Mainstream-Narrative über Hunger konzentrieren sich auf Statistiken und Zahlen. Zum Beispiel sind nach Schätzungen des SOFI ( State of Food Security and Nutrition) von 2019 weltweit 820 Millionen Menschen von Hunger und Unterernährung betroffen, während 2 Milliarden von unsicherer Ernährung betroffen sind. Diese Zahlen sind wichtig, können aber nicht die ganze Geschichte erzählen. Eine ausschließliche Fokussierung auf Daten trägt dazu bei, die Ursachen der Ernährungsunsicherheit zu verschleiern und die Rolle der staatlichen Rechenschaftspflicht zu vernachlässigen.
Um diese Lücke zu schließen, veröffentlicht das Globale Netzwerk für das Recht auf Nahrung und Ernährung (GNRtFN) mit Unterstützung seines Sekretariats FIAN International den ersten Bericht über das Recht auf Nahrung und Ernährung. Dieser Pilotbericht soll über die Zahlen hinausgehen und einen Einblick geben, wie sich das Recht auf Nahrung und Ernährung im vergangenen Jahr weiterentwickelt hat.
Dieser Ansatz ist nicht ganz neu. Jedes Jahr bewerten zivilgesellschaftliche Organisationen (CSOs) den SOFI-Bericht kritisch auf fehlende Menschenrechte oder Strukturanalysen (siehe Kritiken 2018 und 2019 ). Ihre Einschätzung wird jedoch jedes Jahr größtenteils ignoriert. Laut Emily Mattheisen von FIAN International ist diese mangelnde Beachtung der Menschenrechte kein Zufall. „Die Verantwortung für Menschenrechte passt nicht zu der vorherrschenden Darstellung der Ursachen für Ernährungsunsicherheit und den damit verbundenen gewinnorientierten Unternehmenslösungen.“, sagt Emily.
Die Verlagerung der Erzählung auf die Stimme der Menschen ist komplex. In dem Bericht wird jedoch versucht, verschiedene Erfahrungen aus dem Norden und Süden auszutauschen, in denen sich Gemeinschaften und zivilgesellschaftliche Organisationen erfolgreich gegen die Aktionen des regressiven Staates organisiert und verschiedene Maßnahmen zur Wahrung ihres Rechts auf Nahrung und Ernährung ergriffen haben.
In Anlehnung an das Thema seiner Schwesterpublikation, der „ Right to Food and Nutrition Watch“ von 2019, wird anhand der in diesem Bericht gesammelten Erfahrungen der Einfluss regressiver Maßnahmen auf das Recht von Frauen auf Nahrung und Ernährung hervorgehoben.
Der Bericht zum Recht auf Nahrung und Ernährung ist nur eine Momentaufnahme davon, wie die Menschen im vergangenen Jahr für das Recht auf Nahrung und Ernährung eingetreten sind. Indem die GNRtFN mehr Geschichten und Kämpfe der Menschen hinter den Zahlen erzählt, bemüht sie sich, die Lücke zu schließen, die die Statistik hinterlässt.
- Den vollständigen Bericht (nur auf Englisch) können Sie hier lesen
- Die Zusammenfassung finden Sie hier
SID ist Mitglied in Watch Consortium. Weitere Informationen über das globale Netzwerk zum Recht auf Nahrung und Ernährung erhalten Sie auf www. righttofoodandnutrition.org