Handel(n) gegen den Hunger
Unter welchen (welt)wirtschaftlichen Bedingungen gelingt Armutsminderung, und was können wir konkret dazu beitragen? #HungerHandel
Online dank Lecture2Go. Live Webcast: https://lecture2go.uni-hamburg.de/livewiso
09. April – 25. Juni 2018, montags, 18 – 20 Uhr,
Raum 221, Hauptgebäude, Flügel West, Edmund-Siemers-Allee 1, 20 146 Hamburg (Dammtor)
Ein halbes Jahrhundert Entwicklungspolitik hat zur Verbesserung einiger Armutsindikatoren beigetragen. Dazu gehören höhere Einschulungsraten oder geringere Kinder- und Müttersterblichkeit.
Allerdings gibt es in den meisten Entwicklungsländern, besonders in Afrika, für Menschen in Armut
weiterhin kaum Chancen auf ausreichende Einkommen. Vorherrschend wird die Integration von
Entwicklungsländern in die Weltwirtschaft durch Handel als Schlüssel für die Scha?ung von Einkommen gesehen. Aber reicht das aus, und wie gelingt dann Armutsbekämpfung?
In der Annahme, dass die Freisetzung von Marktkräften automatisch Wohlstand mehrt und infolgedessen Armut mindert, wurde in den 1980er und 1990er Jahren von Entwicklungsländern die Liberalisierung ihrer Märkte, Deregulierung ihrer Finanzsysteme und Privatisierung verlangt. Handelshemmnisse fielen und Märkte wurden geöffnet, aber Armut blieb und verschärfte sich sogar. Wo
Armutsminderung gelang, stellt sie die Hinwendung zu diesem eindimensionalen Wirtschaftsliberalismus in Frage. Nach den UN-Millenniumszielen zur Armutsbekämpfung im
Jahr 2000 richtete sich die Entwicklungspolitik verstärkt auf soziale Sektoren aus. Und nun wird die
Lösung in Investitionen gesehen. Die Entwicklungspolitik ist also wechselnden Zyklen oder auch
Moden unterworfen. Welche Weltsichten und welches Verständnis von Armut stehen dahinter, und
wie wirken sie sich konkret auf Armutsminderung aus?
In der diesjährigen Ringvorlesung geht es damit zum einen um ökonomische und politische Fragen
zu Welthandel und Entwicklung:
Wie wirken sich die globalen Handelsbeziehungen auf Entwicklungsländer aus?
Welche ökonomischen Paradigmen bestimmen die Entwicklungs- und Handelspolitik?
Wie wurde in der nachholenden Entwicklung Armut erfolgreich bekämpft?
Zum anderen sollen konkrete Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden:
Was kann der Faire Handel oder ethischer Konsum zur Armutsminderung beitragen?
Wie können wir in Hamburg die Bedingungen des Welthandels im Sinne von Fairness, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit beeinflussen?
Ergeben sich Handlungsmöglichkeiten aus den Erfahrungen von Ländern, die sich erfolgreich nachholend entwickelt haben.
Ein halbes Jahrhundert Entwicklungspolitik hat zur Verbesserung einiger Armutsindikatoren beigetragen. Dazu gehören höhere Einschulungsraten oder geringere Kinder- und Müttersterblichkeit.
Allerdings gibt es in den meisten Entwicklungsländern, besonders in Afrika, für Menschen in Armut
weiterhin kaum Chancen auf ausreichende Einkommen. Vorherrschend wird die Integration von
Entwicklungsländern in die Weltwirtschaft durch Handel als Schlüssel für die Scha?ung von Einkommen gesehen. Aber reicht das aus, und wie gelingt dann Armutsbekämpfung?
In der Annahme, dass die Freisetzung von Marktkräften automatisch Wohlstand mehrt und infolgedessen Armut mindert, wurde in den 1980er und 1990er Jahren von Entwicklungsländern die Liberalisierung ihrer Märkte, Deregulierung ihrer Finanzsysteme und Privatisierung verlangt. Handelshemmnisse fielen und Märkte wurden geöffnet, aber Armut blieb und verschärfte sich sogar. Wo
Armutsminderung gelang, stellt sie die Hinwendung zu diesem eindimensionalen Wirtschaftsliberalismus in Frage. Nach den UN-Millenniumszielen zur Armutsbekämpfung im
Jahr 2000 richtete sich die Entwicklungspolitik verstärkt auf soziale Sektoren aus. Und nun wird die
Lösung in Investitionen gesehen. Die Entwicklungspolitik ist also wechselnden Zyklen oder auch
Moden unterworfen. Welche Weltsichten und welches Verständnis von Armut stehen dahinter, und
wie wirken sie sich konkret auf Armutsminderung aus?
Worum geht es in der Ringvorlesung „Handel(n) gegen den Hunger“?
Prof. Dr. Cord Jakobeit, Professor für Politikwissenschaft, insbesondere Internationale Beziehungen, Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Hamburg
Präsentation (.pdf) | Videoaufzeichnung
Montag, 16. April 2018, 18 – 20 Uhr
Welche Grundsätze verfolgten Länder einer erfolgreichen nachholenden Entwicklung, und wie kann in Afrika eine nachholende wirtschaftliche Entwicklung gelingen?
Prof. Dr. Robert Kappel, ehm. Präsident des German Institute of Global and Area Studies (GIGA), emeritiert an den an den Universitäten Leipzig und Hamburg.
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Montag, 23. April 2018, 18 – 20 Uhr
Freihandel mit Afrika? Wie sind die Auswirkungen der EU-Abkommen im Globalen Süden?
Prof. Dr. Helmut Asche, Universitätsprofessor und Honorarprofessor an der Uni Mainz, Mitglied im wiss. Beirat des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft und im Beirat des PEGNet beim Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel
Präsentation (.pdf) | Videoaufzeichnung
Montag, 07. Mai 2018, 18 – 20 Uhr
Was sind die staatlichen Voraussetzungen, damit durch Handel mehr und bessere Beschäftigung entsteht? Erfahrungen aus der nachholenden Entwicklung Asiens und Implikationen für Afrika.
Dr. Tilman Altenburg, Co-Chair Forschungsprogramm Transformation der Wirtschafts- und Sozialsysteme, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
Präsentation (.pdf) | Videoaufzeichnung
Montag, 14. Mai 2018, 18 – 20 Uhr
Wie kann fairer Handel zu einer ländlichen Entwicklung und Armutsminderung beitragen?
Prof. Dr. Hans Heinrich Bass, Professor für Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Hochschule Bremen
Präsentation (.pdf) | Videoaufzeichnung
Montag, 28. Mai 2018, 18 – 20 Uhr
Welcher Idee unterliegt der Freihandel und wie wirkt er sich in der Realität aus?
Prof. Dr. Heiner Flassbeck, bis 2012 Chefvolkswirt der UNO-Organisation für Welthandel und Entwicklung (UNCTAD) in Genf
Montag, 04. Juni 2018, 18 – 20 Uhr
Warum werden in der Textilbranche keine existenzsichernden Löhne bezahlt, und was bringt das Textilbündnis für die ArbeiterInnen?
Dr. Gisela Burckhardt, Gründerin und Vorstandsvorsitzende von FEMNET, Mitglied im Steuerungskreis des Textilbündnisses
Präsentation (.pdf) | Videoaufzeichnung
Montag, 11. Juni 2018, 18 – 20 Uhr
Wie kann Handel zur Armutsminderung im globalen Süden beitragen?
Nelly Grotefendt, Referentin Politik (Weltwirtschaft und internationale Handelspolitik) beim Forum Umwelt und Entwicklung
Präsentation (.pdf) | Videoaufzeichnung
Montag, 18. Juni 2018, 18 – 20 Uhr
Was macht es für Unternehmen so schwierig, bessere Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern durchzusetzen?
Prof. Dr. Johannes Merck, Vorstand des Direktionsbereich Corporate Responsibility der Otto Group, der Michael Otto Stiftung und der Aid by Trade Foundation; Honorarprofessor Corporate Social Responsibility an der HNE Eberswalde
Montag, 25. Juni 2018, 18 – 20 Uhr
Was können wir in Hamburg gegen Armut beitragen? Eignet sich dazu Fairer Handel?
mit: Christoph Wöhlke, Geschäftsführer, Iwan Budnikowsky GmbH & Co. KG., Hamburg; Christine Priessner, Projektkoordination Fair Trade Stadt Hamburg und Fachpromotorin für Fairen Handel; CampusGrün der Uni-Hamburg; Moderation: Christian Meyer zu Natrup, SID– Mitglied, Managing Director MzN International
Worum geht es in der Ringvorlesung „Handel(n) gegen den Hunger“?
Ein halbes Jahrhundert Entwicklungspolitik hat zur Verbesserung einiger Armutsindikatoren beige-tragen. Dazu gehören höhere Einschulungsraten oder geringere Kinder- und Müttersterblichkeit. Allerdings gibt es in den meisten Entwicklungsländern, besonders in Afrika, für Menschen in Armut weiterhin kaum Chancen auf ausreichende Einkommen. Vorherrschend wird die Integration von Entwicklungsländern in die Weltwirtschaft durch Handel als Schlüssel für die Scha?ung von Einkommen gesehen. Aber reicht das aus, und wie gelingt dann Armutsbekämpfung?
In der Annahme, dass die Freisetzung von Marktkräften automatisch Wohlstand mehrt und infolgedessen Armut mindert, wurde in den 1980er und 1990er Jahren von Entwicklungsländern die Liberalisierung ihrer Märkte, Deregulierung ihrer Finanzsysteme und Privatisierung verlangt. Handelshemmnisse fielen und Märkte wurden geöffnet, aber Armut blieb und verschärfte sich sogar. Wo Armutsminderung gelang, stellt sie die Hinwendung zu diesem eindimensionalen Wirtschafts-liberalismus in Frage. Nach den UN-Millenniumszielen zur Armutsbekämpfung im Jahr 2000 richtete sich die Entwicklungspolitik verstärkt auf soziale Sektoren aus. Und nun wird die Lösung in Investitionen gesehen. Die Entwicklungspolitik ist also wechselnden Zyklen oder auch Moden unterworfen. Welche Weltsichten und welches Verständnis von Armut stehen dahinter, und wie wirken sie sich konkret auf Armutsminderung aus?
In der diesjährigen Ringvorlesung geht es damit zum einen um ökonomische und politische Fragen zu Welthandel und Entwicklung:
- Wie wirken sich die globalen Handelsbeziehungen auf Entwicklungsländer aus?
- Welche ökonomischen Paradigmen bestimmen die Entwicklungs- und Handelspolitik?
- Wie wurde in der nachholenden Entwicklung Armut erfolgreich bekämpft?
Zum anderen sollen konkrete Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden:
- Was kann der Faire Handel oder ethischer Konsum zur Armutsminderung beitragen?
- Wie können wir in Hamburg die Bedingungen des Welthandels im Sinne von Fairness, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit beeinflussen?
- Ergeben sich Handlungsmöglichkeiten aus den Erfahrungen von Ländern, die sich erfolgreich nachholend entwickelt haben?