Am 4. November 2024 veranstaltete SID Hamburg einen aufschlussreichen Vortrag an der Hamburg School of Business Administration (HSBA) zum Thema der humanitären Krise im Sudan. Als Referent konnte Mohammed Qazibash, der Direktor von Plan International im Sudan, gewonnen werden, der den Zuhörern einen eindringlichen Einblick in die dramatische Lage vor Ort vermittelte.

Qazibash machte deutlich, dass der etablierte Cluster-Mechanismus der Vereinten Nationen und internationaler Nichtregierungsorganisationen (NGOs) für die Bewältigung solch komplexer Polikrisen nicht ausgelegt ist. Besonders alarmierend: Die UN sind in 72% des sudanesischen Staatsgebiets überhaupt nicht präsent. Dies erschwert die Hilfsmaßnahmen erheblich.

Ein weiteres gravierendes Problem stellt die politische Blockade von Nothilfe für verfeindete Seiten dar. Der Referent betonte, dass der Krieg sich in erster Linie gegen die Zivilbevölkerung richtet. Besonders schockierend sind die systematischen Vergewaltigungen von Frauen sowie gezielte Angriffe auf Kinder.

Qazibash zeichnete ein düsteres Bild der Zukunft: Ein Ende des Konflikts sei derzeit nicht absehbar. In dieser aussichtslosen Situation kämpft die Hilfsorganisation Plan International unermüdlich darum, das tägliche Überleben von Kindern zu sichern – wo immer es möglich ist.

Der Vortrag verdeutlichte eindrücklich die Komplexität und das Ausmaß der humanitären Katastrophe im Sudan. Er unterstrich die dringende Notwendigkeit, neue Ansätze für die internationale Hilfe in solch vielschichtigen Krisensituationen zu entwickeln.

 

Stammtisch Sudan: Kinder in Krieg


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Von Karsten