennenzulernen und auch länderspezifische Herausforderungen zu diskutieren. Ein Ziel der Klassen ist es, in Kooperation mit dem Bremer Schultheater ihre Erkenntnisse auf die Bühne zu bringen. Das gemeinsam erarbeitete Wissen möchten sie weitertragen und Aufmerksamkeit für bewussteren Konsum schaffen.

Das Entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm (ENSA) fördert internationale Schulpartnerschaften zwischen Schulen aus Deutschland und Schulen aus Ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa. Teilnehmende Schulen werden dabei durch ein pädagogisches Begleitprogramm und finanzielle Mittel unterstützt.

Wohin mit dem Müll?

Ein Bewusstsein für die Problematik ist ein erster Schritt. Es braucht aber auch Maßnahmen, die schon jetzt auf das Ziel 12 „Nachhaltiger Konsum und Produktion“ der 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 einzahlen. Alina Linke hat 2022 am ASA-Programm teilgenommen und wirkte in einem Projekt der Stadt Hildesheim und der Environmental Agency City Padang mit, bei dem unter anderem gegen Mikroplastik in indonesischen Gewässern vorgegangen wird.

Denn bevor mit dem Recycling begonnen werden kann, braucht es vor allem ein funktionierendes Müllmanagement. Die Folgen eines solchen Systems spüren in Padang, Indonesien, Mensch und Umwelt gleichermaßen. Denn wenn Müll nicht recycelt, sondern in der Umwelt entsorgt oder verbrannt wird, kann das massive Schäden anrichten. In der Natur entsorgter Abfall zerstört Ökosysteme.

Das ASA-Projekt zielte 2022 darauf ab, in den Dialog mit der Bevölkerung vor Ort in Padang zu treten. Alina Linke hat darum unter anderem Befragungen durchgeführt, um Daten zum Status quo zu sammeln, und auch Workshops zur Sensibilisierung für anderes Müllmanagement organisiert. Sie betont: „Das Projekt geht auch nach ASA weiter. Wir haben eine Community aufgebaut mit und für Menschen, die sich in Padang für Müllmanagement und Umweltschutz einsetzen.“

Was Alina Linke sonst in Indonesien erlebt hat, was sie aus der der Teilnahme am ASA-Programm mitnehmen konnte und wie sich das Müllmanagement in Padang ändern kann, erzählt sie im Erfahrungsbericht.

Bei ASA basis sind Teilnehmende aus Deutschland in der Regel in Zweier-Teams drei Monate in einem Projekt bei staatlichen und nicht-staatlichen Organisationen der internationalen Zusammenarbeit und der Zivilgesellschaft in einem Land Afrikas, Asiens, Lateinamerikas oder Südosteuropas tätig. Die Nichtregierungsorganisationen, Stiftungen, Basis-Initiativen und Durchführungsorganisationen staatlicher Entwicklungszusammenarbeit bilden ein weites Spektrum von Strategien für eine global nachhaltige Entwicklung ab.

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Zum Internationalen Frauentag

8. März 2023 - 9:52
Das Ziel: Eine Welt, die für alle Geschlechter gerecht ist. Foto: Kolja Schmidt

Damit Geschlechtergerechtigkeit weltweit keine Utopie bleibt, muss noch viel bewegt werden: Die Vereinten Nationen weisen darauf hin, dass etwa 259 Millionen weniger Frauen als Männer Internetzugang haben. Im deutschen Bundestag sind nach Angaben von UN Women Deutschland in der derzeitigen Legislaturperiode nur 34,7 Prozent der Plätze mit Frauen besetzt. 2021 kamen nach Schätzungen von UN Women und dem United Nations Development Programme auf 100 Männer, die in Armut leben, 118 Frauen in der gleichen Situation. Die Prognose für 2030 signalisiert keine Verbesserung.

Diese Zahlen zeigen, dass in vielen Bereichen der Gesellschaft noch keine Gleichberechtigung erreicht ist und Frauen weiterhin benachteiligt sind. Damit sich das wandelt, braucht es strukturelle Veränderungen und die Stärkung von Frauen, Mädchen und ihrer Rechte weltweit. Mit der Agenda 2030 und ihren 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals; SDG) haben die Vereinten Nationen sich unter anderem dazu verpflichtet, Geschlechtergerechtigkeit herzustellen. „Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen“ ist als Ziel 5 der SDG festgeschrieben.

Engagement Global unterstützt viele Projekte, die auf dieses Ziel einzahlen. Von Informationskampagnen bis hin zur psychosozialer Beratung demonstrieren die Projekte, wie der Einsatz für Frauenrechte in der Praxis aussehen kann.

Mehr Aufmerksamkeit auf Frauenrechte

Insbesondere im Globalen Norden mangelt es, so die Erfahrungen der Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V. (ASW), an einem Bewusstsein für die noch immer bestehenden Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen. Der gemeinnützige entwicklungspolitische Verein hat es sich darum zur Aufgabe gemacht, Wissenslücken zu schließen, Aufmerksamkeit auf Missstände zu lenken und Unterstützung für die Arbeit von Frauenrechtlerinnen besonders im Globalen Süden zu generieren.

Ein Themenheft soll Multiplikatorinnen und Multiplikatoren mit aktuellen Fakten zu Frauenrechten und Geschlechtergerechtigkeit versorgen. Ferner sollen Erfahrungsberichte aus dem Globalen Süden verschiedene regionale Perspektiven auf Frauenrechte aufzeigen. ASW plant, das Heft um eine Kampagne in den sozialen Medien und Diskussionsrunden in Präsenz zu ergänzen, um das Thema auch in der breiten Öffentlichkeit zu platzieren. Unterstützt wird das Projekt durch das Förderprogramm Entwicklungspolitische Bildung (FEB) von Engagement Global.

FEB fördert in Deutschland durchgeführte Projekte, die lebensnah und anschaulich über entwicklungspolitische Themen aufklären und zeigen, wie sich Bürgerinnen und Bürger entwicklungspolitisch engagieren können.

Einsatz für Frauen

Mehr Bewusstsein dafür zu schaffen, was alles von Ziel 5 berührt wird, ist das Eine. Darüber hinaus braucht es auch konkrete Angebote, die Frauen und Mädchen weltweit stärken. Ein solches Angebot hat zum Beispiel der Verein Maisha mit Sitz in Frankfurt. Dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen aus afrikanischen Ländern in Deutschland bei der Integration zu begleiten und bietet praktische Unterstützung im Alltag. Seit April 2022 engagiert sich auch Anita Quainoo in der Organisation. Die gelernte Krankenpflegerin ist Teil der Süd-Nord-Komponente des entwicklungspolitischen Freiwilligendiensts weltwärts, bei dem junge Menschen aus dem Globalen Süden in deutschen Organisationen mitarbeiten.

In ihrem Erfahrungsbericht auf der weltwärts-Website erzählt Anita Quainoo: „Ich bin wirklich froh und dankbar, Teil des Maisha Teams in Deutschland und Ghana zu sein. Ich habe viel über Migration und Integration gelernt. Meine Ausbildung zur Krankenpflegerin hat mein Gemeinschaftsgefühl gestärkt und durch den Freiwilligendienst in Deutschland konnte ich nicht nur meine beruflichen Kompetenzen verbessern, sondern diese Erfahrung hilft mir auch dabei eine bessere Weltbürgerin zu werden.“

Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts richtet sich an junge Menschen ab 18 Jahren, die für eine längere Zeit im Ausland leben und sich international engagieren möchten. In der Süd-Nord Komponente realisieren junge Menschen aus Ländern des Globalen Südens ihren Freiwilligendienst in Deutschland. Die Beratung und Unterstützung der beteiligten Akteure sowie die administrative und finanzielle Koordination verantwortet die Koordinierungsstelle weltwärts bei Engagement Global.

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Engagement für die Ukraine – Praxisbeispiele

7. März 2023 - 9:15
Mit dem Radio viel(e) erreichen. Foto: Engagement Global/Anne Welsing

Kriegstreiber und Demagogen lieben das Radio, weil es ein mächtiges Instrument für Manipulation sein kann und mit geringem Aufwand sehr viele Menschen erreicht. Aber gerade weil es viele Menschen erreicht, leistet es in vielen Ländern auch einen Beitrag zur Friedensbildung. Radio hat zwei unschlagbare Vorteile: Es versorgt Menschen mit Informationen, die keinen Zugang zu Zeitungen haben, weil sie sehr abgelegen wohnen oder nicht lesen können. Und Sendestationen sind mobil, sie können staatlicher Verfolgung und Zensur ausweichen.

Ein ausgewogenes, informationsreiches Radioprogramm bietet gute Voraussetzungen, um Hörerinnen und Hörern bei der Meinungsbildung eine Hilfe zu sein und die demokratische Willensbildung zu unterstützen.

Freiwilligendienst beim Radio

Diese wichtige Aufgabe der Informationsvermittlung übernimmt in Peru unter anderem die gemeinnützige Organisation Asociación Civil Radio Marañón, die seit über 40 Jahren Radiosendungen produziert. Ihr Ziel ist es, auch die ländliche Bevölkerung, etwa in der Provinz Cajamarca, zu erreichen und Kommunikation zu fördern. Ihre Themen reichen von Demokratie und Menschenrechte über Landwirtschaft und Umwelt bis hin zu Geschlechtergerechtigkeit.

Junge Menschen haben die Chancen, einen weltwärts-Freiwilligendienst bei der Organisation zu absolvieren. Sie werden aktiv in die vielseitigen Aufgaben des Senders – von Programmproduktion bis Öffentlichkeitsarbeit – eingebunden. Der Freiwillige Max unterstützte im Sommer 2022 das Radio und produzierte unter anderem einen Beitrag über die Amtseinführung des neuen Bürgermeisters der Stadt La Coipa, die in der Region Cajamarca liegt. Auch an anderen Themen wirkte Max mit und beschreibt die Arbeit so: „Wir haben ganz oft den Fall, dass Leute zu unserem Radio kommen, um auf eine Sache aufmerksam zu machen. In den umliegenden Dörfern, wo die Infrastruktur weniger entwickelt ist, gibt es vor allem den Bedarf, über Probleme aufzuklären, um den Leuten so eine Stimme zu geben.“

Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts richtet sich an junge Menschen ab 18 Jahren, die für eine längere Zeit im Ausland leben und sich engagieren möchten. Globales Lernen, interkultureller Austausch und Engagement für eine nachhaltige Entwicklung stehen dabei im Vordergrund. weltwärts wird als Gemeinschaftswerk von rund 160 gemeinwohlorientierten Trägern in Deutschland und circa 2.000 Partnerorganisationen in Afrika, Asien, Lateinamerika, Osteuropa und Ozeanien umgesetzt. Die Beratung und Unterstützung der beteiligten Akteure sowie die administrative und finanzielle Koordination verantwortet die Koordinierungsstelle weltwärts bei Engagement Global. Gefördert wird das Programm durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Süd-Nord Komponente des Freiwilligendienstes findet in Kooperation mit dem Bundesfreiwilligendienst (BFD) statt.

Radiosender schützen

Damit Radiosender ihrem Informationsauftrag gerecht werden können, brauchen sie in manchen Ländern besondere Unterstützung. So zum Beispiel in Uganda. Dort ist das Radio das wichtigste Informationsmedium für 80 Prozent der Bevölkerung, außerhalb der Ballungsräume ist die Vielfalt und Unabhängigkeit der Programme allerdings gefährdet. Kleine Sender, die ländliche Regionen bespielen, sind für Werbekunden nicht interessant. Großen Sendern ist der Aufwand zu groß, um aus den Städten herauszugehen.

Darum hat sich das Sozialunternehmen East Africa Radio Advertising Service (EARS) zur Aufgabe gemacht, kleine lokale Radiosender zu vertreten. Unabhängige lokale Strukturen gilt es zu stärken, ist der Ansatz des Vereins. Lokaler Partner für die Umsetzung des Projekts ist das Uganda Radio Network (URN) in Kampala. URN selber ist als Medienhaus in Uganda registriert und versteht sich gleichsam als Netzwerk lokaler Radiostationen und als Nachrichtenagentur. Über 80 lokale Radiostationen beziehen ihre Nachrichten von URN. EARS hilft unter anderem mit Kampagnen zur Finanzierung und vertritt die kleinen lokalen Sender geschlossen gegenüber Werbeagenturen.

Mit Ausbruch der Corona-Pandemie übernahm EARS eine weitere wichtige Aufgabe: Die Verbreitung von Covid-19-bezogenen Informationen. Sie richteten ihr Augenmerk dabei auf die südsudanesischen Geflüchtetengruppen im Norden Ugandas, die durch den Virus besonders gefährdet sind. Unter anderem zwölf lokale Radiostationen in Norduganda, die dem Netzwerk angehören, sendeten Hörspiele in „Dschuba-Arabisch“ aus, in denen verschiedene Aspekte zum Thema „Corona-Pandemie“ zielgruppengerecht aufbereitet wurden. Mit dieser Maßnahme konnten rund 900.000 Menschen erreicht und mit Informationen zum Selbstschutz versorgt werden. Die Arbeit von EARS wird unter anderem von bengo gefördert.

Bengo steht deutschen Nichtregierungsorganisationen (NRO) seit mehr als 30 Jahren als Beratungsstelle für Fragen rund um die entwicklungspolitische Projektarbeit in Entwicklungsländern zur Seite. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) stellt den NRO zur Unterstützung dieser Arbeit Fördermittel bereit, die von Engagement Global verwaltet werden.

Nachhaltigkeit und die Welt entdecken

Eine weitere Einsatzform des Radios wird vom Förderprogramm Entwicklungspolitische Bildung (FEB) unterstützt: RadiJojo - Das Mediennetzwerk veröffentlicht verschiedene Audioformate mit Inhalten zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung – unter anderem recherchiert und erstellt von Grundschulklassen. Das Projekt bietet Kindern die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Globalen Süden Themen rund um Nachhaltigkeit zu recherchieren und aufzubereiten. Sie lernen dabei globale Zusammenhänge kennen, entdecken Bezüge zu ihrem eigenen Alltag und entwickeln Ideen, wie sie selbst Dinge verändern können. Die von den Kindern produzierten Inhalte werden ausgestrahlt und erreichen andere Gleichaltrige.

Nicole Wilden von RadioJojo berichtet im Interview auf dem Blog von Engagement Global davon, dass Kinder mit Fragen wie „Was brauchen Menschen um gut und gesund leben zu können“ an die Themen herangeführt werden und dass es ihnen besonders gefällt, mit Partnern im Globalen Süden zusammenzuarbeiten. Das Radio als Medium eignet sich, weil das Audioformat für die Kinder mit weniger Druck verbunden ist. Das Radio wird so zum Medium für Bildung und nachhaltige Entwicklung.

FEB fördert in Deutschland durchgeführte Projekte, die lebensnah und anschaulich über entwicklungspolitische Themen aufklären und zeigen, wie sich Bürgerinnen und Bürger entwicklungspolitisch engagieren können.

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Stoffgeschichten – über global bewegte Materialien

3. März 2023 - 15:41

Die globale Textilindustrie schadet der Umwelt, verstärkt soziale Ungleichheiten und beeinflusst die wirtschaftliche Entwicklung in Ländern des Globalen Südens negativ. Zugleich sind viele Länder abhängig von der Förderung von Rohstoffen für die Textilproduktion, ihrer Weiterverarbeitung und den damit verbundenen Arbeitsplätzen.

Die Ausstellung „Stoffgeschichten – über global bewegte Materialien“, die am 3. und 5. März 2023 im Kunstlabor 2 in München besucht werden kann, greift die problematischen Seiten der Textilindustrie auf und stellt unbequeme Fragen. Sie zeigt aber auch: Es gibt nachhaltige, kreative und mutige Innovationen, die zu einer faireren und ökologisch weniger schädlichen Praxis beitragen können.

Am Donnerstag, 2. März 2023, wurde die Ausstellung eröffnet. Filmemacherin Inge Altemeier gab einen Input, mit dem sie den Bogen spannte zwischen Mode und Entwicklungspolitik. Die Probleme in der Textilindustrie seien kein neues Thema, dennoch ginge der Wandel nur langsam voran. Mit Filmen mache sie schon lange auf Missstände in Nepal oder Indien aufmerksam. Geändert habe sich jedoch erst etwas, als auch Konsumentinnen und Konsumenten auf Änderungen drängten.

Darauf, noch mehr Konsumentinnen und Konsumenten für die in der Textilindustrie herrschenden Missstände zu sensibleren, zielt die Ausstellung unter anderem ab. Diesen Aspekt griff Stefanie Trevisan, Metarialkundlerin und Lehrbeauftragte an der Akademie für Mode & Design München (AMD), bei ihrer Führung durch die „Stoffgeschichten“ auf und informierte über die sozialen und ökologischen Folgen unseres Konsums.

Am Freitag, 3. März 2023, von 15 bis 16 Uhr bietet Stefanie Trevisan eine weitere Führung durch die Ausstellung an. Von 16 bis 18 Uhr findet außerdem ein Workshop zum Thema „Kunststopfen von Pullovern – Gib deinem Lieblingspulli ein neues Leben“ statt. Dabei zeigt Modedesignerin Helena El Malek auf, wie Kleidungsstücken – zum Beispiel durch Stopfen – ein zweites Leben geschenkt werden kann. Wer am Workshop teilnehmen möchte, kann gerne eigene Teile mitbringen. Textiles Material zum Stopfen ist vorhanden.

Am Sonntag, 5. März 2023, kann die Ausstellung von 15:30 bis 18 Uhr auch eigenständig besucht werden. Von 16 bis 17 Uhr wird aber auch eine Führung angeboten und auch der Workshop findet ein weiteres Mal statt – von 15:30 bis 18 Uhr.

Wer an einer Führung oder einem Workshop teilnehmen möchte, kann sich unter Nennung der Veranstaltung und des dazugehörigen Datums anmelden unter: aussenstelle.stuttgart@engagement-global.de

Die Ausstellung „Stoffgeschichten - über global bewegte Materialien“ wurde im Rahmen des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) von Engagement Global in Kooperation mit der AMD erstellt. Studierende und Lehrende der AMD München haben sich intensiv mit acht Textilarten auseinandergesetzt und in der Ausstellungskonzeption soziale Aspekte, die Geschichte der Stoffe und Materialkunde in Einklang gebracht.

Ziel des EBD-Programms ist es, Menschen durch Informations- und Bildungsmaßnahmen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit globalen Entwicklungen zu motivieren und zu eigenem entwicklungspolitischem Engagement zu ermutigen.

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Tipps: Die eigene Schule internationalisieren

23. Februar 2023 - 14:23
ENSA fördert Schulpartnerschaften. Foto: Sarah Larissa Heuser

„Austausch macht Schule“, eine Initiative getragen von Fach- und Förderprogrammen des internationalen Jugendaustausches, hat kürzlich online eine Toolbox veröffentlicht. Der virtuelle Werkzeugkasten soll Schulen dabei unterstützen, ihr internationales Bildungsangebot weiterzuentwickeln und bietet neben allgemeinen Informationen viele praktische Tipps, Anleitungen und Praxisbeispiele. ENSA, das entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm von Engagement Global, hat bei der Entwicklung mitgewirkt.

Die Toolbox richtet sich in erster Linie an Lehrkräfte und schulnahe Akteure, die das Bildungsangebot ihrer Schule (weiter) internationalisieren wollen. Dabei steht die Weiterentwicklung der Schule als Organisation im Fokus. Dazu gehört auch die strukturelle und programmatische Verankerung internationaler Kooperationen.

Im ENSA-Beitrag geht es um die Zusammenarbeit von Schulen mit außerschulischen Akteuren bei internationalen Schulpartnerschaften. Es werden die Bedingungen einer schulexternen Kooperation beleuchtet und konkrete Schritte aufgezeigt, wie Zusammenarbeit mit außerschulischen Akteuren in der Schulpartnerschaft gelingen kann. Gute Beispiele aus der ENSA-Förderung zeigen, wie erfolgreiche Zusammenarbeit von Schulen und Nichtregierungsorganisationen oder schulübergreifenden Netzwerken konkret aussehen kann.

ENSA fördert Partnerschaften zwischen Schulen aus Deutschland und Schulen aus Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und Südosteuropas inhaltlich und finanziell. Ziel des Programms ist es, dass Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und aus Ländern des Globalen Südens mit unterschiedlichen Perspektiven voneinander lernen, globale Zusammenhänge verstehen und sich für nachhaltigen Wandel engagieren.

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Mehr als ein Dach über dem Kopf

21. Februar 2023 - 8:48
Radiosender schützen

Damit Radiosender ihrem Informationsauftrag gerecht werden können, brauchen sie in manchen Ländern besondere Unterstützung. So zum Beispiel in Uganda. Dort ist das Radio das wichtigste Informationsmedium für 80 Prozent der Bevölkerung, außerhalb der Ballungsräume ist die Vielfalt und Unabhängigkeit der Programme allerdings gefährdet. Kleine Sender, die ländliche Regionen bespielen, sind für Werbekunden nicht interessant. Großen Sendern ist der Aufwand zu groß, um aus den Städten herauszugehen.

Darum hat sich das Sozialunternehmen East Africa Radio Advertising Service (EARS) zur Aufgabe gemacht, kleine lokale Radiosender zu vertreten. Unabhängige lokale Strukturen gilt es zu stärken, ist der Ansatz des Vereins. Lokaler Partner für die Umsetzung des Projekts ist das Uganda Radio Network (URN) in Kampala. URN selber ist als Medienhaus in Uganda registriert und versteht sich gleichsam als Netzwerk lokaler Radiostationen und als Nachrichtenagentur. Über 80 lokale Radiostationen beziehen ihre Nachrichten von URN. EARS hilft unter anderem mit Kampagnen zur Finanzierung und vertritt die kleinen lokalen Sender geschlossen gegenüber Werbeagenturen.

Mit Ausbruch der Corona-Pandemie übernahm EARS eine weitere wichtige Aufgabe: Die Verbreitung von Covid-19-bezogenen Informationen. Sie richteten ihr Augenmerk dabei auf die südsudanesischen Geflüchtetengruppen im Norden Ugandas, die durch den Virus besonders gefährdet sind. Unter anderem zwölf lokale Radiostationen in Norduganda, die dem Netzwerk angehören, sendeten Hörspiele in „Dschuba-Arabisch“ aus, in denen verschiedene Aspekte zum Thema „Corona-Pandemie“ zielgruppengerecht aufbereitet wurden. Mit dieser Maßnahme konnten rund 900.000 Menschen erreicht und mit Informationen zum Selbstschutz versorgt werden. Die Arbeit von EARS wird unter anderem von bengo gefördert.

Bengo steht deutschen Nichtregierungsorganisationen (NRO) seit mehr als 30 Jahren als Beratungsstelle für Fragen rund um die entwicklungspolitische Projektarbeit in Entwicklungsländern zur Seite. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) stellt den NRO zur Unterstützung dieser Arbeit Fördermittel bereit, die von Engagement Global verwaltet werden.

Nachhaltigkeit und die Welt entdecken

Eine weitere Einsatzform des Radios wird vom Förderprogramm Entwicklungspolitische Bildung (FEB) unterstützt: RadiJojo - Das Mediennetzwerk veröffentlicht verschiedene Audioformate mit Inhalten zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung – unter anderem recherchiert und erstellt von Grundschulklassen. Das Projekt bietet Kindern die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Globalen Süden Themen rund um Nachhaltigkeit zu recherchieren und aufzubereiten. Sie lernen dabei globale Zusammenhänge kennen, entdecken Bezüge zu ihrem eigenen Alltag und entwickeln Ideen, wie sie selbst Dinge verändern können. Die von den Kindern produzierten Inhalte werden ausgestrahlt und erreichen andere Gleichaltrige.

Nicole Wilden von RadioJojo berichtet im Interview auf dem Blog von Engagement Global davon, dass Kinder mit Fragen wie „Was brauchen Menschen um gut und gesund leben zu können“ an die Themen herangeführt werden und dass es ihnen besonders gefällt, mit Partnern im Globalen Süden zusammenzuarbeiten. Das Radio als Medium eignet sich, weil das Audioformat für die Kinder mit weniger Druck verbunden ist. Das Radio wird so zum Medium für Bildung und nachhaltige Entwicklung.

FEB fördert in Deutschland durchgeführte Projekte, die lebensnah und anschaulich über entwicklungspolitische Themen aufklären und zeigen, wie sich Bürgerinnen und Bürger entwicklungspolitisch engagieren können.

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Hilfe für Erdbebenopfer in Syrien und der Türkei

17. Februar 2023 - 11:53
Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten. Foto: Barbara Frommann

Das verheerende Erdbeben in der Südtürkei und in Nordwestsyrien hat mehreren zehntausend Menschen das Leben gekostet, noch mehr Menschen haben ihr Zuhause verloren und sind den winterlichen Temperaturen ausgesetzt. Tagtäglich erfahren wir von den Schicksalen der Menschen in der vom Erdbeben betroffenen Region. Das verursachte Leid durch das Erdbeben hat viele Menschen in Deutschland betroffen gemacht. Der Wunsch zu helfen ist groß.

Die Bundesregierung, das Auswärtige Amt und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) haben sofort gehandelt. Unter anderem wurden Such- und Bergeeinheiten in die Katastrophenregion entsandt, die humanitäre Nothilfe für Nordwestsyrien wurde aufgestockt und medizinisches Gerät in die Region transportiert. Für bestehende Projekte wurden Soforthilfemaßnahmen ermöglicht wie Lebensmittelhilfe, Ausstattung für Notunterkünfte, Medikamente oder psychologische Betreuung. Weitere Unterstützungsmaßnahmen sind in Vorbereitung.

Ebenso wichtig wie die staatliche Hilfe ist die enorme Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. Die Bundesregierung und die Hilfsorganisationen empfehlen, vor allem Geld zu spenden. Denn damit können die in der Erdbebenregion aktiven internationalen und nationalen Organisationen ihre Maßnahmen umsetzen. Notwendige Sachgüter können schneller und bedarfsgerechter vor Ort beschafft werden.

Spenden

Die Südosteuropa-Gesellschaft unterstützt als Mittlerorganisation den politischen, wissenschaftlichen und soziokulturellen Austausch mit Südosteuropa und der Türkei. Sie wird institutionell gefördert durch das Auswärtige Amt. Auf der Website finden sich Spendenhinweise auf zivilgesellschaftliche Organisationen, die seit längerem in den betroffenen Regionen in der Türkei und Syrien engagiert sind.

Zur Website der Südosteuropa-Gesellschaft

Aktion Deutschland Hilft ist ein Bündnis von 23 renommierten deutschen Hilfsorganisationen. Aktion Deutschland Hilft ruft bei großen Katastrophen zu Spenden auf und verteilt diese nach einem festgelegten Schlüssel an die Organisationen im Bündnis. Zudem stimmen die Bündnisorganisationen bei gemeinsamen Hilfseinsätzen ihre Maßnahmen aufeinander ab, damit die Hilfe schnell und effizient ankommt.

Zur Website von Aktion Deutschland hilft

Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe ist ein Zusammenschluss von Caritas international, Deutschem Roten Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland. Die Organisationen leisten mit ihren Partnern vor Ort akute Nothilfe. Durch gemeinsame öffentlichkeitswirksame Spendenaufrufe soll bei großen Katastrophen oder Notsituation die notwendige humanitäre Hilfe mobilisiert werden.

Zur Website des Aktionsbündnis Katastrophenhilfe

Das Bündnis Entwicklung Hilft – Gemeinsam für Menschen besteht aus neun deutschen Hilfswerken, die sich nach Katastrophen für die Wiedererlangung einer eigenständigen Ernährungs- und Existenzgrundlage, den Aufbau tragfähiger Gesundheits- und Bildungsstrukturen und die Stärkung der Selbstständigkeit betroffener Bevölkerungsgruppen einsetzen.

Zur Website des Bündnis Entwicklung Hilft

Aktion Deutschland Hilft und das Bündnis Entwicklung Hilft haben ein gemeinsames Spendenkonto für die Erdbebenhilfe eingerichtet:

Weitere Informationen zum Spendenkonto

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat eine Liste von Hilfswerken erstellt, die Betroffene des Erdbebens unterstützen. Die genannten Organisationen tragen das DZI Spenden-Siegel. Das DZI gibt auch Tipps für sicheres Spenden bei Katastrophen- und Krisenfällen.

Zum Download der Informationsbroschüre

Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) hat auf ihrer Website Hinweise zusammengestellt, wie den Menschen vor Ort geholfen werden kann.

Zur Website der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt

Die humanitäre Sofort- und Nothilfe der Bundesregierung erfolgt über das Auswärtige Amt. Bei der Umsetzung von Projekten arbeitet das Auswärtige Amt mit qualifizierten Partnern (siehe Weblink) zusammen, die spezialisiert sind und schnell reagieren können. Dazu gehören UN-Organisationen, internationale und nationale Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften sowie deutsche und internationale humanitäre Nichtregierungsorganisationen. Zur besseren Abstimmung gibt es einen Koordinierungsausschuss Humanitäre Hilfe.

Zum Download der Übersicht „Hilfsorganisationen im Koordinierungsausschuss Humanitäre Hilfe"

Sonderseiten des Auswärtigen Amtes mit Antworten zu wichtigen häufig gestellten Fragen:

Zur Sonderseite „Schwere Erdbeben in der Türkei und Syrien“

Zur Sonderseite „Antworten auf die häufigsten Fragen zu den Erdbeben in der Türkei und Syrien“

Personelles Engagement im Erdbebengebiet

Einige international tätigen Organisationen entsenden bei akuten Notsituationen geschultes eigenes Personal in die betroffenen Länder und Regionen. Die meisten Mitarbeitenden kommen aus den jeweiligen Ländern. Für Noteinsätze braucht es Menschen, die über spezielle berufliche, sprachliche und andere Qualifikationen verfügen, die für die Unterstützung vor Ort hilfreich sind.

Wer geeignete Qualifikationen hat und interessiert ist an einer zeitweisen Mitarbeit, sollte Kontakt zu den Organisationen aufnehmen und beschreiben, welche Qualifikationen vorhanden sind und für welchen Zeitraum Unterstützung angeboten werden kann.

Hier eine Auswahl von in Frage kommenden Organisationen:

  • Ärzte der Welt

Zur Website

  • Humedica

Zur Website

  • Ärzte ohne Grenzen

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  • Malteser Auslandsdienst

Zur Website

  • Save the Children

Zur Website

  • Technisches Hilfswerk (THW)

Zur Website

Sachspenden

Sachspenden nehmen die Hilfswerke in aller Regel nicht an. Der logistische Aufwand von Sortierung und Transport von Hilfsgütern ist zu groß. Darüber hinaus gehen unsortierte Sachspenden oft am tatsächlichen Bedarf der von der Not betroffenen Menschen vorbei. In den meisten Situationen ist es sinnvoller, die Hilfsgüter direkt vor Ort und in den betroffenen Ländern zu beschaffen.

In einigen Kommunen nehmen Kirchen, Hilfsorganisationen und Vereine Sachspenden entgegen. Wer spenden möchte, sollte sich am besten in der eigenen Stadt oder Gemeinde informieren, ob Spendenaktionen stattfinden und – ganz wichtig – was genau gebraucht wird.

Großspenden oder Unternehmensspenden können in vielen Fällen über etablierte Hilfsorganisationen kanalisiert werden, da sie über bestehende und gut eingespielte Mechanismen verfügen. Dies gilt besonders für Spenden im medizinischen Bereich.

Empfehlungen des Auswärtigen Amts zu Sachspenden und Hilfstransporten:
Zur Website des Auswärtigen Amtes

Selbstorganisierte Fahrten ins Erdbebengebiet

Es besteht weiterhin die Gefahr von Nachbeben. Ohne spezielles Training sind Laien für Bergungsarbeiten nicht ausreichend qualifiziert. Im schlimmsten Fall könnten freiwillige Helferinnen und Helfer sich und andere in Gefahr bringen oder aktuelle Rettungs- und Bergungsmaßnahmen behindern.

Die schweren Schäden der lokalen Infrastruktur erschweren die Anreise für inländische und ausländische Rettungskräfte. Selbstorganisierte Fahrten zur Verteilung von Sachspenden und zum persönlichen Engagement vor Ort können daher die Koordination von Rettungsmaßnahmen sogar erschweren. Es ist wichtig, dass solche privat organisierten Transporte gut vorbereitet werden. Sie sollten sich vorher mit Behörden und Organisationen vor Ort absprechen und klären, was genau gebraucht wird, wann und wo eine Übergabe stattfinden kann. Eine gute Koordination ist Voraussetzung für eine zielgenaue Hilfe.

Informationen des Auswärtigen Amtes

Zu den Reise- und Sicherheitshinweisen für Syrien

Zu den Reise- und Sicherheitshinweisen für die Türkei

Beratungsangebot

Die Hinweise hat die Fachstelle für entwicklungspolitische Beratung und Vernetzung – Mitmachzentrale (MMZ) von Engagement Global zusammengestellt. Die MMZ ist Anlaufstelle für allgemeine Beratung rund um entwicklungspolitisches Engagement. Sie berät Einzelpersonen, Kommunen, Zivilgesellschaft, Schulen und Stiftungen zu entwicklungspolitischen Förder- und Freiwilligenprogrammen, vermittelt Ansprechpersonen und vernetzt fachlich.

Kontakt:

E-Mail

Infotelefon: 0800 188 7 188 werktags von 8 bis 19 Uhr, freitags bis 16 Uhr (kostenfrei)

Zur Website der MMZ

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Wie arm bin ich im Alter?

15. Februar 2023 - 15:54

Am Dienstag, 28. Februar 2023, findet die diesjährige Auftaktveranstaltung von „Stadt.Land.Welt. – Web“ digital statt. Von 19 bis 20:30 Uhr dreht sich dabei alles um das Thema Altersarmut – bei uns in Deutschland und in den Ländern des Globalen Südens. Die Veranstaltung nähert sich den Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDG) Keine Armut (SDG 1), Gesundheit und Wohlergehen (SDG 3) und Geschlechtergerechtigkeit (SDG 5).

Dr. Jürgen Focke von HelpAge e.V., einem Verein, der älteren Menschen auf der ganzen Welt dabei unterstützt, würdevoll und selbstbestimmt zu leben, wird in seinem Impulsvortrag aufzeigen, wie sich Altersarmut im Globalen Süden äußert. Lassen sich geschlechtsspezifische Unterschiede ausmachen? Welche sozialen Sicherungssysteme gibt es – staatlich als auch privat – um sich im Alter Strom, Essen und Medikamente leisten zu können? Und welchen Herausforderungen müssen sich diese Systeme in verschiedenen Ländern stellen?

Dr. Laura Romeu Gordon vom Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA), einem Bundesforschungsinstitut, das zur gesellschaftlichen Teilhabe in der zweiten Lebenshälfte forscht, wird in ihrem Beitrag der Frage nachgehen, wie Altersarmut ganz konkret hier bei uns in Deutschland aussieht. Wer ist besonders davon betroffen und was kann jede und jeder Einzelne tun, um für das Alter vorzusorgen?

Gibt es Ansätze aus dem Globalen Süden, von denen wir lernen können? In der abschließenden Frage- und Antwortrunde können Fragen wie diese gestellt werden.

Weitere Termine
  • 28. März 2023, 19 Uhr: „Wie isst die Zukunft? – Veganismus im globalen Kontext“ in Kooperation mit dem vhs Landesverband Thüringen, digital
  • 25. April 2023, 19 Uhr: „Müll oder nicht Müll – Auf dem Weg zu Zero Waste“ in Kooperation mit den Berliner Volkshochschulen, hybrid im Studio von ALEX Offener Kanal Berlin

Die Veranstaltungsreihe findet im Rahmen des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) von Engagement Global und in Kooperation mit dem Deutschen Volkshochschul-Verband (DVV) statt.

Weitere Informationen
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Svenja Schulze: Schirmherrin für Hauptstadtwettbewerb

14. Februar 2023 - 13:26
Mit dem Radio viel(e) erreichen. Foto: Engagement Global/Anne Welsing

Kriegstreiber und Demagogen lieben das Radio, weil es ein mächtiges Instrument für Manipulation sein kann und mit geringem Aufwand sehr viele Menschen erreicht. Aber gerade weil es viele Menschen erreicht, leistet es in vielen Ländern auch einen Beitrag zur Friedensbildung. Radio hat zwei unschlagbare Vorteile: Es versorgt Menschen mit Informationen, die keinen Zugang zu Zeitungen haben, weil sie sehr abgelegen wohnen oder nicht lesen können. Und Sendestationen sind mobil, sie können staatlicher Verfolgung und Zensur ausweichen.

Ein ausgewogenes, informationsreiches Radioprogramm bietet gute Voraussetzungen, um Hörerinnen und Hörern bei der Meinungsbildung eine Hilfe zu sein und die demokratische Willensbildung zu unterstützen.

Freiwilligendienst beim Radio

Diese wichtige Aufgabe der Informationsvermittlung übernimmt in Peru unter anderem die gemeinnützige Organisation Asociación Civil Radio Marañón, die seit über 40 Jahren Radiosendungen produziert. Ihr Ziel ist es, auch die ländliche Bevölkerung, etwa in der Provinz Cajamarca, zu erreichen und Kommunikation zu fördern. Ihre Themen reichen von Demokratie und Menschenrechte über Landwirtschaft und Umwelt bis hin zu Geschlechtergerechtigkeit.

Junge Menschen haben die Chancen, einen weltwärts-Freiwilligendienst bei der Organisation zu absolvieren. Sie werden aktiv in die vielseitigen Aufgaben des Senders – von Programmproduktion bis Öffentlichkeitsarbeit – eingebunden. Der Freiwillige Max unterstützte im Sommer 2022 das Radio und produzierte unter anderem einen Beitrag über die Amtseinführung des neuen Bürgermeisters der Stadt La Coipa, die in der Region Cajamarca liegt. Auch an anderen Themen wirkte Max mit und beschreibt die Arbeit so: „Wir haben ganz oft den Fall, dass Leute zu unserem Radio kommen, um auf eine Sache aufmerksam zu machen. In den umliegenden Dörfern, wo die Infrastruktur weniger entwickelt ist, gibt es vor allem den Bedarf, über Probleme aufzuklären, um den Leuten so eine Stimme zu geben.“

Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts richtet sich an junge Menschen ab 18 Jahren, die für eine längere Zeit im Ausland leben und sich engagieren möchten. Globales Lernen, interkultureller Austausch und Engagement für eine nachhaltige Entwicklung stehen dabei im Vordergrund. weltwärts wird als Gemeinschaftswerk von rund 160 gemeinwohlorientierten Trägern in Deutschland und circa 2.000 Partnerorganisationen in Afrika, Asien, Lateinamerika, Osteuropa und Ozeanien umgesetzt. Die Beratung und Unterstützung der beteiligten Akteure sowie die administrative und finanzielle Koordination verantwortet die Koordinierungsstelle weltwärts bei Engagement Global. Gefördert wird das Programm durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Süd-Nord Komponente des Freiwilligendienstes findet in Kooperation mit dem Bundesfreiwilligendienst (BFD) statt.

Radiosender schützen

Damit Radiosender ihrem Informationsauftrag gerecht werden können, brauchen sie in manchen Ländern besondere Unterstützung. So zum Beispiel in Uganda. Dort ist das Radio das wichtigste Informationsmedium für 80 Prozent der Bevölkerung, außerhalb der Ballungsräume ist die Vielfalt und Unabhängigkeit der Programme allerdings gefährdet. Kleine Sender, die ländliche Regionen bespielen, sind für Werbekunden nicht interessant. Großen Sendern ist der Aufwand zu groß, um aus den Städten herauszugehen.

Darum hat sich das Sozialunternehmen East Africa Radio Advertising Service (EARS) zur Aufgabe gemacht, kleine lokale Radiosender zu vertreten. Unabhängige lokale Strukturen gilt es zu stärken, ist der Ansatz des Vereins. Lokaler Partner für die Umsetzung des Projekts ist das Uganda Radio Network (URN) in Kampala. URN selber ist als Medienhaus in Uganda registriert und versteht sich gleichsam als Netzwerk lokaler Radiostationen und als Nachrichtenagentur. Über 80 lokale Radiostationen beziehen ihre Nachrichten von URN. EARS hilft unter anderem mit Kampagnen zur Finanzierung und vertritt die kleinen lokalen Sender geschlossen gegenüber Werbeagenturen.

Mit Ausbruch der Corona-Pandemie übernahm EARS eine weitere wichtige Aufgabe: Die Verbreitung von Covid-19-bezogenen Informationen. Sie richteten ihr Augenmerk dabei auf die südsudanesischen Geflüchtetengruppen im Norden Ugandas, die durch den Virus besonders gefährdet sind. Unter anderem zwölf lokale Radiostationen in Norduganda, die dem Netzwerk angehören, sendeten Hörspiele in „Dschuba-Arabisch“ aus, in denen verschiedene Aspekte zum Thema „Corona-Pandemie“ zielgruppengerecht aufbereitet wurden. Mit dieser Maßnahme konnten rund 900.000 Menschen erreicht und mit Informationen zum Selbstschutz versorgt werden. Die Arbeit von EARS wird unter anderem von bengo gefördert.

Bengo steht deutschen Nichtregierungsorganisationen (NRO) seit mehr als 30 Jahren als Beratungsstelle für Fragen rund um die entwicklungspolitische Projektarbeit in Entwicklungsländern zur Seite. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) stellt den NRO zur Unterstützung dieser Arbeit Fördermittel bereit, die von Engagement Global verwaltet werden.

Nachhaltigkeit und die Welt entdecken

Eine weitere Einsatzform des Radios wird vom Förderprogramm Entwicklungspolitische Bildung (FEB) unterstützt: RadiJojo - Das Mediennetzwerk veröffentlicht verschiedene Audioformate mit Inhalten zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung – unter anderem recherchiert und erstellt von Grundschulklassen. Das Projekt bietet Kindern die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Globalen Süden Themen rund um Nachhaltigkeit zu recherchieren und aufzubereiten. Sie lernen dabei globale Zusammenhänge kennen, entdecken Bezüge zu ihrem eigenen Alltag und entwickeln Ideen, wie sie selbst Dinge verändern können. Die von den Kindern produzierten Inhalte werden ausgestrahlt und erreichen andere Gleichaltrige.

Nicole Wilden von RadioJojo berichtet im Interview auf dem Blog von Engagement Global davon, dass Kinder mit Fragen wie „Was brauchen Menschen um gut und gesund leben zu können“ an die Themen herangeführt werden und dass es ihnen besonders gefällt, mit Partnern im Globalen Süden zusammenzuarbeiten. Das Radio als Medium eignet sich, weil das Audioformat für die Kinder mit weniger Druck verbunden ist. Das Radio wird so zum Medium für Bildung und nachhaltige Entwicklung.

FEB fördert in Deutschland durchgeführte Projekte, die lebensnah und anschaulich über entwicklungspolitische Themen aufklären und zeigen, wie sich Bürgerinnen und Bürger entwicklungspolitisch engagieren können.

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Töne für nachhaltige Entwicklung

10. Februar 2023 - 13:11

Kriegstreiber und Demagogen lieben das Radio, weil es ein mächtiges Instrument für Manipulation sein kann und mit geringem Aufwand sehr viele Menschen erreicht. Aber gerade weil es viele Menschen erreicht, leistet es in vielen Ländern auch einen Beitrag zur Friedensbildung. Radio hat zwei unschlagbare Vorteile: Es versorgt Menschen mit Informationen, die keinen Zugang zu Zeitungen haben, weil sie sehr abgelegen wohnen oder nicht lesen können. Und Sendestationen sind mobil, sie können staatlicher Verfolgung und Zensur ausweichen.

Ein ausgewogenes, informationsreiches Radioprogramm bietet gute Voraussetzungen, um Hörerinnen und Hörern bei der Meinungsbildung eine Hilfe zu sein und die demokratische Willensbildung zu unterstützen.

Freiwilligendienst beim Radio

Diese wichtige Aufgabe der Informationsvermittlung übernimmt in Peru unter anderem die gemeinnützige Organisation Asociación Civil Radio Marañón, die seit über 40 Jahren Radiosendungen produziert. Ihr Ziel ist es, auch die ländliche Bevölkerung, etwa in der Provinz Cajamarca, zu erreichen und Kommunikation zu fördern. Ihre Themen reichen von Demokratie und Menschenrechte über Landwirtschaft und Umwelt bis hin zu Geschlechtergerechtigkeit.

Junge Menschen haben die Chancen, einen weltwärts-Freiwilligendienst bei der Organisation zu absolvieren. Sie werden aktiv in die vielseitigen Aufgaben des Senders – von Programmproduktion bis Öffentlichkeitsarbeit – eingebunden. Der Freiwillige Max unterstützte im Sommer 2022 das Radio und produzierte unter anderem einen Beitrag über die Amtseinführung des neuen Bürgermeisters der Stadt La Coipa, die in der Region Cajamarca liegt. Auch an anderen Themen wirkte Max mit und beschreibt die Arbeit so: „Wir haben ganz oft den Fall, dass Leute zu unserem Radio kommen, um auf eine Sache aufmerksam zu machen. In den umliegenden Dörfern, wo die Infrastruktur weniger entwickelt ist, gibt es vor allem den Bedarf, über Probleme aufzuklären, um den Leuten so eine Stimme zu geben.“

Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts richtet sich an junge Menschen ab 18 Jahren, die für eine längere Zeit im Ausland leben und sich engagieren möchten. Globales Lernen, interkultureller Austausch und Engagement für eine nachhaltige Entwicklung stehen dabei im Vordergrund. weltwärts wird als Gemeinschaftswerk von rund 160 gemeinwohlorientierten Trägern in Deutschland und circa 2.000 Partnerorganisationen in Afrika, Asien, Lateinamerika, Osteuropa und Ozeanien umgesetzt. Die Beratung und Unterstützung der beteiligten Akteure sowie die administrative und finanzielle Koordination verantwortet die Koordinierungsstelle weltwärts bei Engagement Global. Gefördert wird das Programm durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Süd-Nord Komponente des Freiwilligendienstes findet in Kooperation mit dem Bundesfreiwilligendienst (BFD) statt.

Radiosender schützen

Damit Radiosender ihrem Informationsauftrag gerecht werden können, brauchen sie in manchen Ländern besondere Unterstützung. So zum Beispiel in Uganda. Dort ist das Radio das wichtigste Informationsmedium für 80 Prozent der Bevölkerung, außerhalb der Ballungsräume ist die Vielfalt und Unabhängigkeit der Programme allerdings gefährdet. Kleine Sender, die ländliche Regionen bespielen, sind für Werbekunden nicht interessant. Großen Sendern ist der Aufwand zu groß, um aus den Städten herauszugehen.

Darum hat sich das Sozialunternehmen East Africa Radio Advertising Service (EARS) zur Aufgabe gemacht, kleine lokale Radiosender zu vertreten. Unabhängige lokale Strukturen gilt es zu stärken, ist der Ansatz des Vereins. Lokaler Partner für die Umsetzung des Projekts ist das Uganda Radio Network (URN) in Kampala. URN selber ist als Medienhaus in Uganda registriert und versteht sich gleichsam als Netzwerk lokaler Radiostationen und als Nachrichtenagentur. Über 80 lokale Radiostationen beziehen ihre Nachrichten von URN. EARS hilft unter anderem mit Kampagnen zur Finanzierung und vertritt die kleinen lokalen Sender geschlossen gegenüber Werbeagenturen.

Mit Ausbruch der Corona-Pandemie übernahm EARS eine weitere wichtige Aufgabe: Die Verbreitung von Covid-19-bezogenen Informationen. Sie richteten ihr Augenmerk dabei auf die südsudanesischen Geflüchtetengruppen im Norden Ugandas, die durch den Virus besonders gefährdet sind. Unter anderem zwölf lokale Radiostationen in Norduganda, die dem Netzwerk angehören, sendeten Hörspiele in „Dschuba-Arabisch“ aus, in denen verschiedene Aspekte zum Thema „Corona-Pandemie“ zielgruppengerecht aufbereitet wurden. Mit dieser Maßnahme konnten rund 900.000 Menschen erreicht und mit Informationen zum Selbstschutz versorgt werden. Die Arbeit von EARS wird unter anderem von bengo gefördert.

Bengo steht deutschen Nichtregierungsorganisationen (NRO) seit mehr als 30 Jahren als Beratungsstelle für Fragen rund um die entwicklungspolitische Projektarbeit in Entwicklungsländern zur Seite. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) stellt den NRO zur Unterstützung dieser Arbeit Fördermittel bereit, die von Engagement Global verwaltet werden.

Nachhaltigkeit und die Welt entdecken

Eine weitere Einsatzform des Radios wird vom Förderprogramm Entwicklungspolitische Bildung (FEB) unterstützt: RadiJojo - Das Mediennetzwerk veröffentlicht verschiedene Audioformate mit Inhalten zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung – unter anderem recherchiert und erstellt von Grundschulklassen. Das Projekt bietet Kindern die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Globalen Süden Themen rund um Nachhaltigkeit zu recherchieren und aufzubereiten. Sie lernen dabei globale Zusammenhänge kennen, entdecken Bezüge zu ihrem eigenen Alltag und entwickeln Ideen, wie sie selbst Dinge verändern können. Die von den Kindern produzierten Inhalte werden ausgestrahlt und erreichen andere Gleichaltrige.

Nicole Wilden von RadioJojo berichtet im Interview auf dem Blog von Engagement Global davon, dass Kinder mit Fragen wie „Was brauchen Menschen um gut und gesund leben zu können“ an die Themen herangeführt werden und dass es ihnen besonders gefällt, mit Partnern im Globalen Süden zusammenzuarbeiten. Das Radio als Medium eignet sich, weil das Audioformat für die Kinder mit weniger Druck verbunden ist. Das Radio wird so zum Medium für Bildung und nachhaltige Entwicklung.

FEB fördert in Deutschland durchgeführte Projekte, die lebensnah und anschaulich über entwicklungspolitische Themen aufklären und zeigen, wie sich Bürgerinnen und Bürger entwicklungspolitisch engagieren können.

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Keine Kinder in Kriegen

9. Februar 2023 - 16:45

In der Demokratischen Republik Kongo kommt es seit zwanzig Jahren zu kriegerischen Auseinandersetzungen, bei denen es um Machtansprüche und Kontrolle von natürlichen Ressourcen geht. 2022 eskaliert ein Konflikt zwischen der ruandischen und der kongolesischen Regierung, der die Situation für die Zivilbevölkerung weiter verschlimmerte. Nach Schätzungen des Kinderhilfswerks Unicef kämpften bei den Auseinandersetzungen auch 10.000 Kindersoldatinnen und -soldaten. Auch im Jemen leidet die Zivilbevölkerung seit Jahrzenten unter kriegerischen Konflikten, die durch Waffenruhen nur temporär unterbrochen werden. Auswärtige Regierungen beteiligen sich zunehmend an den Kämpfen und nutzen sie für ihre politischen Zwecke. Nach Angaben von Unicef sind dabei seit 2015 mehr als 11.000 Kinder in Folge von Kriegshandlungen verletzt oder getötet worden.

Das sind nur zwei Beispiele von Kriegen, in denen Kinder als Soldatinnen und Soldaten missbraucht werden. Zwischen 2005 und 2021 verzeichnen die Vereinten Nationen bei allen bekannten Kriegsgeschehen rund 93.000 Fälle. Die Datenlage ist nicht verlässlich, die Hilfsorganisationen gehen von einer deutlich größeren Zahl aus. Obwohl der Einsatz von Kindersoldatinnen und -soldaten eine massive Verletzung der Kinderrechte darstellt und bei Kindern unter 15 Jahren als Kriegsverbrechen gewertet wird, werden noch immer zahlreiche Minderjährige rekrutiert.

Den 6.310 Kindern, die laut UN-Bericht 2021 erstmals in den Einsatz gingen, stehen positiverweise 12.214 entgegnen, die im gleichen Jahr von den Vereinten Nationen aus Kriegseinsätzen herausgeholt werden konnten. Engagement macht einen Unterschied.

Bewusstsein für Kinderschutz

Der Aktionstag gegen die Rekrutierung und den Einsatz von Kindern als Soldatinnen und Soldaten soll die Öffentlichkeit auf Kinderrechtsverletzungen in Kriegen aufmerksam machen. Der Verein „Aktion Weißes Friedensband“ lud anlässlich des Aktionstages im vergangenen Jahr Schülerinnen und Schüler, Bundestagsabgeordnete und Vertretende des Außenministeriums zu einer Konferenz ein, die junge Menschen für das Thema sensibilisierte. Nach einer politischen Einordnung und einem Grußwort des Staatsministers im Auswärtigen Amt Tobias Lindner teilten Auslandsberichterstatterinnen und -berichterstatter aus Tunesien, Uganda und Benin mit den Jugendgruppen ihre Beobachtungen aus den Ländern. Die Informationen sollten die jungen Erwachsenen dazu anregen, darüber nachzudenken, was zum Schutz der Kinder in Kriegsgebieten unternommen werden kann.

Das Ziel der Konferenz war die Entwicklung einer Video-Resolution, die den Einsatz von Kindersoldatinnen und -soldaten problematisieren soll. Die Jugendlichen sollten Botschaften aufnehmen, die ihre Perspektive und Anliegen zum Ausdruck bringen. Mithilfe der Informationen der Referentinnen und Referenten formulierten sie Forderungen wie Asyl für Kindersoldatinnen und -soldaten oder Unterstützung von Reintegrationsprogrammen.

Land ohne Angst

Die Konferenz wird 2023 wiederholt. Das Motto in diesem Jahr ist „Land ohne Angst“. Der Verein „Aktion Weißes Friedensband“ organisiert drei Konferenztermine mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Am 10. Februar 2023 startete die Konferenz mit der Frage, was in Deutschland getan werden kann, um Kinder in Kriegen zu schützen. Am zweiten Termin, Freitag, 24. Februar 2023, können erneut Auslandskorrespondentinnen und -korrespondenten zum Status quo in ihren Einsatzländern befragt werden. Am Freitag, 3 März 2023, haben die Jugendgruppen die Aufgabe, Video-Botschaften aufzunehmen, die ihre Vorstellung von einem „Land ohne Angst“ wiedergibt. Daraus soll die nächste Video-Resolution entwickelt werden – für den Schutz von Kindern und gegen den Einsatz von Kindersoldatinnen und -soldaten.

Die Aktionskonferenz „Kinder im Krieg“ wird aus Mitteln des Förderprogramms Entwicklungspolitische Information- und Bildungsarbeit der Landesregierung NRW (EpIB) gefördert. EpIB unterstützt ehrenamtliches Engagement in Nordrhein-Westfalen mit finanziellen Zuschüssen.

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Afrikanische Perspektiven auf Frieden

3. Februar 2023 - 12:44

Frieden hat für Menschen in Kriegsgebieten eine andere Bedeutung als für Personen in sicheren Regionen. Auf die Soldatin an der Front wirkt sich ein eskalierter Konflikt anders aus als auf das obdachlose Kind. Wer über Frieden spricht, sollte viele Blickwinkel kennenlernen. Das ist der Ansatz der Veranstaltungsreihe „Paix | Frieden | Gnassouma* etc. – Afrikanische Perspektiven auf Frieden in Literatur und Politik“.

Autorinnen und Autoren mit Wurzeln in Afrika, eine Filmemacherin und Fachleute aus der Entwicklungszusammenarbeit nähern sich in sechs Termin verschiedenen Ländern – Kamerun, Madagaskar, Mali, Haiti und Kongo – an. Ihr ihren literarischen und filmischen Werken wird das Thema Frieden von verschiedenen Seiten beleuchtet. Das institut français, das Historische Institut und das Institut für Literaturwissenschaft der Universität Stuttgart, das Literaturhaus Stuttgart und die Außenstelle Stuttgart von Engagement Global haben die Reihe gemeinsam für das Wintersemester 2022/23 konzipiert.

Wo Frieden fehlt…

Die Veranstaltungsreihe ist mit einer Lesung der französischen Autorin mit kamerunischer Herkunft Hemley Boum in der Universität Stuttgart gestartet. Am 15. November 2023 stellte sie ihren Roman „Die Tage kommen und gehen“ vor, der darauf eingeht, aus welchen Gründen sich junge Menschen sich Boko Haram anschließen – erzählt wird aus dem Blickwinkel einer Gruppe Jugendlicher.

Auch die französische Regisseurin Maéva Ranaïvojaona richtet in ihrem Film Zaho Zay den Scheinwerfer auf über Gebühr inhaftierte Straftäter in einem madagassischen Gefängnis. Deutlich wird dabei: Eine besondere Form der Gewalt ist das Fehlen von Rechtsstaatlichkeit.

Über Frieden und Entwicklungspolitik

Am 31. Januar 2023 wurde die Reihe mit einer Podiumsdiskussion im Hospitalhof in Stuttgart fortgesetzt. Der Schwerpunkt lag auf Politik und der Frage, wie Frieden und insbesondere Entwicklungspolitik zusammenhängen. Alle Diskussionsteilnehmenden betonten, dass eine Gesellschaft sich nur entwickeln kann, wenn keine gewaltsamen, innerstaatlichen oder zwischenstaatlichen Konflikte vorherrschen. „Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg“, so eröffnet der französische Generalkonsul und Leiter des institut français, Gaël de Maisonneuve, die Diskussion.

Friederike von Stieglitz, Abteilungsleiterin bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) für Westafrika, skizzierte während ihres Inputs den Zerfall der staatlichen Ordnung und die Zunahme von Gewalt durch Terrorgruppen in den westafrikanischen Ländern. Sie plädierte für Geduld und das Aufrechterhalten von Dialogen. Auch Deutschland brauche eine langfristige Vision, bestätigte Peter Tauber, Vizepräsident der Gesellschaft für Sicherheitspolitik. Ressourcen, „strategische Geduld“ und die Entwicklung eines eigenen Ansatzes seien ebenso entscheidend wie ein Verständnis für afrikanische Perspektiven. Benjamin Augé, Wissenschaftler und Geopolitologe, ergänzte das Beschriebene um Einblicke in die entwicklungspolitischen Motive Frankreichs. Cyrille Koné, der Philosophie in Ouagadougou (Burkina Faso) lehrt, appellierte an den Westen: in Afrika die Akteure des Wandels unterstützen, wirtschaftliche Beziehungen ausbauen, Vereine und Zivilgesellschaft stärken.

Die nächsten Lesungen mit Fokus auf Mali, Haiti und Kongo

Anfang Februar haben Studierende und andere Interessierte noch dreimal die Möglichkeit, sich dem Thema Frieden durch einen Roman zu nähern. Der Prix-Goncourt-Preisträger Mohamed Mbougar Sarr liest am Montag, 6. Februar 2023, aus seinem Werk „Die geheimste Erinnerung der Menschen“. Das Buch ist eine Kriminalgeschichte, die sich zugleich mit dem Erbe des Kolonialismus auseinandersetzt.

Am Dienstag, 7. Februar 2023, führt die Reise im Literaturhaus nach Haiti, wo Dany Laferrières mit seinem Buch „Das Rätsel der Rückkehr“ zu einem Gespräch über Herkunft, politische Verfolgung und Korruption motiviert. Den Abschluss macht Fiston Mwanza Mujila am Mittwoch, 8. Februar 2023, dessen Werk unter anderem den Folgen des Bürgerkriegs im Kongo nachspürt.

„Paix | Frieden | Gnassouma* etc.“ wurde im Rahmen des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) durchgeführt. Ziel des EBD-Programms ist es, Menschen durch Informations- und Bildungsmaßnahmen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit globalen Entwicklungen zu motivieren und zu eigenem entwicklungspolitischem Engagement zu ermutigen.

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Gratulation: 40 Jahre erfolgreich Expertise vermittelt

31. Januar 2023 - 12:18
Der Senior Experten Service feiert heute seinen 40. Geburtstag. Foto: SES

Seit 40 Jahren vermittelt der SES Fach- und Führungskräfte, die ehrenamtlich ihre Fachkenntnisse im Dienste der Entwicklung weitergeben. Es begann 1983 mit rund 800 Experten und Expertinnen im Ruhestand, heute arbeiten fast 13.000 Fachleute aus allen Branchen für den SES – auch Menschen, die noch mitten im Berufsleben stehen oder wie bei Team works! ihr Berufsleben gerade begonnen haben. Das Besondere: Der SES tritt nur auf Nachfrage in Aktion.

Jung geblieben

Seine Kompetenzen und Erfahrungen hat der SES auch in die Kooperation mit Engagement Global beim Deutsch-Afrikanischen Jugendwerk (DAJW) eingebracht. Seit 2021 fördert das DAJW den Austausch zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern. Der SES unterstützt dabei die Programmlinie Team works! Für Team works! bilden junge und erfahrene Fachkräfte ein Tandem. Den jungen afrikanischen Fachkräften wird ein vierwöchiger Einsatz bei Unternehmen oder Organisationen in Deutschland, den jungen deutschen Fachkräften ein vierwöchiger Einsatz in einem afrikanischen Land ermöglicht. In beiden Fällen begleiten erfahrene Profis des SES die jungen Fachkräfte. Von diesen Einsätzen profitieren die beteiligten Fachkräfte ebenso wie die Einsatzstellen.

Mit team works! hat der SES seine Fähigkeit gezeigt, Herausforderungen zukunftsorientiert und konstruktiv aufzugreifen. Das soll auch zukünftig so bleiben: Anlässlich des Jubiläums erläutert SES-Chef Dr. Michael Blank, dass ein Programm angedacht ist, um auswärtige Fach- und Arbeitskräfte bei der Eingewöhnung ins deutsche Arbeitsleben zu unterstützen.

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Nachhaltiges Handeln in der Wirtschaft

26. Januar 2023 - 14:02

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) können nur erreicht werden, wenn alle mitarbeiten: Staaten, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und jede und jeder Einzelne. Die Nachhaltigkeitsziele auch in die Wirtschaft zu tragen, ist das Ziel dreier Kooperationen von Engagement Global.

17 Ziele im Supermarkt

Die Außenstelle Düsseldorf von Engagement Global betreibt gleich zwei solcher Wirtschaftskooperationen: eine mit der Rewe Group West und eine mit dem Schokoladenmuseum Köln. Ziel der Zusammenarbeit mit Rewe ist es, möglichst viele Mitarbeitende des Unternehmens durch Inputs rund um die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung dabei zu unterstützen, nachhaltige Projekte in ihren Märkten mitzugestalten und umzusetzen. Deshalb hatten interessierte Mitarbeitende im September und November 2022 die Möglichkeit, an sogenannten Zukunftswerkstätten teilzunehmen. Gemeinsam mit der Außenstelle Düsseldorf haben sie Bereiche identifiziert, die nachhaltiger werden sollen und Maßnahme erarbeitet, um den anvisierten Zielen näher zu kommen. Dabei kamen Ideen zur Müllvermeidung oder Lebensmittel-Wiederverwertung auf. Aber auch soziale Nachhaltigkeit ist den Mitarbeitenden wichtig, weshalb sie sich verstärkt für einen wertschätzenden Umgang miteinander einsetzen wollen. An den Zukunftswerkstätten haben Mitarbeitende aller Funktionsebenen teilgenommen – vom Auszubildenden bis zur Marktleiterin.

Fairer Handel mit Kakao

Mit dem Schokoladenmuseum Köln setzt die Außenstelle Düsseldorf seit 2019 mehrere Projekte rund um das Thema fairer Kakao um. Dazu gehören Informations- und Aktionsstände bei der jährlich stattfindenden Woche der Nachhaltigkeit des Schokoladenmuseums, aber auch Workshops für Mitarbeitende zu fairem Handel und anderen entwicklungspolitischen Themen. Aktuell werden etwa Mitarbeitende des Museums als SDG-Scouts ausgebildet. Hintergrund ist, dass die Ausstellung umstrukturiert und mit Informationen rund um die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung angereichert werden soll. Ihre Zertifikate erhalten die angehenden Scouts am 27. März 2023 und die Neueröffnung der Ausstellung ist für den 30. März 2023 geplant.

Ein weiteres Projekt ist die Podcast-Reihe Chocolate Stories. In sechs Folgen unterhält sich Moderatorin Marika Liebsch mit Expertinnen und Experten über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Kakaos sowie die sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekte entlang der Lieferkette von Schokolade.

Nachhaltigkeit in der Automobilproduktion

Die Außenstelle Leipzig betreibt seit 2022 eine Kooperation mit dem Verband der Wirtschaft Thüringen und der MDC Power GmbH in Kölleda. An fünf Seminartagen erfahren die Auszubildenden der MDC Power GmbH – einem Automobilzulieferer – einiges über globale Zusammenhänge und lernen, wie sie privat und beruflich nachhaltiger handeln können. Nachhaltigeres Handeln in der Wirtschaft gelingt zum Beispiel durch die Verwendung ressourcenschonender Materialien oder die Umstellung auf Kreislaufsysteme. Die Außenstelle Leipzig vermittelte den Auszubildenden auch, welche Herausforderungen beim Abbau von Rohstoffen wie Kobalt oder Lithium auftreten und welche Probleme mit der Enteignung von Land einhergehen.

Geplant ist, die Seminarreihe mit weiteren Ausbildungsjahrgängen fortzuführen und auch mit weiteren in Mitteleutschland Unternehmen umzusetzen.

Die Kooperationen werden im Rahmen des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) umgesetzt. Ziel des EBD-Programms ist es, Menschen durch Informations- und Bildungsmaßnahmen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit globalen Entwicklungen zu motivieren und zu eigenem entwicklungspolitischem Engagement zu ermutigen.

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Bildung unterstützen

23. Januar 2023 - 16:21
Mit ENSA-Partnerschaftsprojekten nachhaltige Entwicklung und Bildung stärken. Foto: Sarah Larissa Heuser

Der Zugang zu Bildung kann durch viele Barrieren blockiert sein. Der sozioökonomische Hintergrund, der Zustand der Infrastruktur im Heimatland ebenso wie politische Rahmenbedingungen können den Schulbesuch erschweren. Weiter verschärft werden solche Herausforderungen durch Kriege oder Krisen wie die Corona-Pandemie. Um das Ziel 4 „Hochwertige Bildung“ der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, ist es wichtig, die Barrieren zu identifizieren und weltweit gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.

Bildung für alle

Diesem Ziel 4 ist auch das Themendossier „Bildung für alle“ aus dem Unterrichtsmaterial zur zehnten Runde des Schulwettbewerbs gewidmet. Lehrerinnen und Lehrer finden dort Materialien, um Kindern von der ersten bis zur sechsten Klasse viele Aspekte rund um das vierte SDG näher zu bringen. Das Dossier enthält Vorschläge, wie Kinder zu „Barriere-Detektiven“ werden können. Zur Verfügung stehen dafür Rechercheaufgaben zu Bildungsthemen und Gedankenexperimente, um die Erfahrungen während der Corona-Pandemie zu reflektieren. Außerdem werden Möglichkeiten präsentiert, wie gesammeltes Faktenwissen weiter vertieft werden kann. Ein Vorschlag ist, eine Bildungskonferenz zu simulieren, in der die Schülerinnen und Schüler in Führungsrollen schlüpfen, gemeinsam aktuelle Anliegen diskutieren und Lösungen entwickeln.

Auf diese Weise lernen die Kinder Bildungsbarrieren aber auch neue Perspektiven kennen und arbeiten zudem gemeinsam an alltagsnahen Handlungsmöglichkeiten. Im Dossier sind außerdem noch unter anderem Nachhilfeangebote, Demonstrationen oder Informationskampagnen als umsetzbare Projekte für Schülerinnen und Schüler vorgeschlagen. Auch der Tag der Bildung am 24. Januar lenkt die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung von Bildung und die Handlungsmöglichkeiten der Einzelnen, sich für sie einzusetzen.

Lehrkräfte können das Themendossier „Bildung für alle“ zusammen mit weiteren Unterrichtsmaterialien von der Website des Schulwettbewerbs herunterladen oder kostenfrei bestellen. Ein ergänzendes Quiz dient der Lernerfolgskontrolle. Der Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik „alle für EINE WELT für alle“ wird von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten durchgeführt.

Mit dem Klimawandel lernen

Neben dem Abbau vom Bildungsbarrieren ist es auch ein wichtiges Anliegen, das Wissen um nachhaltige Entwicklung zu stärken. Denn Bildung ist nicht nur ein Ziel der Agenda 2030, sondern auch ein Baustein zur Erreichung weiterer Ziele wie „Keine Armut“, „Gesundheit und Wohlergehen“ oder „Weniger Ungleichheit“. Dass Bildung auch in Bezug auf Umwelt- und Klimaschutz von großer Bedeutung ist, wollen auch das Martin-Pollich-Gymnasium in Mellrichstadt und die „Southern Cross Schools“ in Hoedspruit (Südafrika) ihren Schülerinnen und Schülern vermitteln. In den Mittelpunkt ihrer von ENSA geförderten Begegnungsreise im Juli 2022 haben sie darum Informationsbeschaffung und -verarbeitung von Klimadaten gestellt. Das Thema der Begegnung war: Mit dem Klimawandel lernen – ein Schritt in Richtung Resilienz und Nachhaltigkeit.

Bei der Reise der südafrikanischen Schülerinnen und Schüler nach Mellrichstadt verglichen die Kinder und Jugendlichen unter anderem Klimadiagramme, sammelten Informationen zu Klimaveränderungen und recherchierten damit zusammenhänge landwirtschaftlichen Auswirkungen. Außerdem arbeiteten sie gemeinsam im Biosphärenreservat Rhön mit, wo sie sich auf wissenschaftlicher Basis mit den Folgen des Klimawandels auseinandersetzen – und lernten, wie sie sich gemeinsam und in ihren Ländern engagieren können.

Das Entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm (ENSA) fördert internationale Schulpartnerschaften zwischen Schulen aus Deutschland und Schulen aus Ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa. Teilnehmende Schulen werden dabei durch ein pädagogisches Begleitprogramm und finanzielle Mittel unterstützt.

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Informieren über Teams up!

23. Januar 2023 - 14:35
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Wie den Frieden in Karisia sichern?

20. Januar 2023 - 13:08
Einen Plan für Frieden entwickeln. Foto: Engagement Global

Wie kann Frieden gesichert werden, wenn ein Konflikt zwischen ethnischen Gruppen schwelt und eine notleidende Bevölkerung dringend Hilfe benötigt? Wer kann Unterstützung bieten, wenn im Land Anschläge verübt werden und die Handlungsmöglichkeiten aller Akteure einschränkt sind? Mit diesen Fragen haben sich Studierende der Universität Potsdam in einem Seminar zum Thema internationale Entwicklungspolitik auseinandergesetzt. Zum Einsatz kam dabei das Spiel „Friedenssicherung in Karisia“.

Das Planspiel zur internationalen Entwicklungszusammenarbeit wurde im Programm Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) entwickelt. Spielerinnen und Spieler nehmen dabei die Rolle lokaler Autoritäten, von Nothilfe- und Entwicklungsorganisationen und der Bundeswehr ein. Gemeinsam werden dann Strategien entwickelt und durchgespielt, die eine nachhaltige Entwicklung in der Region unterstützen könnten.

Entwicklungspolitische Perspektiven kennenlernen

Die Außenstelle Berlin von Engagement Global hatte Studierende der Universität Potsdam am 18. Januar 2023 dazu eingeladen, ihre Erkenntnisse aus dem Seminar „Internationale Entwicklungspolitik“ von Dr. Elena Sondermann zu vertiefen. Dabei lernten sie verschiedenen Positionen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit kennen und die Komplexität des Handlungsfeldes besser verstehen.

Als Spielerinnen und Spieler machten sie die Erfahrung, dass es intensive Absprache unter den Gruppen und ein hohes Maß an Koordinationsgeschick braucht, um erfolgreich agieren zu können. Besonders die Personen, die als Hilfsorganisationen agierten, stießen im Verlauf des Spiels auf Herausforderungen. Sie nannten unter anderem die Konkurrenz um Spendengelder und fehlende Handlungsoptionen unter bestimmten Bedingungen als Schwierigkeiten, denen sie begegnet sind.

Ziel des EBD-Programms ist es, Menschen durch Informations- und Bildungsmaßnahmen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit globalen Entwicklungen zu motivieren und zu eigenem entwicklungspolitischem Engagement zu ermutigen.

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ASA-Bewerbungsfrist bis zum 25. Januar verlängert

19. Januar 2023 - 16:10
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Kinder stärken, Kinder schützen

5. Januar 2023 - 14:31
Sternensinger bei Engagement Global. Foto: Engagement Global/Sarah Josef

Kinder engagieren sich für Kinder: Seit 1959 findet die Aktion „Dreikönigssingen“ in Deutschland statt. Als drei Könige verkleidet ziehen Jugendgruppen durch die Gemeinden, erfreuen Zuhörende mit ihrem Gesang und sammeln für wohltätige Zwecke. Am 5. Januar 2023 machten drei Sternsinger der Pfarrgemeinde Bonn-Süd bei Engagement Global in der Friedrich-Ebert-Allee halt. Vor einem Teil der Belegschaft trugen Fynn, Thomas und Justus gekonnt das Lied „Wir kommen daher aus dem Morgenland“ vor und sammelten Spenden für Kinderschutz-Projekte ein.

Jedes Jahr stehen ein Thema und ein regionales Beispielprojekt im Fokus des Dreikönigssingens. 2023 ist unter dem Motto „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“ der Scheinwerfer auf die ALIT-Stiftung gerichtet. Die indonesische Organisation bietet Kindern in Not Unterstützung und macht sich auch politisch und überregional für strukturelle Verbesserungen im Kinderschutz stark. Das Spendengeld, das beim Dreikönigssingen gesammelt wird, kommt Projekten von Organisationen wie dieser und damit Kindern weltweit zugute.

Rund 20 Kinder aus der Pfarrgemeinde Bonn-Süd beteiligten sich neben Fynn, Thomas und Justus in diesem Jahr an der Aktion.

Getragen wird das Dreikönigssingen vom Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

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