
Veranstaltungsbericht: Workshop „Global denken, lokal wandeln: Die HSC als Impulsgeberin für Hamburg?“
- Kontext und Zielsetzung
Der Workshop fand im Rahmen der Hamburg Sustainability Week (HSW) statt, die als lokales Begleitprogramm zur jährlichen Hamburg Sustainability Conference (HSC) dient. Ziel war es, eine Brücke zwischen der internationalen Konferenz und der lokalen Ebene in Hamburg zu schlagen. Organisiert wurde die Veranstaltung von SID Hamburg für den Hamburger Ratschlag zur Umsetzung der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.
Die wesentlichen Ziele des Workshops waren:
- Impulse und Erkenntnisse der Hamburg Sustainability Conference (HSC) zu reflektieren und deren Relevanz sowie Wirksamkeit für die nachhaltige Entwicklung in Hamburg zu bewerten.
- Konkrete Bedarfe und Ideen zu sammeln, wie internationale Lösungsansätze der HSC besser in lokale Kontexte übertragen und weiterentwickelt werden können (mit besonderem Fokus).
- Austausch, Vernetzung und Raum für neue Perspektiven und Kooperationen zur Umsetzung der Agenda 2030 auf lokaler Ebene zu fördern.
- Teilnehmende
Am Workshop nahmen Hamburger Akteure teil, insbesondere aus der Zivilgesellschaft, die ihre Erfahrungen mit der internationalen Konferenz austauschten. Die Teilnehmenden kamen aus unterschiedlichen Bereichen: Zivilgesellschaftliche Organisationen, politische Organisationen/Verwaltung, Wissenschaft/Bildung und Wirtschaft/Beratung. Es gab sowohl Teilnehmende, die bei der HSC dabei waren, als auch solche, die nicht an der Konferenz teilgenommen hatten. Die Mischung der verschiedenen Gruppen wurde als „ziemlich gute Durchmischung“ empfunden.
- Methodik: Das Ideenkarussell
Anna Katharina Weber www.annaweber-beratung.de moderierte. Bild (c) Karsten Weitzenegger
Zur Strukturierung des Austauschs wurde die Methode des „Ideenkarussells“ gewählt. Dabei wurden die Teilnehmenden in drei Gruppen aufgeteilt (markiert durch farbige Sticker: Orange, Violett, Pink), die nacheinander an drei Tischen rotierten. An jedem Tisch wurde eine der drei zentralen Arbeitsfragen diskutiert, wobei für jede Diskussionsrunde 8 Minuten Zeit zur Verfügung standen. Die Ergebnisse wurden auf Flipcharts notiert, strukturiert nach vorgeschlagenen Kategorien wie Wünsche, Hürden und konkrete Ideen. Eine Person blieb jeweils am Tisch zurück, um die nachfolgende Gruppe kurz über die bisherigen Diskussionen zu informieren.
- Zentrale Diskussionen und Ergebnisse
Die Diskussionen an den Tischen konzentrierten sich auf die drei Arbeitsfragen:
4.1 Welche internationalen Ideen und Ansätze waren für Hamburg bereits nützlich und welche nicht?
- Wünsche/Ideen: Die Teilnehmenden äußerten den Wunsch nach mehr Wissenstransfer und mehr Beispielen internationaler Ansätze. Genannte Ideen umfassten Reallabore in Stadtteilen, das Zuhören und Schauen, wie andere Länder agieren („wo stehen andere Länder?“). Ein konkretes Beispiel für einen nützlichen Ansatz, der in anderen Ländern (z.B. Niederlande) erfolgreich umgesetzt wird, ist die Entsiegelung und Renaturierung von Flächen (z.B. Asphalt-Bürgersteige aufbrechen). Es wurde auch die Bedeutung von nachhaltiger Stadtentwicklung und die Notwendigkeit, Erfahrungen fühlbar zu machen und Mitgefühl für andere Sichtweisen zu entwickeln, genannt.
- Hürden: Eine Hürde war die fehlende Transparenz hinsichtlich dessen, was tatsächlich entschieden wird. Manchmal sei auch unklar, welche internationalen Initiativen genau existieren.
4.2 Was brauchen lokale Akteur*innen, um die Potentiale der HSC besser zu nutzen, wie können wir, wie könnt ihr voneinander lernen und uns gegenseitig inspirieren?
- Wünsche/Bedarfe: Es gab den Wunsch nach mehr Transparenz, Beteiligung von Jugendthemen und -stimmen. Genannt wurde auch die Notwendigkeit, mehr Kompetenzen auf lokaler Ebene zu fördern und mehr Experimentierräume zu schaffen.
- Ideen: Konkrete Ideen umfassten die Schaffung konkreter Formate auf lokaler Ebene, die Identifizierung von Multiplikatoren in der Zivilgesellschaft und die Nutzung von Synergien zwischen Politik und Zivilgesellschaft zum Brückenbau. Es wurde vorgeschlagen, eine App zur Vernetzung und Gesprächssteuerung während der Veranstaltung zu entwickeln. Ebenso wurde angeregt, Livestreams der HSC nachträglich in Schulen zu nutzen, um mehr Informationen und Veranstaltungen zugänglich zu machen. Die Einbindung von Jugendthemen könnte durch Videobotschaften von Schulen oder die Integration in Bildung für nachhaltige Entwicklung erfolgen.
4.3 Wie muss die HSC gestaltet sein oder gestaltet werden, damit sie für die Hamburger Stadtgesellschaft wirksamer werden kann?
- Wünsche/Bedarfe: Zentrale Wünsche waren mehr Teilnahmemöglichkeiten und Sichtbarkeit. Es wurde eine frühzeitige Bekanntmachung und Werbung gefordert (insbesondere für die HSW). Die Veröffentlichung der Ergebnisse auch für Nicht-Teilnehmende wurde als wichtig erachtet. Ein wesentlicher Punkt war die Notwendigkeit, die Verantwortung und den politischen Auftrag für die Verbindung zwischen HSC/HSW und Hamburg zu klären. Es wurde der Wunsch nach gesetzlicher Verstetigung geäußert, damit Maßnahmen umgesetzt werden müssen und nicht nur auf Freiwilligkeit basieren.
- Hürden: Genannte Hürden waren begrenzte Teilnehmerplätze und das Anmeldeverfahren.
- Ideen: Ideen zur wirksameren Gestaltung umfassten, dass die Stadtgesellschaft direkt von anderen Kulturen lernen könnte (z.B. über Städtepartnerschaften). Es sollte in Richtung einer globalen Stadtgesellschaft gedacht werden. Bürgerinnen, die bisher keinen Bezug haben, könnten z.B. über ein Losverfahren eingeladen werden. Die HSC könnte als Festival auf dem Campus der Universität oder als großes Sommerfest für alle gestaltet werden. Mehr Medienöffentlichkeit in der Stadt, die Nutzung von Influencer*innen zur Verbreitung des Themas, sowie eine insgesamt niedrigschwellige, sichtbare und inklusive Gestaltung wurden vorgeschlagen. Die explizite Verknüpfung von HSC und HSW (z.B. HSW auf dem Rathausmarkt) wurde angeregt. Eine stärkere Einbindung von Schulen und Schüler*innen (proaktive Einladung) sowie von Abgeordneten (politische Ebene) wurde gewünscht. Zentrale Aktionen sollten auch in den Stadtteilen stattfinden (was teilweise schon in der HSW passiert). Es wurde die Möglichkeit diskutiert, Ergebnisse der HSW in die HSC einfließen zu lassen.
- Übergeordnete Themen und Beobachtungen
Neben den spezifischen Ideen aus den Arbeitsgruppen wurden weitere wichtige Aspekte angesprochen:
- Die Bedeutung von Commitment von ganz oben: Der Hamburger Bürgermeister Tschentscher als Schirmherr setzt ein wichtiges Zeichen, das für substantielle Veränderungen notwendig ist.
- Das breite Verständnis von Nachhaltigkeit: Die HSC behandelt Nachhaltigkeit in ihrer vollen Breite (Klimawandel, Biodiversität, soziale Fragen etc.), auch wenn die öffentliche Wahrnehmung sich oft auf den Klimawandel konzentriert.
- Die fehlende Sichtbarkeit junger Menschen: Obwohl es Jugendbotschafter gab, waren junge Leute zahlenmäßig zu wenig vertreten und ihre Stimmen auf den Podien nicht ausreichend hörbar. Ihre Einbindung wird als extrem wichtig für zukünftige Themen der Nachhaltigkeit erachtet.
- Die zentrale Rolle lokaler Akteure: Menschen vor Ort verfügen über lokales Wissen und Engagement und sind oft die besten Problemlöser, benötigen aber gute Rahmenbedingungen. Städte sind zentrale Aktionsräume für Nachhaltigkeit und müssen gestärkt werden.
- Der Bedarf an neuen Bündnissen und Co-Creation: Es braucht Mut, neue Kooperationen über traditionelle Grenzen hinweg (Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Technik/KI) einzugehen, um das Potenzial des privaten Sektors und neue Dynamiken zu heben.
- Die Notwendigkeit, vom Reden ins Handeln zu kommen: Während Konferenzen wichtig sind, um Themen zu setzen, ist die Umsetzung entscheidend.
- Die Verzahnung von HSC und HSW: Die HSW wird als Versuch verstanden, das Thema breiter zu denken und eine Brücke zur Stadtgesellschaft zu bauen. Es wurde angeregt, diese Verbindung noch stärker zu nutzen.
- Dokumentation und weitere Schritte
Die im Workshop erarbeiteten Ergebnisse werden derzeit dokumentiert. Eine erster Bericht soll in den nächsten Tagen auf 2030hamburg.de veröffentlicht werden. Die Veranstalter der HSC und HSW haben Interesse an den Ergebnissen. Die Stabstelle Nachhaltigkeit der Stadt Hamburg ist dankbar für das Feedback und wird es für zukünftige Veranstaltungen berücksichtigen, auch wenn eine direkte Umsetzung nicht garantiert werden kann. Die Verantwortung für die Weiterverarbeitung und Umsetzung der Ideen liegt sowohl bei den Veranstaltern als auch bei den Teilnehmenden selbst. Ein neongelber „Vernetzungsexit Point“ wurde eingerichtet, um den spontanen Austausch und die Vernetzung der Teilnehmenden zu fördern. Der Hamburger Ratschlag, Mitorganisator des Workshops, bietet weitere Veranstaltungen dazu an.
[Texte erstellt mit KI: navigator.2030hamburg.de. Prompt: „Erstelle einen inhaltlich gegliederten detaillierten Veranstaltungsbericht“]
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